Herr Frimming, hätten Sie im letzten Sommer den Durchmarsch für möglich gehalten?
Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin davon ausgegangen, dass wir durch die Aufstiegseuphorie ein paar gute Spiele machen, aber niemals, dass wir so durchmarschieren und so eine überragende Saison spielen.
Ist die Mannschaft durch die Aufstiegseuphorie getragen worden oder eher durch die positiven Ergebnisse gleich zu Beginn?
Klar, irgendwann wird das zum Selbstläufer, wenn man immer gewinnt und nie verliert.
Gab es ein Schlüsselspiel?
Es gab mehrere. In Pewsum haben wir ziemlich glücklich 3:2 gewonnen. Zu Hause gegen Esens zwar nicht glücklich, weil wir klar besser waren, aber durch ein spätes 1:0.
Wer war für Sie persönlich der Spieler des Jahres?
Man kann eigentlich keinen hervorheben. Aber Chris Schippers und Dennis Brode haben schon den Unterschied ausgemacht. Auch Timo Kepplin und Fabian Thole. Man kann eigentlich alle nennen, denn alle sind gut. Mit Roman Frik haben wir einen überragenden Keeper. Und Torben Rattelsdorfer darf man nicht vergessen.
Vor ein paar Jahren herrschte bei den Außenstehenden die Meinung vor, dass der TuS zwar über gute Individualisten verfügt, aber kein funktionierendes Kollektiv hat. War das jetzt anders und der ausschlaggebende Grund für den Erfolg?
Ganz klar. Wir waren eine Einheit. Wir haben überragend zusammen Fußball gespielt und überragend zusammen gefeiert.
Was macht Trainer Wolfgang Schütte aus? Ist er immer so ruhig und souverän, wie er nach außen hin wirkt?
Er kann auch aus der Haut fahren, wenn es nicht so läuft, wie er sich das wünscht. Dann kann er schon laut werden. Das ist auch gut so. Ich habe schon den einen oder anderen Koffer durch die Kabine fliegen sehen.
Welcher Trainer hat Sie außer Wolfgang Schütte noch geprägt in Lingen?
Georg Schultejans, der ein guter Motivator war. Und Jochen Wessels, vor allem in taktischen Dingen. Obwohl er leider nicht so viel Erfolg hatte beim TuS.
Sie sind lange beim TuS. Wie sieht Ihre Rolle außerhalb des Platzes aus? Sind Sie Führungsspieler?
Jein. Ich will nicht so viel Verantwortung haben, sondern nur Fußball spielen und Spaß haben. Ich bin keiner, der viel reden muss. Ich führe Einzelgespräche mit jungen Spieler. Aber nicht, dass ich in der Kabine laut werde. Das ist nicht mein Ding.