Mieses Spiel, blaues Auge und drei Punkte

UTSG-Trainer Marcel Kopp wusste nach dem Spiel, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Großes Lob heute für unseren Keeper, der uns in jeder Lage und zu jeder Zeit im Spiel gehalten hat.“ Tatsächlich hat das Schlusslicht der Verbandsliga den Gastgebern im gesamten Spielverlauf alles abverlangt. Besonders im ersten Spielabschnitt dominierte die SGB und hätte schon in der 4. Minute durch Damjan Ahouandinou in Führung gehen können. Mit seinem Schuss aus halblinker Position verfehlte er nur knapp das Ziel. Danach tat sich auf beiden Seiten nur sehr wenig. Beide Teams agierten zu hektisch, spielten viele Fehlpässe, die Begegnung verflachte völlig. Unmut breitete sich auf den Rängen aus, von „Augentropfen“ sowie „Schmerzens-geld“ für die Zuschauer war angesichts des phasenweise trostlosen „Gekickes“ die Rede. Aufregung dann in der 30. Minute: SGB-Mttelfeldspieler Samet Ünal leistete sich an der Mittellinie einen bösen „Stockfehler“, UTSG-Stürmer Tim Pelka kam an den Ball und strebte frei auf das Gästegehäuse zu, konnte aber SGB-Keeper Onur Aydin nicht überwinden.

Auf der anderen Seite folgte eine ähnliche Möglichkeit, die sich allerdings aus dem Spiel heraus ergab. Gäste-Mittelfeldspieler Maximilian Walter hatte die Kugel mit einem feinen Pass in der Schnittstelle durchgesteckt, Kim Werner kam in Ballbesitz und tauchte freistehend vor Dreikausen auf, der mit einer Glanzparade den Rückstand verhinderte (41.). Entsetzen beim Gäste-Anhang, die schon den Torschrei auf den Lippen hatten. Und es kam noch schlimmer. UTSG-Mittelfeldspieler Tim Tilger brachte mit einem langen Pass den jungen Max Miot-Paschke ins Spiel, der ganz überlegt und mit etwas Glück den Führungstreffer noch vor der Pause erzielte (45.+2). Olaf Best (UTSG-Spielausschussvorsitzender) analysierte ganz sachlich: „Ein ganz mieses Spiel mit einer glücklichen Führung.“

Auch im zweiten Spielabschnitt wurde das Spiel nicht viel besser. Miot Paschke hätte gleich nachlegen können, doch er scheiterte nach schöner Einzelleistung am Gäste-Torwart Aydin. Dann war wieder Dreikausen an der Reihe. Nach einer gelungenen Kombination über das Mittelfeld strebte der Bruchköbeler Ricardo Marra wieder frei auf das UTSG-Tor zu. Doch beim Usinger Torwart war Endstation, der damit seine Elf im Spiel hielt. Die Entscheidung folgte in der 67. Minute. SGB-Innenverteidiger Marius Dickerhoff hielt Pelka im Strafraum fest. Klare Sache, Elfmeter. „Mister Zuverlässig“ für diese Angelegenheiten, Tim Tilger, verwandelte sicher zum 2:0 (67). Wenig später sah UTSG-Innenver-teidiger Björn Pauly wegen einer Notbremse noch die Rote Karte (70.). Gelb-Rot gab es nur vier Minuten später auch für den Gästespieler Konstantin Büdinger für ein böses Foul an Miot-Paschke. (74.).

UTSG-Trainer Marcel Kopp war erleichtert nach dem Abpfiff: „Heute sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen. Bruchköbel war die erwartet schwere Aufgabe. Alles in allem aber ein verdienter Sieg. Beim Ausnutzen der Torchancen hat sich eben auch die Qualität durchgesetzt.“ SB-Trainer Carsten Keller sagte: „Nutzen wir unsere zwei Großchancen, dann geht es vielleicht in die andere Richtung. Da war uns Usingen heute voraus und hat deshalb auch verdient gewonnen.“

Usinger TSG: Dreikausen - Kaus, Pauly, Strenkert, Sowa - Selzer, Tilger - Grill (79. Weber), Günther, Miot-Paschke (90.+1 Bueno Oliva) - Pelka (82. Kopp).

SG Bruchköbel: Onur Aydin - Arslan, Dickerhoff, Ünal, Kühn - Büdinger (80. Leroy Ennoch) Walter, Marra, Ahouandjinou (65. Civale) - Cihan Aydin, Werner.

Tore: 1:0 Miot Paschke (45.+2), 2:0 Tilger (68./Foulelfmeter) – Schiedsrichter: Marquardt (Taunusstein) – Gelb-Rote Karte: Buedinger (SG Bruchköbel/74.) – Rote Karte: Pauly (UTSG/72., Notbremse) – Zuschauer: 150.