Vollack wechselt mit Gombarek den Sieg ein

Nach seiner Verletzung reicht es bei Gombarek noch nicht für 90 Minuten, doch als er eine Viertelstunde vor dem Ende für Oliver Rademacher eingewechselt wurde, stellte er sich als ein belebendes Element in der Hiesfelder Offensive heraus, die sich zuvor gegen einen sehr ballsicheren MSV mehr als schwer tat.

Die Duisburger waren deutlich überlegen, weil sich der TV Jahn zunächst tief zurückzog und auf die Fehler des Gegners lauerte. Erst nach einer halben Stunde befreiten sich die Gastgeber aus ihrer Umklammerung und kamen durch Pascal Spors zu der bis dato besten Chance des Spiels, doch er scheitere gleich zweimal (35.). Aber auch die Zebras, die als Tabellenführer nach Dinslaken kamen, schlugen aus ihrer Überlegenheit kein Kapital.

Dies sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht ändern, als die Hiesfelder bei zwei Aktionen das Glück auf ihrer Seite hatten. Zunächst spazierte Tarkan Yerek durch die Abwehr der Hausherren und war nur durch Torwart Kevin Hillebrand zu stoppen (57.), anschließend vergab Gökan Lekesiz eine riesige Möglichkeit. Aus elf Metern Entfernung besaß er alle Zeit der Welt und konnte sich eine Ecke des Tores aussuchen, doch er schoss neben den Pfosten (66.). "Im Normalfall macht er den nachts um vier Uhr rein", meinte MSV-Trainer Manfred Wölpper nach der Partie, worauf sein Pendant Vollack antwortete: "Gut, dass er den nicht mittags um kurz nach 16 Uhr macht."

Nach den vergebenen Großchancen war es dann aber nicht nur Gombarek, der im Spiel des TV Jahn für den Umschwung sorgte. Michel Tißen, ebenfalls von Vollack für Spors eingewechselt, prüfte mit einem Flachschuss Sebastian Wickl zwischen den Duisburger Pfosten, den der Torwart stark parierte (80.). Danach setzte sich Gombarek ein erstes Mal gefährlich über die rechte Seite durch und wieder rettete Wickl, der dann bei dem Freistoßtreffer aus halbrechter Position nichts entgegenzusetzen hatte. Die drei Punkte waren damit aus Sicht des TV Jahn eingefahren und auch die überzogene Rote Karte für Mo Najdi wegen einer Tätlichkeit in der Nachspielzeit sollte die Freude nicht mehr trüben.

"Es hätte aber auch anders ausgehen können. Es war für uns ein glücklicher Sieg, den wir uns hart erarbeiten mussten", fand Hiesfelds Trainer, der seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Essen gleich auf mehreren Positionen umstellte: Kevin Kolberg rückte wieder hinten rechts in die Viererkette, Rademacher durfte erstmals in dieser Saison auflaufen und spielte im defensiven Mittelfeld, Dennis Hecht kam über die linke Seite und verdrängte Thomas Pütters auf die Ersatzbank.

"Meine junge Mannschaft hat mit einer guten Raumaufteilung unglaublich clever gespielt, aber dann sind wir aus meiner Sicht völlig unnötig in Konter und damit ins offene Messer gelaufen. Wir haben zu viel riskiert, obwohl ich eigentlich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wäre", ärgerte sich Duisburgs Coach Wölpper darüber, dass seine Truppe nach zwei Siegen erstmals völlig leer ausging und die erste Saisonniederlage kassierte.