2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Warten auf das ganz besondere Spiel am Samstag gegen den FCH: Kurt Mayer, Abteilungsleiter der Sportfreunde Fleinheim, und Matthias Majer, der dienstälteste Spieler in den Reihen des Favoritenschrecks aus der Kreisliga A 3. Markus Brandhuber
Warten auf das ganz besondere Spiel am Samstag gegen den FCH: Kurt Mayer, Abteilungsleiter der Sportfreunde Fleinheim, und Matthias Majer, der dienstälteste Spieler in den Reihen des Favoritenschrecks aus der Kreisliga A 3. Markus Brandhuber
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Sportfreunde Fleinheim: Ein kleines Dorf sorgt für Furore

Erster Testspielgegner des 1. FC Heidenheim am 30. Juni

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Still und heimlich sind die Sportfreunde Fleinheim am letzten Spieltag der Kreisliga A 3 noch auf den fünften Tabellenplatz gerückt. Zum Ende der Saison gab es sogar noch einen deutlichen 4:1-Erfolg gegen den amtierenden Meister und Bezirksligaaufsteiger AC Milan Heidenheim – nicht der einzige Sieg gegen ein Team aus der vorderen Tabellenregion.

Den FV Burgberg kostete die 0:3-Auswärtsniederlage in Fleinheim am vorletzten Spieltag nicht nur die Tabellenspitze, sondern auch die Möglichkeit des direkten Aufstiegs in die Bezirksliga. Nur dem TV Steinheim gelang im März ein 2:0-Sieg gegen die Fleinheimer, ansonsten blieb die Weste des Teams aus dem Nattheimer Teilort in der Rückrunde weitgehend unbefleckt, die letzten sechs Saisonspiele wurden allesamt gewonnen. Entsprechend positiv deshalb auch der Blick zurück von Uli Baß: „Wir haben im Winter einfach gute Arbeit geleistet und damit die Grundlage gelegt für eine starke Rückrunde.“ Man sei vom Verletzungspech weitgehend verschont geblieben, der Kern des Teams bestehe aus etwa 18 Spielern, er habe oft die gleiche Mannschaft aufstellen können.

Obendrein hat Fleinheim neunmal in der abgelaufenen Runde zu null gespielt, die solide Abwehrleistung sei sicher ein weiterer Grund, warum man seit der Winterpause im Aufwind sei, so Baß. „Und: Wir haben endlich mal das Tor getroffen. Das war in den Vorjahren, als wir meistens um den Abstieg gespielt haben, eher nicht so.“

Zu Hause eine Macht

Gerade in Heimspielen sind die Sportfreunde Fleinheim seit jeher eine Macht. In der vergangenen Spielzeit hat das Team von Uli Baß zu Hause in 16 Spielen 37 Punkte (19 Zähler auswärts) geholt, nur vier weniger als die in der Tabelle davor platzierten AC Milan Heidenheim oder SC Hermaringen. „Es ist kein Geheimnis, dass unser Platz nicht der größte im Kreis ist. Gerade weil er etwas kleiner bemessen ist, tun sich viele Gegner schwer, ihr Spiel aufzuziehen“, so Baß.

Eine ähnlich erfolgreiche Saison wie die vergangene würde Uli Baß auch für die Spielzeit 2018/19 liebend gerne in Kauf nehmen. Wobei er, angesprochen auf einen möglichen Aufstieg in die Bezirksliga, sofort abwinkt. „Dass wir uns so konstant in der Kreisliga A halten können, ist ein großer Erfolg für ein kleines Dorf wie Fleinheim.“

Der Großteil der Spieler hat seine Wurzeln im Ort selbst oder stammt aus Nattheim, der älteste Akteur wird im August 36 Jahre alt, die beiden jüngsten sind 18 und 19. Eine eingespielte Mannschaft also. „Wir wollen schönen Fußball spielen und so schnell wie möglich wieder 40 Punkte erreichen. Dann haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun“, sagt Baß mit Blick auf die Mitte August startende neue Runde in der Kreisliga A 3.

Zunächst einmal steht für die Fleinheimer eine besondere Partie an: Am Samstag gastiert Zweitligist 1. FC Heidenheim mit dem kompletten Kader auf dem Sportplatz an der Turnhalle. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Fleinheimer Sportfreunde – ohne Frage. „Ich hoffe natürlich, dass die FCH-Spieler vom Training am Morgen etwas müde sind, damit wir am Nachmittag gut mithalten können“, schmunzelt Uli Baß. Der 56-Jährige kennt sich beim Gegner gut aus, war er doch vor seiner Rückkehr nach Fleinheim Co-Trainer der U 15 beziehungsweise U 16 des Zweitligisten. Zuvor hatte Baß die Fleinheimer bereits einmal 13 Jahre lang gecoacht.

Wiedersehen mit Tim Skarke

Aus dem aktuellen Heidenheimer Profikader ist sogar noch ein Akteur übrig geblieben, den Baß einst im Jugendbereich gecoacht hat: der aus Nattheim stammende Tim Skarke. Und fast wäre es sogar noch zu einem Wiedersehen mit zwei weiteren einstigen FCH-Jugendspielern gekommen. Ibrahim Hajtic und Dave Gnaase unterschrieben vor einigen Tagen jedoch einen Vertrag beim Drittligisten Würzburger Kickers.

Erster Testspielgegner des 1. FC Heidenheim am 30. Juni

Die Profifußballer des 1. FC Heidenheim bestreiten ihr erstes Testspiel der Saisonvorbereitung am Samstag, 30. Juni, in Fleinheim. Anstoß ist um 17 Uhr.

Das Benefiz-Fußballspiel steht unter dem Motto „Kicken für den guten Zweck“. Die Einnahmen sollen an den „Angelman-Verein Deutschland“ gespendet werden. Das Angelman-Syndrom wurde 1965 das erste Mal von Dr. Harry Angelman beschrieben, mittlerweile weiß man, dass genetische Störungen auf dem 15. Chromosom verantwortlich sind für die Symptomatik beim Angelman-Syndrom. Die Erkrankung tritt mit einer Häufigkeit von 1/15.000 Geburten auf.

Der Angelman-Verein benötigt die Spendengelder zur Organisation eines internationalen Kongresses, zu dem im Oktober in Hamburg Wissenschaftler, Ärzte und Pharmakonzerne aus der ganzen Welt zusammenkommen. „Die Fleinheimer Fußballer wollen mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass betroffenen Familien – wie hier im Ort der Familie Kenner – für die Zukunft mehr Hoffnung gegeben werden kann“, sagt Kurt Mayer, Abteilungsleiter der Fleinheimer Sportfreunde. Erst sechs Jahre nach seiner Geburt wurde bei Nico Kenner die Angelman-Erkrankung diagnostiziert, heute ist er 14 Jahre alt. Um Spendengelder zu sammeln, plante sein Vater Anfang des Jahres eine gemeinsame Überquerung der Alpen per Tandem – und setzte die Idee in den Pfingstferien und mit einigen weiteren Mitstreitern in die Tat um. Nach 22 Stunden und 248 Kilometern war das Ziel Meran erreicht. „Ich bin sehr stolz auf Nico, dass er die Tour ohne Murren und mit viel Spaß zurückgelegt hat“, sagt Dietmar Kenner.

Aufrufe: 026.6.2018, 08:03 Uhr
HT / Mathias OstertagAutor