Von einer Trennung „in beidseitigem Einvernehmen“ von Thomas Fenslau, wie es Tarmstedts Fußball-Spartenleiter Volkmar Becker noch vor einer Woche gegenüber der ZEVENER ZEITUNG bezeichnete, ist indes inzwischen auch offiziell keine Rede mehr. Becker räumt in der Pressemitteilung zur Trainer-Neuverpflichtung ein, dass es „gegenseitige Meinungsverschiedenheiten“ gegeben habe, die zum überraschenden Rücktritt des 51-jährigen Gnarrenburgers geführt hätten.
Trainer sieht sich öffentlich demontiert
Fenslau hatte den TuS 2014 nach dem Absturz in die 1. Kreisklasse an einem Tiefpunkt übernommen und diesen nach einem vierten Platz und zwei Vizemeisterschaften 2016 zurück in die Kreisliga geführt. Dort schaffte Tarmstedt im Vorjahr als Neunter recht souverän den Klassenerhalt, belegt aber derzeit mit nur fünf Punkten aus neun Spielen lediglich den vorletzten Tabellenplatz.
Bereits vor Fenslaus letzter Partie auf der TuS-Trainerbank, der 1:4-Heimniederlage gegen Unterstedt am Tag der deutschen Einheit, machte in Tarmstedter Fußballerkreisen das Gerücht die Runde, der Verein plane die Trennung von dem Übungsleiter. Dem Vernehmen nach hat sich die Mannschaft in einer vom Spartenvorstand unmittelbar nach Spielende initiierten Abstimmung allerdings deutlich für den Verbleib des Coaches ausgesprochen. Dieser sah sich allerdings vom Verein öffentlich demontiert und erklärte daraufhin seinen Rücktritt.
Start als Spielertrainer
Eine Woche nach diesem Paukenschlag hat der TuS jetzt mit Klaus Otten und Lars Schnackenberg dessen Nachfolger vorgestellt. B-Lizenzinhaber Klaus Otten hatte seine Laufbahn als Übungsleiter von 1997 bis 1999 als Spielertrainer seines Heimatvereins MTV Wilstedt begonnen. Danach war er mehrere Jahre als Jugendcoach bei der JSG Wörpetal aktiv, bevor er 2003 den damaligen Bezirksliga-Absteiger TuS Tarmstedt übernahm. Nach einem dritten Platz führte er ihn 2005 zur Kreisliga-Meisterschaft und ins Kreispokalfinale, das allerdings mit 1:3 gegen Bülstedt/Vorwerk verloren ging. Nach einem durchwachsenen Saisonstart in der Bezirksliga und nur drei Siegen aus zehn Partien erklärte er Ende Oktober 2005 seinen Rücktritt und legte erstmal eine Fußballpause ein.
Neben seinem weiteren Engagement als Jugendtrainer in Wilstedt und einem kurzen Intermezzo als Interimscoach beim MTV, stehen danach nur zwei weitere Trainerstationen in der Vita des einstigen Klassestürmers, der in seiner aktiven Zeit unter anderem 1987/88 mit der ersten Mannschaft des TuS Heeslingen in die Bezirksoberliga aufstieg. 2010/11 musste er dabei mit dem SV Anderlingen den Kreisligaabstieg hinnehmen und sein anschließendes Arbeitsverhältnis beim Landesliga-Absteiger TuS Heeslingen II wurde nach nur vier Pflichtspielen in gegenseitigem Einvernehmen beendet.
Frühzeitiges Karriereende
Co-Trainer Lars Schnackenberg spielte selbst lange Jahre in Wilstedt und Tarmstedt im Mittelfeld, gehörte in der TuS-Meistermannschaft von 2005 zu den Stammkräften, musste seine aktive Karriere aufgrund immer wieder auftretender Verletzungen allerdings recht früh beenden. Er war – unter anderem auch gemeinsam mit Klaus Otten – danach als Jugendcoach bei verschiedenen Mannschaften der JSG Wörpetal aktiv.
„Als Team haben die beiden bereits Erfahrung miteinander und wollen dies in die neue Zusammenarbeit einbringen“, so Tarmstedts Fußballobmann Volkmar Becker. „Der TuS ist hocherfreut, mit Klaus Otten einen kompetenten, erfahrenen und in der Szene gut bekannten Trainer gefunden zu haben. Nun gilt es, mit neuen Kräften und neuem Willen die gesteckten Ziele – den Klassenerhalt für die Saison 2017/18 – zu erreichen.“
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Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung