Überlegene FCB-Amateure hadern mit 2:2

FC Bayern München II - 1. FC Schweinfurt 2:2 (1:1)
Nach 90 einseitigen Minuten haderten die Münchner Bayern in erster Linie mit sich selbst und dem Schiedsrichter, der ihnen ihrer Meinung nach kurz vor dem Ende einen Handelfmeter verweigert hatte. Steeven Ribéry hatte geschossen und ein Feldspieler in Torwart-Manier pariert!? Nach Ansicht des Schiedsrichters war dabei aber nicht die Hand im Spiel, was die Gastgeber völlig anders sahen. Ansonsten sahen die 657 Zuschauer bei spätherbstlichen Temperaturen eine Partie auf ein Tor. Vom Anpfiff weg waren die Bayern die überlegene Mannschaft. Phasenweise belagerten die Landeshauptstädter den Schweinfurter Strafraum wie im Powerplay. Aber die wirklich dicken Chancen waren dann doch nur spärlich gesäht. Erwähnenswert war ein strammer Schuss von Nikola Jelisic, der aus gut 20 Metern abzog und die Unterkante der Latte traf (9.). Der Ball sprang aber deutlich vor der Linie auf. Wenig später war es nochmal Jelisic, dessen Schuss von Keeper Christopher Pfeiffer mit beiden Fäusten abgewehrt werden konnten. Den Bann brach dann aber Patrick Weihrauch mit dem sehenswerten 1:0. Angelos Oikonomou chippte die Kugel in den Lauf von Weihrauch, der die selbige flach ins lange Eck platzierte (22.). Das war hohe technische Präzision. In der Folge drängten die Gastgeber weiter, wollten unbedingt die Führung ausbauen. Aber die kämpferisch stark eingestellten Gäste verhinderten das 2:0 immer wieder geschickt. Kurz vor der Pause segelte ein Freistoß in den Bayern-Strafraum. Tom Jäckel, Schweinfurts einzige Spitze, stieg am höchsten und köpfte aus acht Metern unhaltbar ein (44.). Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Bayern drückte und Schweinfurt verteidigte mit Mann und Maus. Dann fiel aber doch das 2:1. Jelisic bediente vom linken Flügel aus Ribéry, der in der Mitte freistand und einnetzen konnte (58.). Nun schien alles nach Plan für den Titelverteidiger zu laufen. Doch nur fünf Minuten später setzte Schweinfurt seinen zweiten Konter. Jäckel nahm den Ball mit der Brust an, ging noch ein paar Meter und schoss beherzt aus gut zehn Metern ein. Bayern erhöhte jetzt den Druck, brachte per Doppelwechsel Tobias Schweinsteiger und Riccardo Basta in die Partie. Die Gäste standen nun unter Dauerdruck und versuchten alles, um die Partie über die Zeit zu bringen. Den Bayern fiel aber nicht mehr wirklich viel ein und die eine womöglich spielentscheidende, vermeintliche Handelfmeteraktion fand beim Unparteiischen keine Anerkennung. Und nur deshalb geriet der höchst glückliche Schweinfurter Punktgewinn nicht mehr in Gefahr.
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effelltrich) - Zuschauer: 657
Tore: 1:0 Patrick Weihrauch (22.), 1:1 Tom Jäckel (44.), 2:1 Steeven Ribéry (58.), 2:2 Tom Jäckel (63.)



FC Bayern München II: Daniel Müller, Edwin Schwarz, Philipp Steinhart, Stefan Buck, Mitchell Weiser, Ylli Sallahi, Steeven Ribéry, Angelos Oikonomou (75. Riccardo Basta), Gerrit Wegkamp, Patrick Weihrauch (75. Tobias Schweinsteiger), Nikola Jelisic - Trainer: Erik ten Hag
1. FC Schweinfurt 05: Christopher Pfeiffer, Manuel Müller, Michael Krämer, Andreas Bauer, Marco Janz, Steffen Krautschneider, Pablo Pigl, Philipp Kleinhenz, Kevin Fery, Adrian Dußler (53. Michael Kraus), Tom Jäckel (90. Daniel Mache) - Trainer: Gerd Klaus

Vorschau - das Donnerstagsspiel:

FC Bayern München II - 1. FC Schweinfurt 05 (Do 19:00)
(Bilanz: 8 Siege - 2 Remis - 3 Siege FCS - Hin: 0:0)*
Nach der verdienten 0:1-Niederlage im Spitzenspiel bei den Würzburger Kickers forderte FCB-Coach Erik ten Hag vier Siege bis zur Winterpause. Deren drei haben seine Schützlinge in den letzten Wochen schon eingefahren. Fehlt nur noch Nummer vier, und der soll zuhause im abschließenden Spiel gegen die Schnüdel eingetütet werden. Mit dem von ten Hag geforderten Schlussspurt wären die Bayern-Amateure in der Frühjahrsrunde noch einmal in der Lage, die Tabellenspitze ins Visier zu nehmen. Letzten Freitag mussten die Youngsters von der Säbener Straße alles an Kampfeskraft in die Waagschale werfen, ehe der TSV Buchbach mit 3:2 in die Knie gezwungen war. Ein hartes Stück Arbeit erwartet Erik ten Hag auch zum Abschluss gegen die Schweinfurter: "Wir wollen uns mit einem Sieg im letzten Spiel der Hinrunde verabschieden. Es gilt noch einmal alles zu mobilisieren und im heimischen Stadion unser Spiel durchzubringen. Das Motto lautet: Agieren anstatt zu reagieren." Und die Chancen für die Bayern auf einen Heimsieg stehen gut. Die Schweinfurter haben seit dem 2:1-Auswärtserfolg in Buchbach Mitte September auf fremdem Geläuf nicht mehr viel gerissen. Ein einziger Punkt bei der Augsburger Profireserve sprang noch heraus. So muss derzeit zwischen den Heim-und den Gastauftritten der Schnüdel differenziert werden. Gegen Bamberg und Fürth holten die 05er die vollen sechs Punkte im Willy-Sachs-Stadion, in Garching und Bayreuth hatten die Unterfranken dagegen nichst zu bestellen. Respekt herrscht im Schweinfurter Lager vor dem Trip zum Meister der Vorsaison. "Die Bayern besitzen eine Topmannschaft mit hervorragenden Einzelspielern. Aber wir müssen in München unbedingt punkten, um den Abstand auf die Abstiegsplätze zu halten", nimmt Schweinfurts Trainer Gerd Klaus seine Elf trotz allem in die Pflicht. Mit einem Remis könnten die Gäste aber im Vorfeld der Partie sicher gut leben.

• Sperren: Lukas Görtler (FCB - 5.Gelbe), Bastian Lunz (FCS - Rot - 2/2), Johannes Bechmann (FCS - 10. Gelbe), Simon Häcker (FCS - 5.Gelbe), Joseph Mensah (Sperre wg. Dopingverdacht) - SR: Steffen Brütting (Effeltrich)
• Ausfälle: Andreas Rössl (Kreuzband-OP – Lauftraining), Rico Strieder (Hüftverletzung - Aufbautraining), Giuseppe Leo (Kreuzbandriss - operiert), Sebastian Bösel (leichtes Lauftraining), Bastian Fischer (Lauftraining) und Matthias Strohmaier (Rückenprobleme) fehlen den Bayern-Amateuren. Bei den Schweinfurtern sind außer den Gesperrten alle Mann an Bord.
• Vier gelbe Karten: Steffen Krautschneider (FCS)