2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dennis' Auftritt im "Aktuellen Sportstudio. Foto: Screenshot ZDF
Dennis' Auftritt im "Aktuellen Sportstudio. Foto: Screenshot ZDF
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Torwandschießen: Dennis Sakacilar gegen Felix Neureuther

Als Belohnung für das "Tor des Monats" November trat der 19-Jährige, der für den Kreisligisten TV Steinheim spielt, an der Torwand des „Aktuellen Sportstudios“ gegen Ski-Ass Felix Neureuther an.

Wie der Fernsehauftritt für ihn war und was ihn nervös machte, erzählte Dennis Sakacilar unserem HZ-Redakteur Edgar Deibert.

Bei diesem Trainer muss man nicht fürchten, dass Dennis Sakacilar abhebt: „Tor ist Tor“, sagt Steinheims Coach Nico Schuska trocken über Sakacilars Treffer, den er im letzten Spiel des vergangenen Jahres bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen erzielt hat (Kreisliga A 3). Es lief die 90. Minute, nach einer einer Flanke von Mike Behr lag Sakacilar auf einmal seitlich in der Luft – und beförderte den Ball mit dem linken Fuß ins Tor.

Zu sehen gibt es den Treffer auf dem Amateuerfußballportal „Fupa.net“, die Gastgeber filmen nämlich ihre Spiele mit Hilfe einer so genannten Fupa-Cam. Und auf „Fupa Hartplatzhelden“ wiederum wird das „Tor des Monats“ gesucht, der Sieger des bundesweiten Wettbewerbs darf sich an der Torwand des „Aktuellen Sportstudios“ (ZDF) mit einem prominenten Sportler messen.

„Ich konnte es zunächst gar nicht glauben“, sagt Sakacilar über sein spektakuläres Tor durch einen Seitfallzieher. Also lief der 19-Jährige zunächst zum Vorlagengeber, um sich zu bedanken. „Der Ball kam perfekt“, lobt der Torschütze, um anzumerken: „Eigentlich wollte ich zunächst zum Trainer zurückköpfen. Der stand nämlich frei vor dem Tor.“ Zum Glück entschied sich Sakacilar anders. Und zum Glück ging der Ball ins Tor. Sein Trainer hatte ihm nach dem Spiel nämlich deutlich gemacht: „Sonst hätte es Ärger gegeben“, erinnert sich Sakacilar.

Ausfall nach Kreuzbandriss

Natürlich war das nicht so ganz ernst gemeint, Schuska nämlich sieht seinen Schützling nämlich als eine Art Ziehsohn. Schuska war es nämlich, der den Linksfuß zu Beginn der vergangenen Saison von den A-Junioren zu den Aktiven hochgezogen hat. Den Tipp, dass es da einen talentierten Nachwuchsspieler gibt, bekam der Coach von Christian Schrodi.

Sakacilar überzeugte sofort und kam in 17 der ersten 18 Saisonspiele zum Einsatz. Bis ihn im März des vergangenen Jahres eine schwere Verletzung stoppte. Im Spiel bei der SG Königsbronn/Oberkochen erlitt der Sohn eines türkischstämmigen Vaters und einer italienischen Mutter einen Kreuzbandriss. „Die Verletzung habe ich mir selbst zuzuschreiben“, sagt Sakacilar, der versucht hatte, einen Gegenspieler unfair zu stoppen. „Daraus habe ich gelernt, nun gehe ich die Zweikämpfe ruhiger an“, sagt der Wirtschaftsinformatik-Student.

Nach sechseinhalb Monaten kehrte er aber bereits zurück – im Amateurbereich beachtenswert. Anfang Oktober 2017 stand Sakacilar zunächst im Kader des Steinheimer Reserveteams, eine Woche später erzielte er gegen den AC Milan Heidenheim vier Tore in einer Halbzeit. So kehrte Sakacilar letztlich auch in die „Erste“ zurück – und krönte sein Comeback mit dem „Tor des Monats“.

Der Trainer ist stolz auf seinen Schützling

„Ich habe mich für ihn unheimlich gefreut, dass er so eine Bude gemacht hat“, sagt Steinheims Trainer Schuska. „Er hat alles, was ein guter Fußballer braucht. Da er aber extrem ehrgeizig ist, ärgert er sich auch oft über sich selbst.“ Auch auf das andere Extrem achtet Schuska: „Ich werde Dennis auch wieder auf den Boden der Realität zurückholen, falls es nötig ist“, so der Steinheimer Coach.

Doch bislang ist Sakacilar weit davon entfernt, abzuheben. Es habe sich ja nicht wirklich etwas geändert, sagt er nüchtern. Natürlich hat der Besuch im „Aktuellen Sportstudio“, zusammen mit einer kleinen Gruppe des TV Steinheim, bei ihm Eindruck hinterlassen. Ski-Ass Felix Neureuther, aktuell aufgrund einer Kreuzbandverletzung außer Gefecht und Sakacilars Gegner an der Torwand, sei etwa total bodenständig, einfach ein „Megatyp“. Zudem habe vor der Sendung das Schießen an die Torwand auch sehr gut geklappt. Und das, obwohl vier Tage zuvor bei Sakacilar alle vier Weißheitszähne gezogen wurden und er mit geschwollenen Wangen antrat.

Später machten ihn die Kameras aber dann doch sehr nervös. „Dass ich nicht einmal getroffen habe, kratzt schon ein wenig an meinem stolz“, sagt er rückblickend. Neureuther siegte nämlich mit Hilfe eines Freundes. Der verpassten Chance trauert Sakacilar allerdings nicht nach und hat stattdessen das nächste Ziel fest im Blick, das da lautet: Mit dem TV Steinheim in die Bezirksliga aufzusteigen.

Aufrufe: 015.1.2018, 17:30 Uhr
Edgar Deibert, HZAutor