2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Für Union-Trainer Matthias Maucksch gab es nach dem Schlusspfiff die obligatorische Bier- und Sektdusche. Foto: Bock
Für Union-Trainer Matthias Maucksch gab es nach dem Schlusspfiff die obligatorische Bier- und Sektdusche. Foto: Bock

Union Fürstenwalde feiert den Regionalliga-Aufstieg

MIT VIDEOS + GALERIEN: FSV gewinnt 5:2 gegen den ärgsten Verfolger FC Hertha 03

Der FSV Union Fürstenwalde hat den Sprung in die Regionalliga Nordost geschafft. Durch einen 5:2-Heimsieg vor mehr als 1000 Zuschauern gegen den ärgsten Verfolger FC Hertha 03 Zehlendorf ist dem Team von Trainer Matthias Maucksch zwei Spieltage vor Saisonende der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.

Nach dem Schlusspfiff brachen in Fürstenwalde alle Dämme. Mit einem kleinen Feuerwerk und reichlich Bier- und Sektduschen feierten die Unioner den Aufstieg in die Regionalliga - auch wenn Hansa Rostock II in der Tabelle noch vor den Fürstenwaldern liegt. Doch die Norddeutschen dürfen nicht in die Regionalliga aufsteigen, da zwischen dem Profiteam in der 3. Liga und der Zweiten von Hansa mindestens eine Liga Unterschied sein muss.

Der FSV bewies am Sonntag vor mehr als 1000 Zuschauern, dass sie nächste Saison zu Recht an die Tür zum Profifussball klopfen dürfen. In einem rassigen und temporeichen Oberliga-Spiel waren die Hausherren vor allem vor dem Tor das zielstrebigere und willensstärkere Team. Beide Mannschaften hatten durchaus ihre guten Gelegenheiten, Fürstenwalde machte aber auch die Treffer.

Vor allem über die beiden schnellen Flügelflitzer Darryl Julian Guerts und Paul Milde kamen die Hausherren immer wieder aussichtsreich vor das Hertha-Tor. Dazu verteilte im Zentrum Rifat Gelici die Bälle gut und versprühte auch selbst Gefahr. Folgerichtig eröffnete er als Vorbereiter auch den Torreigen. In der 35. Minute ließ er über die linke Aussenbahn zwei Gegenspieler aussteigen und lupfte die Kugel perfekt auf Will Siakam, der nur noch einnicken musste zur Führung.

Die Herthaner, die es vor allem in der ersten Hälfte immer wieder mit langen Bällen über die Abwehrkette auf die agilen Efraim Gakpeto und Carl Hopprich versuchten, zeigten sich davon aber nur kurz geschockt. Einen abgewehrten Freistoß nahm Gakpeto in der 39. Minute an der Strafraumgrenze direkt aus der Luft und traf ins rechte untere Eck zum Ausgleich.

Doch zum denkbar günstigsten Zeitraum direkt vor und nach der Pause legten die Unioner nach. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff passte Milde von der Strafraumgrenze zurück auf Gelici, der aus sieben Metern zum 2:1 einschob. Schiedsrichter Lars Albert ließ die Hausherren und die Fans allerdings erst im Unklaren, ob der Treffer zählte oder nicht. Die Herthaner forderten nämlich einen Abseitspfiff, Albert zeigte nach längerer Beratung mit seinem Assisstenten an der Linie aber auf den Mittelpunkt. Das sorgte auch beim Gang in die Kabine noch zu hitzigen Diskussionen der Gäste und der Schiedsrichter musste beide Teams trennen.

Nach der Unterbrechung war es FSV-Kapitän Paul Karaszewski, der vorerst für klare Verhältnisse sorgte. In der 51. Minute köpfte er einen Eckball unter die Querlatte zum 3:1.

Doch geschlagen gaben sich die Herthaner dadurch noch lange nicht. Mit der vermeintlich sicheren Führung im Rücken zogen sich die Hausherren etwas weiter zurück und überließen den Gästen mehr Räume. Das 3:2 in der 74. Minute war die logische Konsequenz. Hoppich profitierte vom zu zögerlichen Eingreifen der Unioner und legte im 16er ab auf Darius Niroumand. Der schlenzte den Ball über FSV-Keeper Konstantin Filatow hinweg unter die Latte ins Fürstenwalder Tor zum 3:2-Anschlusstreffer.

Unions Kapitän Karaszewski hatte darauf aber in der 81. Minute die passende Antwort: Mitten in die Drangphase der Berliner zog er aus gut 25 Metern ab und traf mit dem Tor des Tages in den Winkel zum entscheidenden 4:2 für Fürstenwalde.

Bei den Herthanern war damit die Moral gebrochen. In der Schlussphase hatten die Hausherren bei mehreren Kontern noch beste Chancen. Dauerläufer Geurts, kurz zuvor noch an 03-Keeper Nico Hinz gescheitert, machte schließlich in der Nachspielzeit mit einem Sololauf den Deckel drauf zum 5:2-Endstand und dem Aufstieg in die Regionalliga.

Darüber freute sich auch FSV-Trainer Matthias Maucksch: "Wir hatten heute einen Tick mehr Willen, das Spiel für uns zu entscheiden. Das war der Schlüssel zum Erfolg gegen einen sehr spielstarken Gegner. Man hat denke ich deutlich gesehen, warum beide Teams oben in der Tabelle stehen. Das Ergebnis ist die Quintessenz für unsere gute Saison und es ist schön, dass wir vor heimischer Kulisse den Aufstieg feiern können."

Beim Trainer haben bereits die Planungen für die kommende Saison begonnen: "Wir sind in Gesprächen, aber noch ist nichts spruchreif. Ich hoffe, dass wir auch für die Regionalliga eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen können. Wir werden den Kader punktuell verstärken, damit wir kein Kanonenfutter werden. Wir müssen in der Geschwindigkeit und vor allem der Handlungsschnelligkeit noch zulegen, das haben wir auch in den Testspiel gegen die Regionalliga-Teams gemerkt. Aber ich hoffe, dass wir rechtzeitig dazulernen und uns weiterentwickeln", so Maucksch.

Aufrufe: 022.5.2016, 18:35 Uhr
Sven BockAutor