Roscher ist nicht nur fürs Fortkommen der Keeper Daniel Schwabke, Jannik Hinsenkamp und Maurice Okicic zuständig, sondern auch für den Faktor Spaß am Spiel. Der Torwart-Trainer ist ein zielstrebiger Arbeiter, kommt aber nicht ohne eine Prise Humor aus – und nicht ohne die Fähigkeit zur Selbst-Ironie. So stellt er sich hin und wieder aushilfsweise zwischen die Pfosten. Dort wirft er sich dann wie früher den Schüssen entgegen, aber es gibt einen Unterschied: „Manchmal bewege ich mich und stelle fest, dass der Ball schon längst im Tor liegt.“ Weil er ihre Sprache spricht, ist Uwe Roscher bei den Spielern respektiert. Eine Zeit der Eingewöhnung brauchte keiner.
Die durchwachsenen Baumberger Auftritte in den beiden ersten September-Wochen sieht auch Uwe Roscher als erledigt an. Er geht fest davon aus, dass der Weg bei einem sich langsam wieder füllenden Kader Stück für Stück nach oben geht – ohne den Blick für die Realitäten zu verlieren. „Wieder Zweiter zu werden, wird ganz schwierig“, betont Roscher, der die Bedingungen an der Sandstraße vorher kannte und wusste, dass die Regionalliga aufgrund fehlender Strukturen kein Thema ist. Trotzdem traut er der mit zahlreichen Top-Fußballern bestückten Mannschaft zu, jeden Gegner in der Klasse zu schlagen.
Nahziel der Sportfreunde ist es, an das 2:0 vom vergangenen Wochenende anzuknüpfen und gegen den TVD Velbert (Sonntag, 15 Uhr, Sandstraße) erneut eine zumindest kämpferisch überzeugende Partie zu zeigen. Am besten soll es aber ein Dreier sein, zumal es einen Heimsieg bisher nur beim 4:0 gegen Ratingen 04/19 gab. Das war am 11. August und liegt sieben Wochen zurück – viel zu lange aus Sicht der Baumberger, die ihre Fans danach zu Hause auf Schonkost umstellten.