2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Turan "Bobby" Bafra (links) hat die Kommandobrücke bei Kreisligaaufsteiger TuS Schnaittenbach verlassen und sein Amt zur Verfügung gestellt.F: Nachtigall
Turan "Bobby" Bafra (links) hat die Kommandobrücke bei Kreisligaaufsteiger TuS Schnaittenbach verlassen und sein Amt zur Verfügung gestellt.F: Nachtigall

"Bobby" Bafra macht den Weg frei für "frischen Wind"

Sportlicher Misserfolg der Hauptgrund für den Rücktritt des Schnaittenbacher Coaches +++ "Opfere mich für die Jungs und den Verein" +++ Vorstandschaft überrascht

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Turan "Bobby" Bafra ist nicht mehr Trainer des Süd-Kreisligisten TuS Schnaittenbach. Die anhaltende Mißerfolgsserie des Aufsteigers (in 9 Partien erst 5 Punkte geholt) hat den 41jährigen ehemaligen Bayernligafussballer am Dienstag abend dazu bewogen, seinen Rücktritt zu erklären.

In einem Gespräch mit FuPa geht Bafra näher auf die Gründe für seinen Rückzug ein. "Wenn du nach 15 Jahren wieder einmal in die Kreisliga aufsteigst, dann musst du einfach alles dafür tun, um dort zu bleiben. Das Zurechtfinden in der höheren Klasse geht sicherlich nicht von heute auf morgen, dazu kommen Personalprobleme wegen Verletzungen und Urlaub zum Beispiel. Und - die notwendige Qualität für den Erhalt der Liga ist in der Truppe ohne Zweifel auch vorhanden. Doch habe ich in den letzten Wochen gemerkt, dass sich gewisse Abnutzungserscheinungen zwischen mir und den Jungs eingestellt haben. Das merkst du an der Intensität, die mancher im Training an den Tag legt oder auch wenn die Mannschaft nach Mannschaftssitzungen das dort Besprochene nicht auf den Platz bringt, so wie am vergangenen Wochenende in Rosenberg geschehen (der TuS verlor 1:5, Bem. d. Red.). Offensichtlich befinden sich mehrere immer noch auf dem durch den Aufstieg entstandenen Höhenflug und meinen, wenn die Verletzten zurück sind, dann holen wir schon die Punkte."

Bafra legt dabei Wert auf die Feststellung, dass er in den vergangenen zwei Jahren ein hervorragendes Verhältnis zu Mannschaft und Vorstand unterhalten habe, deshalb war sein Entschluß, das Amt zur Verfügung zu stellen, für die Führungsriege des TuS schon eine Überraschung. "Doch bin ich ein in allen Situationen konsequenter Mensch. Ich habe gespürt, dass ich wohl nicht mehr der Richtige bin, der die Mannschaft motivieren kann. Deshalb möchte ich den Weg frei machen für einen neuen Trainer, der frischen Wind bringen soll und so vielleicht noch vor der Winterpause etwas Positives bewirken kann. Dabei bin ich ehrlich zu mir, zu den Jungs und zum Vorstand", so Bafra weiter. Auf das in Schnaittenbach Erlebte wird er immer gerne zurück denken. "Ich hatte wirklich eine schöne Zeit und bin dabei auch ein wenig stolz darauf, dass ich durch den erreichten Aufstieg ein Teil der Erfolgsstory des TuS sein durfte. Jetzt opfere ich mich für die Jungs und den Verein und wünsche natürlich allen, dass sich der sportliche Erfolg in Schnaittenbach wieder einstellt und die Kreisliga gehalten werden kann."

Nach der abschließenden Frage, wie es jetzt mit ihm weiter geht, atmet der mit allen Wassern gewaschene "Fußballverrückte" tief durch und antwortet dann lachend: "Eines ist klar, den aktiven Spieler Bobby Bafra wird es definitiv nur noch bei den Alten Herren in Schirmitz geben, denn da geht mein Spielerpass jetzt hin. Und einen Trainerjob werde ich sicher wieder übernehmen, dafür liebe ich den Sport zu sehr, um auf Dauer untätig zu sein. Ich setze mich aber nicht unter Druck, schaue auch nicht dauernd aufs Handy, ob da vielleicht wer angerufen oder geschrieben hat. Jetzt geniesse ich erst einmal das Privatleben. Mein Sohn ist eingeschult worden, da ist heute Elternabend in der Schule, da kann ich hin, ohne einen Babysitter organisieren zu müssen."

Aufrufe: 020.9.2018, 11:05 Uhr
Werner SchaupertAutor