2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Verfechter einer "kooperativen Diktatur"

Pascal Bach ist neuer Trainer der A-Jugend von Eintracht Trier. Im DFB-Pokal wartet auf den Gymnasiallehrer aus dem Saarland am Sonntag (11 Uhr, Moselstadion- Nebenplatz) gegen den FC Ingolstadt die erste große Bewährungsprobe.

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Saarländer müssen sich in Trier zuweilen kleinere verbale Spitzen gefallen lassen. Das hat auch Pascal Bach schon mitbekommen. Doch der Merziger geht gelassen damit um. Er hat an der Mosel viel vor. "Ich hoffe, dass es ein längerfristiges Engagement wird", sagt der 36-jährige Lehrer für Sport und Geschichte am Peter-Wust-Gymnasium in Merzig.

Bach ist seit dieser Saison neuer Trainer der A-Jugend von Eintracht Trier. Er folgt auf seinen ehemaligen Sportstudiums-Kumpel Daniel Paulus, der das Oberliga-Team der Eintracht übernommen hat. Parallel ist Bach mit Mario Spang auch in die sportliche Leitung eingebunden. "Wir sind dabei, einen einheitlichen Ausbildungsweg und eine einheitliche Spielidee für den Jugendbereich zu entwickeln", sagt Bach, der in diesem Zusammenhang auch eine andere Baustelle schließen will. Bei der Jahreshauptversammlung des SVE im vergangenen Dezember wurde öffentlichkeitswirksam verkündet, dass die Eintracht als offizieller Ausbildungsverein des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) zertifiziert werde. Geschehen ist das bis dato immer noch nicht. Bach sagt nun: "Wir streben das nach wie vor an."

Der Fan des 1. FC Köln ("Auslöser war Pierre Littbarski mit seinen Dribbelkünsten.") war zuletzt als Co-Trainer bei der SV Elversberg und beim FC Homburg in Erscheinung getreten. Beim FCH hatte er frühzeitig seinen Abschied für diesen Sommer verkündet, weil er seinen ersten Cheftrainerposten antreten wollte. Das macht er nun in Trier: "Ich stand schon eine längere Zeit immer wieder mal mit Trier in Kontakt. Jetzt hat es geklappt."

Die Herausforderung ist nicht klein. Die A-Jugend des SVE muss nach einer Super-Saison, an deren Ende die Meisterschaft in der Regionalliga und der Rheinlandpokalsieg standen, einen personellen Umbruch meistern. Zudem wird sich die Konkurrenz - allen voran aus Elversberg und Saarbrücken - nicht noch einmal so abkochen lassen wollen. Bach ist aber nicht bange, wenngleich er die Erwartungen dämpft: "Primäres Ziel ist es, ein Team zu formen, das funktioniert. Wir haben Jungs, die aus der U 17 hochkommen und externe Neuzugänge. Sie müssen sich erst finden. Das braucht Zeit." Erst nach der ersten Saisonhälfte sei es sinnvoll, über einen anzupeilenden Tabellenplatz zu sprechen.

Die erste Pflichtspiel-Aufgabe hat es gleich in sich. In der ersten Runde des A-Junioren-DFB-Pokals empfängt die Eintracht am morgigen Sonntag, 11 Uhr, den Bayernligisten FC Ingolstadt (Rasen-Nebenplatz). Bach, der über die Uefa-A-Lizenz verfügt und die Ausbildung zum Fußballlehrer anstrebt, will mit dem SVE einen "aktiven, aber nicht naiven" Spielstil pflegen. Heißt übersetzt: Kontrolle übers Spiel bei einer Kombination aus Ballbesitzfußball und aggressivem Anlaufen aus einer kompakten Grundordnung.

"Dafür brauche ich Spieler, die auch vom Kopf her gut sind", sagt der Pädagoge Bach, der seinen Führungsstil - etwas pointiert - als "kooperative Diktatur" umschreibt: "Ich gebe den Spielern den Rahmen vor, in dem wir gut zusammenarbeiten können."

Aufrufe: 04.8.2017, 21:44 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor