2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
– Foto: © Thomas Gorlt

Wer klettert weiter auf der Erfolgsleiter

Bisher hat Marcus Dörfer in seinen Duellen als Trainer gegen den FSV Schleiz noch nicht verloren. Drei Unentschieden und ein Sieg stehen da zu Buche.

Unentschieden wird die Partie zwischen dem FSV Schleiz und der BSG Wismut Gera am Samstag im Schleizer Fansengarten jedenfalls nicht enden. Es ist zudem die Generalprobe für das Ligaduell an gleicher Stelle eine Woche später.

Dass beide Vereine die zwei Partien binnen einer Woche auf eine Begegnung reduzieren, um so Körner in der schweren Corona-Zeit zu sparen, stand zumindest für Wismut Gera zur Debatte. Der Thüringer Fußball-Verband lehnte dies aber ab. Und so feiern beide Teams innerhalb von einer Woche ein Wiedersehen. Beide Partien finden im Schleizer Fansengarten mit einer reduzierten Zuschauerzahl von 50 Fans (keine Gästezuschauer erlaubt) statt. Unter normalen Verhältnissen hätte man wohl optimistisch gesehen mit 500 Fans rechnen können.

Doch die äußeren Umstände werden beide Teams ausblenden, wenn es im Direktduell gegeneinander geht. In der Liga läuft es für beide Vereine blendend. Die BSG Wismut Gera liegt nach acht Spieltagen ungeschlagen mit 20 Punkten auf Rang Eins. Nur eine Zähler dahinter folgt der FSV Schleiz auf dem dritten Platz. Der Aufsteiger von Roger Fritzsch gilt als Überraschungsmannschaft der Liga und feierte vor allen in den Heimspielen mit vier Siegen wichtige Zähler. Dabei scheint bei beiden Teams die Offensive Trumpf. Die zwei besten Sturmreihen der Thüringenliga (24 Tore Schleiz, 27 Treffer Wismut) treffen aufeinander. Und auch die beiden besten Torjäger der Verbandsliga spielen nicht ohne Grund bei den beiden Kontrahenten mit Frank Gerisch (12 Saisontore, FSV Schleiz) und Rico Heuschkel (9 Treffer, Wismut Gera). Die wenigen Zuschauer könnten sich auf ein torreiches Duell einstellen...

Das sagen beide Trainer vor dem Spiel am Samstag...

Roger Fritzsch (Trainer FSV Schleiz): "Die Tabellensituation spielt für dieses Pokalspiel erstmal absolut keine Rolle. Ich bin Realist, dass wir momentan in der Liga nur einen Punkt hinter ihnen stehen, ist eine Momentaufnahme und mehr nicht. Auch wenn ich sie noch nicht gesehen habe, weiß ich das Wismut den stärksten Kader und die besten Voraussetzungen besitzt um in die Oberliga zurück zu kehren. Mit Bauer, Keller und Zerrener haben sie drei Spieler in Ihren Reihen mit denen ich bereits selbst arbeiten durfte und kenne das große Potential von Ihnen. Sicherlich hat Wismut auch auf jeder anderen Position große individuelle Klasse und das werden sie in beiden Partien unter Beweis stellen wollen. Wir wollen aber beide Spiele nutzen um von ihnen zu lernen und wollen unsere eigenen Stärken zum tragen bringen. Wir müssen das Ergebnis gegen Weida richtig einordnen und uns im klaren darüber sein, dass wir jetzt auf einen Gegner treffen, der jeden kleinsten Fehler von uns bestrafen wird.

Die Atmosphäre gegen Weida war natürlich auf Grund der Zuschauereinschränkungen sehr enttäuschend. Gerade als Aufsteiger brauchst du in schwierigen Spielphasen das Publikum. Für unseren Verein, der nicht die großen finanziellen Möglichkeiten besitzt, ist das momentan eine absolute Katastrophe. Ich denke gerade mit dem Derby gegen Weida und jetzt mit den zwei Kracherspielen gegen Wismut geht unserem Verein ein großer Betrag durch die Lappen. Normalerweise dürfen diese Spiele aus meiner ganz persönlichen Sicht eigentlich so nicht stattfinden, da die Unkosten so nicht einmal zu 100% abgedeckt werden können.

Lukas Nietsch kehrt in den Kader zurück. Hinter Lukas Lange steht noch ein dickes Fragezeichen. Woitzik, Jung, Göller, Picker und Hoyer stehen am Samstag nicht zur Verfügung."

Marcus Dörfer (Trainer BSG Wismut Gera): "Uns erwartet mit dem Fasanengarten ein kleineres Spielfeld im Vergleich zum Steg. Die Lage ist klar. Wir spielen gegen eine kämpferisch starke Mannschaft mit aggressiver Spielweise bis an die Grenzen. Das hat man in zahllosen Spielberichten gelesen. Das ist auch ihre Stärke. Sie spielen nicht den anspruchsvolleren Fußball, aber einen intensiven Fußball. Viele Flugbälle, schnelles Vorschieben mit vier Mann, sehr aggressiv und machen die die Bälle vorne gut fest. Sie provozieren damit Fehler indem sie den Gegner ständig unter Druck setzen. Vorne sind sie sehr abschlussstark und haben mit Pohl, Gerisch und Porst Spieler, die die Fehler bestrafen. Wir brauchen ein stückweit auch einen Schiedsrichter, der nicht ganz so viel Aggressivität zulässt. Natürlich gehört Härte in gewissen Maße auch zum Spiel. Wir brauchen eine hohe Frustrationstoleranz und wollen mutig und offensiv spielen.

Schade ist es natürlich wegen der Zuschauer. Es gab die Überlegung auch das Spiel zu drehen - auch von Schleizer Seite. Da hätten bis 500 Zuschauer kommen können. Aber da hat man sich dagegen entschieden. Wir hatten auch kurzfristig überlegt, ob wir aus die zwei Spiele nur eine Partie mit doppelter Wertung machen. Aber das wurde vom TFV abgelehnt. Das verstehe ich nicht so recht bei den aktuell engen Spielplan. Wir müssen das akzeptieren.

Personell sieht es bei uns nicht optimal aus. Es fehlen viele Spieler wie Marcel Hartmann, Chris Söllner. Hinter Rico Heuschkel steht ein Fragezeichen. Andere werden aber ihre Chance bekommen und darin sehen wir auch unsere Chance. Wir werden einen anderen Fußball spielen und wollen über Teamstärke und Mentalität kommen. Dann wird man sehen, wie wir gegen das Überraschungsteam aussehen."

Aufrufe: 022.10.2020, 18:00 Uhr
André HofmannAutor