2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Andreas Wendl (r.) übernimmt schon zum 1. Juli den Posten des Spielertrainers beim SV Etzenricht.
Andreas Wendl (r.) übernimmt schon zum 1. Juli den Posten des Spielertrainers beim SV Etzenricht. – Foto: Dagmar Nachtigall

Wendl beerbt Fuhrmann vorzeitig in Etzenricht

Eigentlich war die Ablösung erst im Vorfeld der Spielzeit 2020/21 vorgesehen, nun verlegt der SVE den Trainerwechsel vor - worüber die Verantwortlichen von Ligakonkurrent TuS Kastl allerdings „not amused“ sind.

Der Bezirksligavierte SV Etzenricht verlegt den Trainerwechsel von Rüdiger Fuhrmann zu Andreas Wendl vor. In Etzenricht war laut Vorsitzendem Manfred Herrmann eigentlich immer klar, dass Wendl ab dem 1. Juli auf der Kommandobrücke steht und dort noch einmal einen Schub für den Aufstiegskampf geben soll. Auch Rüdiger Fuhrmann hätte diesem Trainerwechsel in der immer noch andauernden coronabedingten Spielpause zugestimmt, sagt der Vereinsboss.

Ob Fuhrmann selbst nun seinen Dienst bei seinem zukünftigen Verein, dem Bayernligaaufsteiger ASV Cham, ebenfalls jetzt schon antreten wird, würde sich in der kommenden Woche entscheiden, so die Info des 59-jährigen Trainerroutiniers. Beim SVE ist man über die Entwicklung natürlich froh, denn durch den landesliga- und bayernligaerfahrenen Spielertrainer (er trug unter anderem die Trikots des FC Amberg, der SpVgg Weiden und der DJK Ammerthal) verstärkt sich der Landesligaabsteiger ohne Zweifel auf dem Spielfeld. Unter dem absoluten Druck, unbedingt aufzusteigen, stünde Wendl allerdings nicht. Und doch wolle der SVE schon bis zum Schluß an der Tabellenspitze mitmischen, erklärt Manfred Herrmann. Mit 38 Zählern auf der Habenseite liegen die Aufstiegsränge für „Atzariad“ in Reichweite, es ist also noch alles drin.

Anders ist die Stimmungslage dagegen beim TuS Kastl, seines Zeichens Tabellenvierzehnter der Bezirksliga Nord. Tiefe Enttäuschung herrsche über die Geschehnisse, äußerte Norbert Bleisteiner, 1. Vorstand beim abstiegsgefährdeten Verein aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Er stellt jedoch klar, dass die große Unzufriedenheit über den Trainerwechsel weder mit Andreas Wendl noch mit dem SV Etzenricht zu tun hätte. Allerdings hätten mehrere TuS-Akteure angedeutet, dass sie nach Wendls Abschied ebenfalls „den Abgang“ machen wollen. Schuld daran wäre nach seiner Meinung der BFV, der, entgegen einer einmal gemachten Aussage, diese Wechsel nun ermöglicht. „Unfair“ und „grobe Wettbewerbsverzerrung" sind Worte, die Bleisteiner in diesem Zusammenhang in den Mund nimmt.

Mit Michael Hufnagl, einem bisherigen Co-Trainer, hätte der TuS wohl eine schnelle Lösung in puncto Nachfolge in den eigenen Reihen gefunden, dennoch sieht der Vereinsvorsitzende die „Blau-Weißen" als einen der großen Verlierer der durch die Pandemie hervorgerufenen Punktspielunterbrechung. Trotz allem wird der Verein aus dem Lauterachtal darauf verzichten, rechtlich dagegen vorzugehen. Und auch von einer Sperre der sich mit einem Vereinswechsel beschäftigenden Spieler wird man absehen, weil man davon einmal keinen Nutzen hätte. Zum anderen würde das einfach nicht die Art und Weise des TuS sein, der außerdem noch nie mit weggehenden Akteuren so verfahren wäre. Was bleibt, sind allerdings düstere Aussichten für den Kampf um den Ligaerhalt. Der personelle Aderlass würde natürlich einen erheblichen Rückschlag vor den zwölf noch zu absolvierenden Partien bedeuten, erklärt ein niedergeschlagen wirkender TuS-Boss.

Aufrufe: 020.6.2020, 13:30 Uhr
Werner SchaupertAutor