2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die vielleicht entscheidende Szene des Spiels zwischen Theesen und Espelkamp: Schiedsrichter Benno Verhaag stellt Timo Niermann (Nr. 25) vom Platz.
Die vielleicht entscheidende Szene des Spiels zwischen Theesen und Espelkamp: Schiedsrichter Benno Verhaag stellt Timo Niermann (Nr. 25) vom Platz. – Foto: Andreas Zobe

Round-up: VfL Theesen verliert 2:3 gegen Preußen Espelkamp

Westfalenliga-Zusammenfassung aller Partien des 7. Spieltags der Staffel 1. Mit FuPa.TV-Video, Fotogalerien und Stimmen der Protagonisten.

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Kampfstark, leidenschaftlich und mutig – so spielte der VfL Theesen über weite Teile der FuPa.TV-Partie (alle Höhepunkte im Video!) gegen den Westfalenliga-Primus FC Preußen Espelkamp. Am Ende stand aber eine unglückliche 2:3 (2:1)-Niederlage. Einen echten Dämpfer kassierte Aufsteiger SC Peckeloh, die beim den SC Herford mit 1:4 unter die Räder kamen. Nach drei Niederlagen in Serie konnte der TuS Tengern endlich mal wieder punkten, wenn auch nur einfach. Ganz dunkel sieht es weiterhim beim VfB Fichte Bielefeld aus. Auch beim Auswärtsspiel in Neuenkirchen konnte der VfB Fichte keine Punkte einfahren. Am Ende hieß es 1:2 aus Sicht der Bielefelder. Neben der Niederlage mussten die Bielefelder auch noch eine Gelb-Rote Karte gegen Ulas Duran hinnehmen (88.). Die Einzelheiten zu allen Spielen:


„Für die Zuschauer war es sicher ein tolles Spiel, als Trainer hätte ich mir mehr Spielkontrolle meiner Mannschaft gewünscht“, meinte Tim Daseking nach dem Erfolg an alter Wirkungsstätte. Espelkamp stellte die Weichen früh auf Sieg, der erste vielversprechende Angriff führte durch Janik Brosch nach nicht einmal 180 Sekunden und einem Theesener Defensivpatzer zum 0:1. In der Folge ließ der Spitzenreiter allerdings Möglichkeiten zum zweiten Treffer liegen.

Die Gastgeber kamen nach einem Einwurf und schöner Kombination durch Kai-Niklas Janz zum 1:1 (24.). „Wir haben erst den Faden, dann die Kontrolle verloren“, schilderte Daseking. Folge: Marvin Höner legte nur fünf Minuten nach dem Ausgleich aus 20 Metern das 2:1 (29.) nach. Espelkamp mühte sich redlich, der letzte Pass kam jedoch selten an. Zu Beginn von Durchgang zwei drängte Theesen dann auf Treffer Nummer drei, ließ jedoch zwei gute Einschussmöglichkeiten aus. Das Tor fiel auf der anderen Seite. Allan Firmino Dantas steckte auf Stefan Langemann durch, der zum 2:2 (61.) einnetzte. Kurz drauf sah Theesens Timo Niermann die Gelb-Rote Karte. In Überzahl köpfte Jan-Christoph Steinmeier nach Ecke von Lennart Madroch zum 2:3 (76.) ein und brachte den fünften Sieg in Folge trotz hektischer Schlussphase ins Ziel.

VfL Theesen Trainer Andreas Brandwein hatte schnell einen Schuldigen für die Niederlage ausgemacht: Schiedsrichter Benno Verhaag aus Schloß Holte-Stukenbrock. „Wir haben ein super Spiel gemacht, die Partie wurde aber an anderer Stelle entschieden“, sagte Brandwein. „Ich bin sehr unzufrieden mit der Leistung des gesamten Gespanns, wir wurden massiv benachteiligt.“ Hauptgrund für den Zorn auf die Unparteiischen war die Gelb-Rote-Karte für Timo Niermann in der 62. Minute. Theesens rechter Außenspieler freute sich über eine verzogene Flanke eines Gegenspielers für den Schiedsrichter anscheinend mit der falschen Wortwahl, so dass er den bereits verwarnten Niermann mit Gelb – in der Summe also Rot – bedachte. Eine überzogene Aktion in einer keineswegs unfairen Begegnung.





Im Münsterland ging es für den VfB Fichte nicht gut los. Nach einer guten Viertelstunde musste er bereits das 0:1 aus seiner Sicht hinnehmen (16.). SuS-Akteur Eduard Wegmann traf zur Führung. Nur kurze Zeit später schlugen die Neuenkirchener erneut zu. Dieses Mal war es Henrik Berentzen, der das Ergebnis auf 2:0 stellte (24.). In der Folge hatte Neuenkirchen noch zwei Chancen, diese blieben jedoch ungenutzt. VfB-Trainer Philip Willmann sagte: „Die erste Halbzeit war zum Vergessen.“ Nach dem Seitenwechsel machte es seine Mannschaft dann besser, erarbeitete sich Möglichkeiten. Vodije Matic (65.) und Justin Richter (70.) scheiterten. Einen Strafstoß nach einem Handspiel verwandelte Matic dann souverän (80.). Doch an der erneuten Niederlage sollte das nichts ändern.





Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für die Herforder, bei denen Arjeton Islamaj den gesperrten Julian Stühmeier in der Innenverteidigung ersetzte. Und hier gab es gleich beim ersten Angriff der Gäste aus Versmold ein Abstimmungsproblem, wodurch Alban Shabani freistehend im Strafraum zum Abschluss kam. Aus Sicht der Hausherren war es mächtiges Glück, dass der Ball um wenige Zentimeter links am Tor vorbei ging. Diese Chance war bezeichnend für die folgenden Minuten. Während Herford sehr nervös wirkte und die lang nach vorn geschlagenen Bälle viel zu ungenau waren, um die Angreifer auch nur ansatzweise in Szene zu setzen, trug Peckeloh seine Angriffe mit deutlich mehr Tempo vor und strahlte dadurch viel mehr Torgefahr als der SCH aus. So war die Führung der Peckeloher in der 36. Minute allemal verdient. Nach einem schnellen Vorstoß über die rechte Seite versuchte Herfords Verteidiger Anton Safonov den Ball vor dem einschussbereiten Dennis Lobitz zu klären und beförderte ihn dabei ins eigene Netz (36.).

Doch vier Minuten später leitete Antons Bruder Igor Safonov, der im Verlauf der Partie zum besten Spieler seines Teams avancierte, den überraschenden Ausgleich ein. Zunächst eroberte er sich auf der linken Außenbahn den Ball, setzte sich dann mit einer Energieleitung am Flügel durch und legte zurück auf Yatma Wade, der von der Strafraumgrenze mit einem präzisen Flachschuss in die rechte Ecke erfolgreich war. War der 1:1-Pausenstand noch glücklich für die Mannschaft von Trainer Sergej Bartel, so kippte er die Partie in den ersten acht Minuten nach Wiederbeginn. In der 48. Minute schloss Wade einen von ihm selbst eingeleiteten Angriff zum 2:1 ab, nachdem Horly Ngouba Moudouhy einen zunächst in der Mitte verpassten Ball noch einmal von rechts in Richtung Fünfmeterraum befördern konnte. Dann wurde der durchgebrochene Wade im Strafraum von Peckelohs Daniel Schnadwinkel unfair gebremst, den fälligen Elfmeter verwandelte Jannik Tödtmann sicher zum 3:1 (53.).

Mit der Führung im Rücken gewann das Spiel des SCH an Sicherheit. Zwar verstärkte Peckeloh nun seine Offensivbemühungen, doch bis auf einen Schuss von Jonas Weißen, den SCH-Keeper Michael Arnolds mit einer schönen Parade über die Latte lenkte (69.) und eine weitere Chance für Weißen, der den Ball aus Nahdistanz rechts neben das Tor schoss (81.), wurde es zunächst nicht gefährlich. Dann hatten die Herforder, die zwischenzeitlich einige gute Kontergelegenheiten ausgelassen hatten, auch noch einmal Glück. In der 87. Minute rutschte ein Freistoß aus dem linken Halbfeld an Freund und Feind vorbei und klatschte an den rechten Pfosten. Den unmittelbar folgenden Konter schloss der kurz zuvor eingewechselte David Wutzke zum 4:1 ab.


Ein Unentschieden, dass keinem der Teams weiterhelfen dürfte. „Das ist sehr unbefriedigend“, sagte dann auch TuS-Coach Stefan Studtrucker. „Ich glaube wir hätten den Sieg verdient gehabt, denn wir waren die aktivere und bessere Mannschaft.“ Nachdem Schlussmann Alexander Fischer zunächst die Gastgeber vor einem Rückstand bewahrt hatte, brachte Gerhard Kwarteng seine Farben in der 42. Minute mit 1:0 in Front. Joel Waterbär hatte den Treffer von der linken Seite vorbereitet.

Tengern brachte den Vorsprung allerdings nicht in die Pause. Nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, konterte Emsdetten zum 1:1 (45.). „Entstehung und Zeitpunkt waren sehr unglücklich“, machte Stefan Studtrucker deutlich. Dennoch drängten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit Macht auf die erneute Führung, ließen jedoch reihenweise Chancen liegen (Magnus Giersdorff, Joel Waterbär, Pawel Zieba, Felix Budde) und wurden schließlich erneut ausgekontert. Felix Kammann lenkte fünf Minuten vor dem Abpfiff eine Flanke unglücklich zum 1:2 ins eigene Netz. Nach Foul an Joel Waterbär rettete Pawel Zieba per Foulelfmeter wenigstens die Punkteteilung (2:2/89.).


Der SV Rödinghausen II wird immer mehr zum Remiskönig. „Das vierte Unentschieden in Folge“, seufzte Trainer Björn Hollenberg, als das 2:2 (1:1) im Heimspiel gegen den TuS 05 Sinsen perfekt war. Die Situation ist tatsächlich paradox. Rödinghausens U23 ist seit dem 1. Spieltag ungeschlagen und dennoch in der Tabelle mit jetzt sieben Zählern nur auf Rang zwölf zu finden. Entsprechend wichtig dürfte die nächste Partie bei Schlusslicht VfB Fichte Bielefeld werden, dann sollte es bei Adrian Wanner, Henrik Winkelmann und Co. endlich wieder mit einem Sieg klappen.

Davon waren die Rödinghauser gestern nur ein paar Minuten entfernt. Sie führten ab der 77. Minute mit 2:1, nachdem Fynn Hagen Rausch-Bönki einen scharf hereingebrachten Eckstoß von Dogukan Demiray im Nachsetzen über die Linie befördert hatte. Doch diesen Vorsprung brachten die Hausherren nicht über die Ziellinie und offenbarten dabei erneut ihre Anfälligkeit bei Standardsituationen. Diesmal kassierten sie das Gegentor in der 88. Spielminute nach einer Ecke, die über Freund und Feind irgendwie den Weg über die Torlinie zum 2:2 fand. „Die Ecke war völlig unnötig“, ärgerte sich Co-Trainer Thomas Kleine, und auch Björn Hollenberg („solche Standards müssen wir kurz vor Schluss vermeiden“) legte den Finger noch einmal in die Wunde. Er war enttäuscht über das erneute Unentschieden, „denn Fakt ist, dass sich die Jungs nach schwierigem Beginn reingekämpft und den Kampf angenommen haben und diesen Sieg auch mal wieder verdient gehabt hätten.“

Mit dem Niederländer Joerie Church (Leihgabe aus dem Regionalliga-Kader) und Torhüter Benito Rehling (der 19-Jährige kam zu seinem Saisondebüt) in der Startelf liefen die Rödinghauser schnell einem Rückstand hinterher, nachdem Yilmaz für die zunächst besseren Gäste aus Marl getroffen hatte. Dann aber nahm das Hollenberg-Team das Heft in die Hand, verzeichnete mehr Ballbesitz und belohnte sich dafür kurz vor der Halbzeitpause, als Güven Kaplan zum 1:1 erfolgreich war.

Zur zweiten Halbzeit blieb der gelb-rot-gefährdete Elms Jeroen Bornemann auf der Bank, am Ende waren es neun gelbe Karten, die Schiedsrichter Thorsten Kleiböhmer großzügig verteilte. Silas Burke traf freistehend nur den Außenpfosten (57.), vor und nach dem 2:1 hätte auch der eingewechselte Moritz Wefelmeier für die kämpferisch starken Gastgeber treffen können. Sinsen wurde vor allem im Umschaltspiel nach Rödinghauser Ballverlusten gefährlich und hätte in der 62. Minute (Niedrig ans Außennetz) ebenfalls in Führung gehen können. Die gelang schließlich den Rödinghauser Remiskönigen, ohne sie mit einem Dreier vergolden zu können.






Die weiteren Ergebnisse:




Aufrufe: 018.10.2020, 19:15 Uhr
NW / FuPaAutor