2024-05-10T08:19:16.237Z

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Raphael Zeilhofer (hier noch im blauen Trikot des TSV Langquaid) fungiert seit kurzem als Co-Spielertrainer beim TV Schierling. F: Becherer
Raphael Zeilhofer (hier noch im blauen Trikot des TSV Langquaid) fungiert seit kurzem als Co-Spielertrainer beim TV Schierling. F: Becherer

Schierling: Raphael Zeilhofer soll beim Wiederaufbau helfen

Langquaids Ex-Coach fungiert seit kurzem als Co-Spielertrainer beim Landshuter Kreisligisten

Der TV Schierling verabschiedete sich im Sommer nach einem knappen Vierteljahrhundert von der Bezirks- und Landesebene. Am Ende einer absoluten Seuchensaison mit vielen Verletzten und unglücklichen Niederlagen stand in der Relegation der Abstieg in die Kreisliga. Auch dort hat der Traditionsklub noch mit einigen Problemen zu kämpfen, nach zehn Spieltagen belegt die blutjunge Elf um Goalgetter Manuel Geiger mit zwölf Zählern lediglich Rang acht. Nun haben sich die Verantwortlichen jedoch Verstärkung ins Boot geholt: bereits seit einigen Wochen fungiert Raphael Zeilhofer (32) als spielender Co-Trainer.

"Zu Abteilungsleiter Martin Huber und Coach Stefan Dykiert besteht schon seit vielen Jahren ein guter Kontakt. Unter Dy habe ich bereits während meiner Jugendzeit beim SSV Jahn Regensburg am DFB-Stützpunkt trainiert. Beide hatten und haben maßgeblichen Einfluss auf Schierlings Ruf als hervorragende Talentschmiede in Niederbayern. Nach meinem Rücktritt in Langquaid haben mich die beiden mehrmals kontaktiert und natürlich habe ich mir auch im Training ein Bild von der Mannschaft gemacht. Letztendlich haben vor allem die hohe Wertschätzung aller Verantwortlichen mir gegenüber und die Trainingsbedingungen mit einem super Funktionsteam den Ausschlag gegeben. Natürlich kann ich mich in der Zusammenarbeit mit Dy und einer Vielzahl an starken Talenten auch als Trainer weiterentwickeln", erklärt Zeilhofer, der kurz vor Saisonbeginn seinen Posten als Spielertrainer beim TSV Langquaid zur Verfügung gestellt hatte. Nach einer kurzen Pause kam eben der Kontakt zum TV Schierling zustande, wo er mit seiner Erfahrung eine wichtige Rolle auf und neben dem Platz einnehmen soll. "Als Co-Spielertrainer ist meine Hauptaufgabe momentan sicher, den Jungs auf dem Platz und in der Kabine Sicherheit zu vermitteln. Bei allem Talent ist es für ein so junges Team, das zum zweiten Jahr in Folge komplett neu hat aufgestellt werden müssen, eine extrem schwere Aufgabe in einer Kreisliga mit vielen abgezockten Mannschaften zu bestehen. Zur Zeit konzentriere ich mich auf meine Führungsrolle als Spieler, um mich möglichst schnell ins Team integrieren zu können. Ich genieße es gerade einfach, wieder zu guter Form gefunden zu haben und noch einmal in einer 'U-19' spielen zu können, was bei meiner Verletzungsgeschichte kein leichter Weg war. Deswegen ist es auch sinnvoll, nicht zu weit in die Zukunft zu blicken. Solange ich der Mannschaft helfen kann und mir der Fußball Spaß macht, bleibe ich aktiv dabei", gibt der ehemalige Landesligakicker des TSV Bad Abbach zu Protokoll.

Dykiert: »Die Verpflichtung von Raphael ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass hier wieder was aufgebaut werden soll. Raphi und ich freuen uns auf die Zusammenarbeit, auch weil wir eine ähnliche Philosophie verfolgen. Zudem sagen wir ja schon seit eineinhalb Jahren, dass wir auf dem Platz den einen oder anderen Leader vermissen.«

Beim TV Schierling ist die Freude über die kurzfristige Verstärkung natürlich enorm groß. "Die Verpflichtung von Raphael ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass hier wieder was aufgebaut werden soll. Raphi und ich freuen uns auf die Zusammenarbeit, auch weil wir eine ähnliche Philosophie verfolgen. Ich bin sehr froh, dass es noch geklappt hat. Im Training ist es immens wichtig, dass sich die jungen Spieler etwas abschauen können, visuell lernt man bekanntlich am leichtesten. Als junger Trainer wird er mit zusätzlichen Übungsformen und Ideen zweifellos neue Impulse einbringen. Zudem sagen wir ja schon seit eineinhalb Jahren, dass wir auf dem Platz den einen oder anderen Leader vermissen. Jemand, der Kommandos gibt und für mehr Struktur, Ordnung und Konstanz sorgen kann. Jetzt soll sich Raphi aber erst einmal im Verein einleben, verletzungsfrei bleiben und mit Spaß Fußball spielen", sagt Übungsleiter Stefan Dykiert, der mit seiner Truppe einen holprigen Start in die Kreisligaspielzeit hinlegte. Sechs der ersten zehn Matches gingen verloren, positiv stechen dagegen die klaren Heimsiege gegen Oberglaim (7:1), Ergolding II (7:0) und am vergangenen Wochenende gegen Ihrlerstein (4:0) hervor. "Das hier ist wirklich eine enorm zeitintensive und viel Geduld erfordernde Aufgabe, aber nach und nach versuchen wir die vielen Baustellen abzuarbeiten. Dazu braucht man möglichst viele Helfer und da sind wir mittlerweile echt wieder sehr gut aufgestellt. Ganz klar, mehr gute Ergebnisse und weniger Verletzungspech könnten den Prozess deutlich beschleunigen und vereinfachen. Insgesamt ist die Kreisliga heuer immens ausgeglichen, die Aufsteiger haben die Qualität in der Liga enorm gesteigert. Unsere völlig unerfahrenen Jungs werden noch ein wenig Zeit brauchen, um sich an das körperliche Spiel zu gewöhnen bzw. selber auch noch körperlich zuzulegen. Spielerisch sind immer wieder gute Ansätze mit dabei, aber die Konstanz und auch die letzte Entschlossenheit fehlen einfach noch. Aber trotz der schwierigen Umstände und den vielen Rückschlägen trainieren alle mit viel Engagement und Freude. Es wäre einfach wunderschöne Sache, wenn hier mittelfristig wieder eine echte Mannschaft zusammenwachsen würde", blickt Dykiert vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Am kommenden Sonntag steht gleich die nächste Nagelprobe für Ademaj, Meier, Rott und Co. auf dem Programm: dann gastiert Spitzenreiter FC Bonbruck/Bodenkirchen in Schierling.

Die TV-Fieberkurve in dieser Saison:

Aufrufe: 028.9.2017, 13:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor