Derby soll die Richtung weisen

Seitdem sind die Wege der beiden Teams unterschiedlich verlaufen. Als die UTSG Mitte der Vorrunde einen Höhenflug hatte, sah sich Vatanspor einem kleinen Durchhänger ausgesetzt, um anschließend wieder nach oben zu klettern. Inzwischen haben die von Jörg Loutchan trainierten Bad Homburger 28 Punkte auf dem Konto, während Usingen 23 Zähler gesammelt hat. Mit 24:23-Toren (Usingen 35:39) ist Vatanspor dabei bislang ein Meister der Effizienz. In den vergangenen fünf Spielen verzeichnete das Team drei Siege und zwei Niederlagen. Für Usingen gab es im selben Zeitraum zwei Unentschieden und drei Niederlagen.

Vor dem Spiel gegen den SV FC Sandzak Frankfurt am vergangenen Sonntag hatte UTSG-Spielertrainer Marcel Kopp die Devise ausgegeben, in den verbleibenden drei Spielen sechs Punkte zu holen, um „unterm Weihnachsbaum entspannen zu können“. „Naja, dann brauchen wir nun weiterhin zwei Siege und würden dann unser Soll übererfüllen“, meint Kopp rückblickend. „Wir waren gegen Sandzak ebenbürtig, das war positiv. Die sind schon ein starkes Team. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die nur das Nötigste gemacht haben und nach unserem späten 2:2 nicht mehr reagieren konnten. Auch wenn wir sie zu Toren eingeladen haben, sind wir zufrieden und positiv gestimmt.“

Der heutige Gastgeber Vatanspor sei eine echte Hausnummer. Die Bad Homburger haben sich kurzfristig in der Vorwoche mit dem Ex-Profi (unter anderem Schalke 04, FSV Frankfurt) Emin Yalin verstärkt, der am Sonntag bei seinem ersten Einsatz gleich zwei Tore zum 3:0 gegen Viktoria Nidda beisteuerte. „Wir haben andere Tugenden als Vatanspor, die wichtiger sind als eine einzelne Person“, sagt Kopp. „Vielleicht ist das jetzt genau der richtige Zeitpunkt für so ein Derby. Wir hoffen, dass es uns den Weg in die richtige Richtung weist.“ Auf dem Kunstrasen in Bad Homburg („Der wird zwar allen weh tun, aber man kann darauf Fußball spielerisch bestreiten“, so Kopp) möchte die UTSG laut Kopp „neue Impulse setzen“. Er selbst sieht sich nach überstandener Verletzung auf einem guten Weg und hofft, nach dem Jahreswechsel wieder voll angreifen zu können. Die ansteigende Formkurve belegen seine Aktionen im vergangenen Spiel gegen Sandzak, als er unter anderem den Ausgleich markierte. Die UTSG sollte endlich wieder einen besser besetzten Kader aufweisen als Ende der Vorrunde. Fragezeichen stehen aber hinter den Einsätzen der erkrankten Ulkrich Strenkert und Lars Guenther.

Jörg Loutchan, Trainer des Gastgebers, geht beinahe gewohnt entspannt in die Partie. „Ich hoffe, dass wir besser in die Partie kommen als im Hinspiel. Da haben wir ja eher glücklich gewonnen“, sagt er in der Rückschau auf das Hinspiel. Der besonderen Konstellation zum Lokalrivalen UTSG misst der Coach jedoch eher wenig Bedeutung bei. „Das ist ein Spiel wie jedes andere auch“, sagt er. Und gibt auch gleich die Marschroute vor: „Wir wollen die drei Punkte.“ Personell sind bis auf Eugen Schiffmann alle Spieler an Bord.