2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Der Kapitän des VfB 03 Hilden bleibt an Bord

Stefan Schaumburg trägt auch in der nächsten Saison das Trikot des Oberligisten – wie der Großteil der aktuellen Mannschaft.

Noch steht in den Sternen, wann die Fußballer des VfB 03 wieder um Oberliga-Punkte kämpfen, doch im Hintergrund arbeitet Dennis Lichtenwimmer bereits am Kader für die neue Saison.

Und der Sportliche Leiter hält positive Kunde parat: „Wir sind schon sehr weit in den Gesprächen. Der Großteil der Mannschaft bleibt. Wir haben bereits 19 Zusagen für die neue Saison.“ Der 31-Jährige betont: „Wir setzen auf Kontinuität, wollen nicht viel am Kader machen und uns nur punktuell verstärken.“ Maximal zwei bis drei neue Leute hat er dabei im Blick. Für Lichtenwimmer besonders erfreulich: „Stand jetzt haben wir keinen, der gehen möchte.“ Vielleicht auch, um in der Corona-Krise zumindest sportlich eine Konstante zu haben.

Gleichwohl verhehlt Lichtenwimmer nicht, dass es „zwei, drei Wackelkandidaten gibt“. Spieler also, bei denen die Verantwortlichen noch nicht sicher sind, ob das Leistungsvermögen für die Oberliga reicht. Das dürfte vor allem jene Akteure betreffen, die erst im Sommer zum VfB 03 kamen und sich in der Meisterschaft noch nicht wirklich in Szene setzen konnten. „Sieben Partien sind zu wenig, zumal sie auch nicht immer gespielt haben, um im Februar eine Entscheidung zu treffen“, stellt der Manager fest. Zugleich erklärt er: „Wir werden niemanden von der Hoffeld­straße jagen. Es braucht einfach etwas Zeit. Vielleicht können sie sich über die zweite Mannschaft für die Oberliga empfehlen.“

Ähnlich vertrackt ist die Situation im Jugendbereich. „Mit der U 19 und U18 sind wir auch schon im Gespräch“, berichtet Lichtenwimmer. Gerade für die A-Jugendlichen im letzten Jahrgang war es in dieser Saison schwierig, für Aufgaben im Seniorenbereich vorzuspielen, denn in der zehn Mannschaften umfassenden Niederrheinliga absolvierten sie bis jetzt gerade einmal zwei Begegnungen.

„Auch die letzte Saison war schon verkürzt“, gibt Lichtenwimmer zu bedenken. Sein Plan: Auf der Zielgeraden der Saison könnten talentierte A-Junioren den Kader von erster und zweiter Mannschaft ergänzen und auf diese Art und Weise doch noch vorspielen. Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen. „Wieviel Zeit kann ich ihnen geben, sich zu entwickeln?“, stellt sich der Sportliche Leiter die entscheidende Frage und hat folgende Antwort parat: „Wenn es nicht reicht, können wir ihnen einen Leihverein suchen, wo wir sie weiter beobachten können.“ Erstmalig starteten die Hildener diesen Versuch in der vergangenen Saison, als sie Oliver Krizanovic an den MSV Düsseldorf verliehen. Aus verschiedenen Gründen passte es allerdings nicht beim aktuellen Dritten der Landesliga, Gruppe 1. Deswegen kehrte der vielversprechende Angreifer zum VfB 03 zurück und will sich nun über das Landesliga-Team der Hildener für höhere Aufgaben empfehlen.

Yannic Lenze, Len Heinson, Talha Demir, Patrick Percoco, Pascal Weber, Nick Sangl, Rainer Gagel und David Szewczyk haben noch einen bestehenden Vertrag. Zusagen für die neue Saison machten zudem Mannschaftsführer Stefan Schaumburg, sein Stellvertreter Fabian zur Linden und Robin Müller. „Das ist keine Überraschung“, sagt Lichtenwimmer, der sich aber ebenfalls freut, dass neben Lenze auch Bastian Sube und Nick Perkuhn dem Oberligisten erhalten bleiben. „Damit können wir weiter auf unser Torhütertrio bauen.“

Aktuell plant der Fußballverband Niederrhein mit einem Re-Start am 10. April. Viel hängt jedoch davon ab, wann es im aktuellen Lockdown wirklich zu Lockerungen im Amateursport kommt. „Ich bin gespannt, was passiert“, beobachtet Dennis Lichtenwimmer die Nachrichtenlage in der Corona-Krise. Pokal hat Vorrang vor der Meisterschaft, erklärte unlängst Wolfgang Jades vom FVN. „Das wird definitiv zumTragen kommen, dann können wenigstens alle noch einmal vorspielen“, erklärt Lichtenwimmer.

Weshalb der Pokal-Wettbwerb Priorität hat? Finanzielle Gründe dürften maßgeblich sein, denn der Finaltag der Amateure, also alle Endspiele in den unterschiedlichen Landesverbänden in Deutschland, werden in einer mehrstündigen Konferenzschaltung live im Fernsehen übertragen. Die Gewinner qualifizieren sich für den DFB-Pokal – und können dort auf einen Bundesligisten treffen. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Durchschnittlich lockte der Finaltag der Amateue 1,64 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme, in der Spitze waren es gar 2,52 Millionen. Entsprechend zufrieden waren die Verbandsverantwortlichen.

Dennis Lichtenwimmer macht keinen Hehl aus seinen Präferenzen: „Mir ist die Meisterschaft wichtiger, denn ich möchte, dass die Liga verkleinert wird.“ Nach dem Abbruch der vorigen Saison wegen Corona zählt die Oberliga aktuell 23 Mannschaften. Für den Sportlichen Leiter des VfB 03 ist die Belastung der Fußballer damit dauerhaft zu groß. „Wir haben in unserem Kader nicht 24 oder 25 gereifte Oberliga-Spieler, sondern auch ein paar jüngere, die dann ins kalte Wasser gestoßen werden. Wir wollen das Risiko minimieren, dass die Last zu sehr auf den jungen Schultern ruht, wenn wir zu viele Verletzte haben“, erläutert er. Zugleich betont er: „Wir wollen in der Liga eine hohe Leistungsdichte haben. In der vergangenen Saison sind Mannschaften in der Klasse verblieben, die normal abgestiegen wären.“

Letztlich aber wäre der VfB 03-Manager zufrieden, wenn der Spielbetrieb überhaupt wieder Fahrt aufnimmt. Lichtenwimmer konstatiert: „Wir sind alle froh, wenn wieder trainiert und gespielt wird. Wenn es im Pokal ist, dann ist es auch gut.“

Aufrufe: 021.2.2021, 16:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor