2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
– Foto: Oliver Krato

Round-up: Erster Saisonsieg für VfB Fichte Bielefeld!

Westfalenliga-Zusammenfassung aller Partien des 8. Spieltags der Staffel 1. Mit FuPa.TV-Video, Fotogalerien und Stimmen der Protagonisten.

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„Irgendwann musste es ja mal klappen“, sagte Fichte Bielefelds Trainer Philipp Willmann spürbar erlöst nach dem 5:2-Heimsieg gegen den SV Rödinghausen II. Vom Pech verfolgt bleibt gefühlt der SC Herford. Das Team von Trainer Sergej Bartel verliert in Erkenschwick nichtt nur mit 0:1, sondern auch Offensivakteur Tödtmann, der sich scheinbar schwerer verletzt hat – und in eine Klinik gebracht werden musste. Desolat in der Defensive präsentierte sich der VfL Theesen beim Auswärtsspiel in Mesum und kassierte entsprechend gleich fünf Gegentreffer. In der Begegnung zwischen Peckeloh und Tengern mussten beide Teams mit einer Punkteteilung leben. Die Einzelheiten:


Bei dem auch in der Höhe verdienten Erfolg des VfB stach ein Akteur besonders heraus: Luis Harmann. In seinem Startelfdebüt in der Westfalenliga überzeugte Harmann, der älteste Spross von Dornbergs Ikone Willi Capsa, beackerte die linke Offensivseite des VfB in beeindruckender Art und Weise. So war es nur die logische Konsequenz, dass es Harmann war, der den Torreigen eröffnete. Und zwar in Manier von Arjen Robben, nur seitenverkehrt. „Geh nach innen und dann schieß“, forderte Papa Capsa auf der Tribüne und spielte die Aktion förmlich mit. Und der Junior tat, was ihm befohlen wurde. Mit einem coolen Move zog er nach innen, ließ noch einen Rödinghauser stehen und schoss wuchtig zur 1:0-Führung ein (8.).

Nur wenige Minuten später hatte er das 2:0 auf dem Fuß, letztlich fehlten ein paar Zentimeter. „Luis hat ein überragendes Spiel gemacht“, lobte auch Coach Willmann. Das 2:0 folgte prompt. Tolga Dogan wurde mit einem langen Ball geschickt, lief allein aufs Tor zu und behielt die Nerven (26.). Zehn Minuten später stand erneut Harmann im Mittelpunkt. Wieder zog er aus zentraler Position ab, der SVR-Keeper klärte zur Ecke. Die kam hervorragend in den Sechzehner wo Hapsuno Yildiz am höchsten stieg und zum 3:0 einköpfte (36.). „Unsere Einstellung war über das gesamte Spiel top. Es gab heute keinen Spieler, der kein dreckiges Trikot anhat“, so Willmann.

Mit einer komfortablen Führung ging es in die Kabinen. Und aus der kamen die Hausherren deutlich besser raus als die Gäste. Vidoje Matic fasste sich ein Herz und versuchte es aus rund 25 Metern. Der Mut sollte belohnt werden, der Ball landete flach im linken Eck – 4:0 (47.). In der Folge wurde das an sich faire und von Schiedsrichter Tobias Severins (Rheda-Wiedenbrück) souverän geleitete Spiel etwas hitziger. Taktische Fouls wurden gezogen. „Giftig bleiben, Männer“, forderte Willmann lautstark.

Rödinghausen, die in der ersten Halbzeit drei Möglichkeiten hatten, kam erst in der 66. Minute wieder vor das VfB-Tor und konnte verkürzen. Getroffen haben sie nicht selbst, Marvin Paul unterlief ein Eigentor. Die Antwort gab – natürlich – Luis Harmann. Mit einem direkten Freistoß aus gut und gerne 30 Metern prüfte er den glänzend reagierenden Torhüter Benito Rehling, der in höchster Not zur Ecke klären konnte (75.). Hapsuno Yildiz unterlief ein Handspiel im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Güven Kaplan (82.). Zudem schwächte sich der SVR noch durch eine Gelb-Rote Karte selbst (86.). Den Schlusspunkt setzte Tolga Dogan mit dem 5:2 (90.).

„Das war einfach insgesamt gesehen ein schlechtes Spiel von uns“, wollte Trainer Björn Hollenberg die 2:5 (0:3)-Niederlage seines SV Rödinghausen II beim VfB Fichte Bielefeld in keiner Weise beschönigen. „In der Pause haben wir uns dann noch einmal gesammelt, kassieren aber kurz nach Wiederbeginn den nächsten Nackenschlag“, sagte der SVR-Trainer.




Geradezu bezeichnend war es, wie die Herforder in Rückstand gerieten. „Wir haben den Ball, spielen auf Jannik Tödtmann und der wird von einem Gegenspieler umgetreten. Das hat geknallt bis nach Meppen. Aber der Schiedsrichter hat es nicht gepfiffen, Erkenschwick spielt den Angriff zu Ende und trifft“, beschrieb SC-Trainer Sergej Bartel die Situation, die Skandar Soltane zum 1:0 nutzte. Tödtmann musste wenig später ausgewechselt und in die Klinik gebracht werden.

„Aber was die Mannschaft dann geleistet hat, war hervorragend. Darauf bin ich wirklich stolz, obwohl wir uns am Ende nicht mit einem Punktgewinn belohnen konnten“, lobte Bartel sein Rumpfteam, in dem der 19-jährige Dennis Marvin Dräger sein Startelfdebüt in der Westfalenliga gab.Gerade in der zweiten Hälfte spielten die Herforder auch mit einem Stück Wut im Bauch gut nach vorne und erarbeiteten sich mehrere dicke Chancen, sie verzweifelten aber immer wieder am Erkenschwicker Torhüter Philipp Amft.

Eine Viertelstunde vor dem Ende wäre der Keeper bei einem Abschluss von Horly Ngouba Moudouhy machtlos gewesen, doch der Ball klatschte ans Lattenkreuz. Und dann zog sich Schiedsrichter Simon Knappe noch einmal den Unmut Bartels zu, als er einen Freistoß, den Igor Safonov zum vermeintlichen Ausgleich ins Tor schoss, wieder zurückpfiff. „Warum weiß er wohl nur selbst“, meinte Bartel.





Das Spiel wurde mit leichter Verzögerung gestartet, da die Unparteiischen sich verspäteten. Nach Anpfiff erarbeitete sich Tengern zunächst ein Übergewicht, machte in den ersten zehn Minuten aus guten Möglichkeiten aber wenig. „Dann haben wir die Partie etwas aus der Hand gegeben“, sagte Trainer Stefan Studtrucker. Peckeloh, zuletzt viermal in Folge sieglos, blieb vor dem TuS-Gehäuse aber ebenfalls harmlos. Der Rest der ersten Halbzeit war von Fehlern auf beiden Seiten geprägt.

Um offensive Akzente zu setzen brachte Studtrucker zu Beginn von Durchgang zwei Pawel Zieba für Sinar Nahmet. Zieba war gleich an der ersten gelungenen Aktion nach dem Wechsel beteiligt, traf den Ball nach Vorarbeit von Joel Waterbär aber nicht voll. Auf der anderen Seite führte ein Ballverlust Tengerns in der 58. Minute zur Führung für Peckeloh durch Tim Mannek.. Nächster Rückschlag für die Gäste in Minute 64 als Felix Budde nach einer Grätsche an der Mittellinie die Rote Karte sah. „Gelb wäre in Ordnung gewesen, so war die Entscheidung völlig übertrieben“, fand Stefan Studtrucker, dessen Team aber dennoch auf den Ausgleich drängte und in der Schlussphase belohnt wurde.

Nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten wehrte ein Peckeloher Akteur den Ball mit der Hand ab, den fälligen Elfmeter versenkte Pawel Zieba rechts unten zum 1:1 (87.). Durch ein Solo von Joel Waterbär bot sich Tengern in der Schlussminute sogar die Möglichkeit zum Siegtor, Waterbär trennte sich jedoch zu spät vom Ball. „Das war heute nichts für Fußball-Ästheten, aber wir haben uns den Punkt redlich verdient“, bilanzierte Stefan Studtrucker.

„Es gibt wohl solche Tage, an denen man kein Scheunentor trifft", bilanzierte SCP-Trainer Markus Kleine-Tebbe. „Dieses Spiel haben wir 1:1 verloren“, ließ Kleine-Tebbe kurz danach keinen Zweifel an der Deutung des Resultates und stellte enttäuscht fest: „Wenn wir in der Westfalenliga bleiben wollen, müssen wir aus unseren Chancen mehr machen als heute.“




Andreas Brandwein kennt sich aus in der Liga. Und er weiß über die Stärken und Schwächen der eigenen Mannschaften Bescheid. Im Vorfeld des Theesener Gastspiels beim SV Mesum hatte er ein torreiches Spiel vorausgesagt. Sieben gab’s am Ende. Die Verteilung der Treffer hätte sich der VfL-Trainer allerdings anders gewünscht. „Wir hätten nicht verlieren müssen, aber gegen diese Vielzahl individueller Fehler kannst du nicht an verteidigen“, haderte Andreas Brandwein. Die Abwehrleistung sei der unübersehbare Schwachpunkt beider Mannschaften gewesen, meinte der VfL-Coach. Auch ein 10:8 sei möglich gewesen.

Nach einer halben Stunde lagen die Gäste schon mit 0:4 im Hintertreffen. „Mesum war fünfmal vor unserem Tor und macht es viermal eiskalt“, erinnerte sich Brandwein an das erste Spieldrittel. Zu diesem gehörte auch eine starke Schlussoffensive des VfL. Marvin Höner (38.) und Finn Jaster (41.) verkürzten auf 2:4. „Wir hatten sogar noch die große Chance aufs dritte Tor, doch der Mesumer Torwart hält überragend. Wenn es 4:3 zur Pause steht, läuft es vielleicht anders“, sagte Brandwein. Das siebte und letzte Tor der Partie gelang Mesum in der 61. Spielminute per Elfmeter. Chancen ergaben sich anschließend noch auf beiden Seiten.

Während Mesum vor der Pause das Maximum aus seinen Möglichkeiten gemacht hatte, „haben sie nachher noch einige Chancen liegen gelassen“, meinte Brandwein. Seine Mannschaft habe jedoch ebenfalls gute Möglichkeiten gehabt. „Da war dann entweder ein Fuß noch dazwischen oder wir haben das Tor nun ganz knapp verfehlt.“ Letztlich sei sein Team jedoch nicht im Angriff gescheitert. „In den defensiven Zweikämpfen fehlte es einfach an Tempo und der Handlungsschnelligkeit“, bilanzierte der VfL-Trainer.






Die weiteren Begegnungen im Überblick:




Aufrufe: 025.10.2020, 19:00 Uhr
NW / FuPaAutor