Finanzielle Differenzen: Walter stellt Amt zur Verfügung

„Die Vorstellungen über eine zukunftsorientierte, konstruktive und nachhaltige Zusammenarbeit konnten nicht mit dem TuS-Vorstand in Übereinstimmung gebracht werden“, sagt Walther. „Die Philosophie und das Konzept, für welche ich stehe, sehe ich als gefährdet. Deshalb habe ich die Position des Jugendleiters zur Verfügung gestellt.“ Walther wurde erst Anfang des Jahres zum Jugendleiter gewählt. „Ich wollte drei bis fünf Jahre als Jugendleiter machen“, sagt Walther. „Normalerweise ziehe ich die Dinge auch durch. Doch ich muss mir selber treu bleiben.“

Christiane Utz, Geschäftsführerin des TuS Holzkirchen, kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. „Er bekam maximalste Unterstützung“, sagt Utz. „Doch wenn das Konzept nicht bezahlbar ist, kann ich es nicht unterstützen.“

Das Budget für die Abteilung Jugendfußball stellte Ende vergangenen Jahres der Vorstand des Gesamtvereins auf, da Walther zu dieser Zeit noch nicht im Amt war. „In diesem Rahmen passte das auch“, sagt die Geschäftsführerin. Doch dann kamen Wünsche, die nicht finanzierbar gewesen seien. „Ich bin nicht der Meinung, dass eine Jugendabteilung spezielle Physiotherapeuten braucht. Wir sind keine SpVgg Unterhaching und auch kein TSV 1860 München.“

Walther war sechs Jahre bei der SpVgg Unterhaching, ehe er als Jugendtrainer zum TuS Holzkirchen kam und Mitte Januar zum Jugendleiter gewählt wurde. „Er war von den Strukturen her etwas anderes gewöhnt“, stellt Utz fest. „Das sind Sachen, die kommen für unseren Verein noch zu früh. Wir können nicht alles auf einmal machen. Das geht peu à peu.“

In Walthers kurzer Amtszeit hat der Miesbacher einiges bewegt: Zum ersten Mal fand an der Haidstraße ein Talenttag statt, bei dem junge Spieler gesichtet wurden. Im Kleinfeldbereich übernahm die Münchner Fußballschule komplett die Ausbildung der jüngsten Kicker, und die A-Junioren schafften im Sommer den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Zudem steigt in dieser Saison erstmals ein C-Juniorinnen-Team in den Ligabetrieb ein.

„Mir tut’s leid, jetzt wo alles so gut läuft. Alles hat in Richtung Sportlichkeit gefruchtet“, sagt Walther. „Als Trainer bleibe ich dem Verein aber erhalten.“ Walther trainiert die U19 des TuS (siehe Bericht rechts). „Ich bedanke mich bei meinen Kollegen vom Jugendleitungsteam für die tolle Zusammenarbeit und bei Abteilungsleiter Adrian Saft für sein Vertrauen“, sagt er. Wer nun sein Amt als Jugendleiter übernimmt, ist noch nicht klar.