2024-05-10T08:19:16.237Z

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Rückblende ins Jahr 2003 auf den TuS-Kunstrasen: Torwart Martin Kemna, Ramon Hafkemeyer (rechts) und Derek Cooper (hinten) gegen Bramsche (Kalle Blaschke).Foto: Jörn Martens
Rückblende ins Jahr 2003 auf den TuS-Kunstrasen: Torwart Martin Kemna, Ramon Hafkemeyer (rechts) und Derek Cooper (hinten) gegen Bramsche (Kalle Blaschke).Foto: Jörn Martens

TuS Haste: Neue Generation als Chance - nicht nur im Vorstand

Osterhaus übergibt an Söhne und Töchter / Klages und Gerding hören im Sommer 2019 auf

Osnabrück Keine Sicherheit auf eigene Sportflächen über den März 2024 hinaus, dazu der Teileinbruch des Fußball-Spielbetriebs nach der Sperrung des maroden Kunstrasens: Die Situation schien hoffnungs- und ausweglos für den TuS Haste 01. Nun aber kommt Bewegung in die Sache – weil alle Beteiligten erste Schritte gehen.

Allen voran Karl Ferdinand Osterhaus: Der bisherige Verpächter des TuS-Geländes überschreibt in diesen Tagen die Sportflächen auf seine vier Nachkommen: Per Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). „Hier steht eine Entscheidung an, die mit Verantwortung und mit Langfristigkeit zu tun hat“, erklärt Osterhaus senior den Schritt.

Selbst hatte er dem TuS nach zwei Pachtverlängerungen in zurückliegenden Jahrzehnten zuletzt kein Nutzungsrecht über 2024 hinaus eingeräumt – trotz Drängen vonseiten der Kommune und des TuS. Als Gründe nennt Osterhaus erneut das hohe Engagement der Stadt auf dem Areal Nettebad im Gegensatz zur mangelnden Förderung der Vereine und des ehrenamtlichen Engagements. „Aktuell bin ich der böse Bube. Aber ist es tatsächlich Aufgabe eines Privatmanns, einen Sportverein hochzuhalten?“, spitzt Osterhaus das in einer Frage zu.

Seine Zukunftsvision des TuS ist ein Verein, der mit den Schulen in Haste eine moderne Sporthalle nutzt, deren Neubau die Stadt mitfinanzieren müsste. „Richtungsweisend für den Stadtteil Haste wäre das – vor allem für die Kinder“, sagt Osterhaus. Problem: Die öffentliche Hand müsste massiv investieren – und die kirchlichen Träger der Haster Schulen müssten mehr Interesse für den Sport zeigen, als sie das bislang tun.

Ob seine eigenen Kinder als künftige GbR-Gesellschafter eine ähnliche große Lösung in den Verhandlungen verfolgen, vermag Osterhaus nicht zu sagen. Offen ist auch, ob ein seit Jahren in Rede stehender Drei-Parteien-Deal, in dem die Stadt das Areal pachtet und der TuS einen Unterpachtvertrag mit der Stadt schließt, eine Alternative bleibt. Für eine Bebauung – etwa für Wohnhäuser – ist das Gelände laut Flächennutzungsplan nicht zugelassen. „Wir sind weiter gesprächsbereit und natürlich interessiert an einer gesunden Entwicklung des Sports in Haste“, sagt Alexander Illenseer, Leiter des Referats Strategische Steuerung der Stadt. „Bei der Ausgestaltung von Verträgen müssen wir aber alle Vereine und Bürger Osnabrücks gleichbehandeln“, ergänzt Illenseer, der sich für die Stadt mit der Sache befasst.

„Meine Kinder treten in der ersten Hälfte des Jahres 2019 an den TuS heran. Bis dahin müssen sie sich aber erst einmal selbst eine Meinung zur Sache bilden“, sagt Osterhaus. Als einfaches TuS-Mitglied will er am kommenden Dienstag ab 19.30 Uhr in die Aula der Grundschule Haste kommen, wohin der Vereinsvorstand alle Haster und nteressierten Bürger eingeladen hat. Thema des Treffens: „Wie geht es weiter mit dem TuS Haste?“

Denn die Frage nach der sportlichen Heimat sowie die damit verbundene Auflösung des Investitionsstaus drängt: Mögliche Fördergelder für einen neuen Kunstrasen sind nur verfügbar, wenn Rechtssicherheit über die Nutzung des Platzes über mindestens zwölf Jahre gegeben ist. Offen sind aber auch personelle Fragen: Sowohl Oliver Klages als 1. Vorsitzender als auch Christian Gerding als Geschäftsführer hören im Sommer 2019 auf.

Beide betonen, dass zuletzt stockende Gespräche mit Osterhaus dabei keine Rolle spielen: Klages nennt private, Gerding berufliche Gründe für den im Verein seit Jahren bekannten Rückzug nach Ablauf ihrer Amtsperioden. „Wir arbeiten unsere Nachfolger ein und helfen als aktive Mitglieder weiter dabei mit, den TuS nach vorn zu bringen – er ist an sich gut aufgestellt“, verweist Klages auf steigende Mitgliederzahlen und Sportangebote sowie die stabile Finanzlage.

Die GbR-Gründung bezeichnet Klages als großen Schritt der Familie Osterhaus und große Chance für die nächste Generation der TuS-Sportler. Nun fiebert er dem Verlauf der Veranstaltung am Dienstag entgegen. Sie soll den nächsten Schritt aus der TuS-Krise bringen.

Weiterlesen: Kunstrasen für Punktspiele des TuS Haste gesperrt.

Aufrufe: 013.11.2018, 19:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor