2024-04-25T14:35:39.956Z

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Neun Freunde müsst ihr sein – ob das Norweger Modell im Kreis eine Zukunft hat, ist aber fraglich.F: Brandt
Neun Freunde müsst ihr sein – ob das Norweger Modell im Kreis eine Zukunft hat, ist aber fraglich.F: Brandt
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Harmonischer Staffeltag der Kreisligen A3 und B5

Dass künftig in den untersten Klasse auch das Norweger-Modell, „9 gegen 9“, gespielt werden kann, stößt aber noch auf wenig Begeisterung.

Norweger Modell – das ist nicht der neue Modetrend für die Trikots der Fußballer, das ist die vom Württembergischen Fußballverband für die kommende Saison eingeführte Möglichkeit, in der Kreisliga B auch mit neun gegen neun Spielern anzutreten. Beim gemeinsamen Staffeltag der Kreisligen A 3 und B 5 zeigten die Vertreter der Vereine aber noch wenig Begeisterung für dieses Modell.

Insgesamt verlief das vom RSV Oggenhausen veranstaltete Treffen, zu dem Vertreter aller beteiligten Vereine gekommen waren, harmonisch. Der gemeinsame Staffelleiter Thomas Baamann sprach von einer erfolgreichen Saison und guter Zusammenarbeit mit den Klubs. Zwar sorgten die vielen Spielausfälle durch den harten Winter für einen deutlich höheren Aufwand, letztlich wurden aber alle Probleme gelöst. Die Vereine scheinen mit ihrem Staffelleiter ebenso zufrieden zu sein, Bahmann wurde einstimmig wiedergewählt.

Ebenfalls positiv fiel der Bericht von Herbert Mayer aus, dem Vorsitzenden des Sportgerichts. Im ganzen Bezirk gab es deutlich weniger Absagen, Verfahren sowie Sperr- und Geldstrafen. Die Kreisliga B 5 liegt hier im Trend. Einschließlich der Reserven ging die Zahl der betroffenen Spieler und Vereinsmitglieder von 20 auf 10 zurück, die Geldstrafen gingen von 925 auf 656 zurück. Bei der A 3 ist allerdings, so Mayer, noch Luft nach oben. Hier sank die Zahl der Betroffenen nur von 34 auf 28, die Geldstrafen fielen insgesamt sogar höher aus.

Schiedsrichter beklagen Notstand

Von einem eklatanten Notstand musste dagegen Uwe Kümmel von der Schiedsrichtergruppe Heidenheim berichten, der seinen Obmann Michael Storm vertrat. Im ganzen Bezirk fehlt es an Unparteiischen, die Vereine lassen sich dies übrigens insgesamt pro Saison fast 30 000 Euro an Bußgeld kosten.

Im Bereich der Gruppe Heidenheim müssten es eigentlich 93 Schiedsrichter sein, doch nur 53 sind gemeldet. In Aalen fehlen 54 und in Gmünd 56 Referees, prozentual gesehen schneiden die Heidenheimer aber am schlechtesten ab. Immerhin läuft ein Neulingslehrgang mit 26 Teilnehmern.

„Wir hoffen, dass einige hängen bleiben“, sagt Kümmel und appellierte gleichzeitig an die Vereine, auf ihre Spieler und Zuschauer einzuwirken, damit gerade die Schiedsrichter-Neulinge bei ihren ersten Einsätzen anständig behandelt werden und nicht gleich wieder alle Motivation verlieren.

Mit Yannick Eberhardt (er schrammte knapp am Aufstieg in die Regionalliga vorbei) verliert die Gruppe Heidenheim zudem ihr Aushängeschild, er wechselt studienbedingt nach München. Höchstrangiger Schiedsrichter ist damit Can Daler in der Landesliga.

Zu neunt auf dem Platz?

In Oggenhausen ging auch die Abschiedstour von Bezirksspielleiter Helmut Vogel weiter, seine Nachfolge tritt wie berichtet der Sontheimer Roland Wagner an. Vogel stellte die Eckdaten für die neue Saison vor (siehe Info) und ging nochmals auf das Norweger Modell ein. In der Kreisliga B kann nun jede Mannschaft beantragen, dass nur mit neun Akteuren gespielt wird. Dabei sind einige Punkte zu beachten, hier die wichtigsten:

  1. Die Teilnahme ist entweder vor der Saison mit dem Meldebogen oder während der laufenden Spielzeit beim Staffelleiter anzumelden
  2. Die Gegner können die Reduzierung nicht ablehnen
  3. Jede Mannschaft, die einmal ein „9 gegen 9“ beantragt hat, verliert das Aufstiegsrecht
  4. Das Feld wird verkleinert, ein Tor steht an der 16-Meter-Linie

Das Ziel ist klar, auch Mannschaften mit personellem Notstand sollen so am Spielbetrieb teilnehmen können, Abmeldungen wie die von Gerstetten II in der vergangenen Spielzeit vermieden werden. Die Vereinsvertreter erkundigten sich auch nach den genauen Regularien, große Zustimmung stellte sich aber nicht ein.

Befürchtet wird eine Wettbewerbsverzerrung, zudem wird das Spiel auf einem kleineren Feld als weniger attraktiv betrachtet. Es bleibt freilich auch abzuwarten, ob das Modell von den Vereinen überhaupt in Anspruch genommen wird.

Aufrufe: 06.7.2018, 17:34 Uhr
HZ / Thomas JentscherAutor