„Die Euphorie ist riesig“

Das Südkreisduell: Wo Derbys hinsichtlich der Faktoren Tradition und Distanz aufhören, ist eine Debatte, an der sinnloserweise Freundschaften zerbrechen können. Fakt ist: Zwischen dem VfL Kloster Oesede und dem SC Glandorf liegen 20 Kilometer – für Bezirksliga-Verhältnisse viel für ein echtes Derby, aber genug für ein Quasi-Nachbarschaftsduell. Und zwar ein sportlich attraktives: Sowohl der SC (0:2 gegen SSC Dodesheide) als auch Kloster Oesede (0:6 gegen Rothenfelde) haben nach den Pokalniederlagen Grund zur Wiedergutmachung.

Das Stadtduell steigt beim VfR Voxtrup, der als favorisierter Absteiger aus der Landesliga die Aufsteiger-Elf des TuS Haste erwartet, der 10 Kilometer zum Derby anreist. „Das wird eine schwere Kiste – aber wir hängen uns voll rein“, sagt Trainer Milorad Stojnic, der länger auf Alireza Khedmati verzichten muss: Der Neuzugang vom SV Büren hat sich beim SSC Dodesheide (2:5) im Pokalspiel das vordere Kreuzband gerissen, als er unglücklich im Rasen hängen geblieben ist. „Wir setzen auf unsere teaminterne gute Stimmung und Geschlossenheit, die mit der Erfahrung unser 12. Mann ist“, hat Stojnic keine Panik vor der neuen Saison.

Etabliert gegen neuformiert: Nur einen Neuzugang vermelden und als Saisonziel trotzdem Rang eins bis fünf raushauen? Geht, wenn man Hagener SV heißt und Simon Holkenbrink die Offensive beleben soll. Der 26-Jährige hat in der vorvergangenen Saison für Viktoria GMHütte 23 Tore in der Bezirksliga gemacht und spielte zuletzt für SV Bad Rothenfelde. Er kommt zum letztjährigen Tabellenvierten, der weitgehend zusammengeblieben ist – und die aufgerüstete Elf der Sportfreunde Oesede (Kevin Kersten, Furkan Güraslan) erwartet. „Guter Auftaktgegner, ein Freitagabendspiel: Wir haben richtig Bock“, sagt HSV-Trainer Benjamin Deuper.

Favorit gegen Geheimfavorit lautet die Überschrift zur Begegnung Holzhausen gegen Hilter am Freitagabend. Der BSV hat sich im Sommer namhaft verstärkt und ist „froh, dass es jetzt endlich losgeht“, wie Trainer Malte Becker betont. „Aber Hilter war mit Sicherheit nicht unser Wunschgegner für das erste Spiel“, gibt er zu. Gegen die jungen, offensiven Hilteraner wird der Aufstiegsfavorit gleich zu Saisonbeginn alles abrufen müssen. „Ich erwarte ein sehr laufintensives Spiel“, so Becker.

Unser Spiel des Tages: Ist das Gemeindederby in Schledehausen, wo die Sportfreunde am Sonntag (15 Uhr) den SV Wissingen erwarten.

Bereit zur besonderen Zeit? Samstagabend, 19 Uhr: eine Ausnahme-Anstoßzeit, auch beim VfB Schinkel. „Die wollen alle zum VfL am Sonntag“, erklärt VfB-Coach Andreas Cabus die ungewöhnliche, aber nicht unattraktive Anstoßzeit für die Auftaktpartie des Aufsteigers am Zuschlag gegen den SV Kosova. „Die Euphorie ist riesig“, sagt Cabus angesichts der Tatsache, dass der kleine, aber reine Fußballverein nach 15 Jahren Abstinenz in die höchste Liga auf Kreisebene zurückgekehrt ist. Gegen Kosova kann Cabus die volle Kapelle um die Torjäger David-Daniel Dieckmann und Anton Gerhardt auffahren. Die 2:8-Testspiel-Pleite gegen den SV Büren soll der rechte Dämpfer zur rechten Zeit gewesen sein, hofft der Trainer. Seine robuste Truppe müsse sich vor allem an das Tempo in der höheren Liga gewöhnen.

Der Dritte gegen den Vierten der letzten Saison – gleich heute Abend: Kann die Reserve von BW Hollage nach dem Aderlass von Kickern, die in die eigene „Erste“ aufgerückt sind, den erfahrenen Kalkriesern Paroli bieten?

FuPa-TV: Tore und Highlights mehrerer Spiele im Bewegtbild ab Sonntag hier auf FuPa.net/weser-ems