Mal wieder der Versuch eines Neuanfangs beim TuS

Doch warum geht der TuS eine SG mit einem Verein ein, der in der abgelaufenen Spielzeit selbst keine eigene A-Jugend gestellt hat? „Hartmut hat das entsprechende Netzwerk, ein Team aufzubauen. Von uns kommt etwa eine halbe Mannschaft”, erklärt Bert Paffendorf auf dessen Bestreben die SG fußt. Pitten wieder zum TuS zu holen, sei kurzzeitig eine Option gewesen, doch er habe sich letztlich dagegen entschieden. „Ich hätte Hartmut durchdrücken können, doch dafür wäre es zu früh gewesen. Hartmut hat nicht nur Fürsprecher im Verein”, sagt Paffendorf, der sich eigentlich vorgenommen hatte, nur noch im Hintergrund der Jugendfußballabteilung des TuS zu agieren und den vor wenigen Monaten gewählten Jugendvorstand um Jugendleiter Frank Mayer und Geschäftsführer Lennart Paffendorf mehr und mehr in die Verantwortung zu nehmen.

„Sie machen das auch gut, aber manchmal muss man eben Feuer löschen, Fehler korrigieren und lenkend eingreifen”, sagt Bert Paffendorf, der im Gespräch die Kontinuität und die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre hervorhebt: „Wir haben vor vier Jahren die Jugendabteilung am finanziellen und sportlichen Tiefpunkt übernommen. Von den heutigen Jugendtrainern wurden acht vom TuS ausgebildet, die Zahl der Jugendlichen hat sich fast vervierfacht.”

Eine Mannschaft auf Verbandsebene zu führen, ist nicht gelungen. Im vergangenen Jahr waren die A-Junioren kurz davor. Nach dem 5:1-Hinspielsieg verlor die Mannschaft von Les Weselski, der mittlerweile kein TuS-Trainer mehr ist, im Rückspiel 1:7. Damit spielt seit der Saison 2014/15 kein TuS-Team mehr in der Bezirksliga. Das wird sich auch in der neuen Spielzeit nicht ändern. „Wir versuchen weiterhin über Quantität zur Qualität zu kommen. Der Jahrgang 2008 soll der erste sein, der wieder auf Verbandsebene spielt”, gibt Paffendorf die Marschrichtung vor. Helfen soll dabei auch Daniel Kempf, der laut des Ehrengeschäftsführers die sportliche Leitung der Jugendabteilung übernehmen soll. Der Posten wurde in den vergangenen Jahren von Olaf Pankalla, Frank Fechner, Hartmut Pitten und Volker Saure bekleidet. Eine ganze Saison blieb keiner von ihnen.

Hinzu kommt, dass Ilyas Taha nach nur einem Jahr den TuS wieder in Richtung Euskirchen verlassen wird. Taha kümmerte sich in der vergangenen Saison sieben Tage die Woche um die Nachwuchsarbeit und förderte in speziellen Trainingseinheiten die TuS-Talente. Die älteste, eigenständige TuS-Mannschaft wird in der kommenden Saison von Torsten Beulen trainiert. Er betreut das Team, das in der neuen Spielzeit in der B-Junioren-Kreissonderliga auf Punktejagd gehen wird, seit Bambini-Zeiten.

Laut Paffendorf wurden in den vergangenen vier Jahren lediglich drei Spieler in die Senioren integriert, 43 wanderten zu anderen Vereinen ab. „Das ist ein großer Wermutstropfen. Es ist schade, dass sie die eigene Jugendarbeit nicht zu schätzen wissen”, ärgert sich Paffendorf, der nach eigenen Angaben gerne eine U 23 ins Leben gerufen hätte. Daran habe die Seniorenabteilung kein Interesse gehabt. Es sei dementsprechend nicht verwunderlich, dass sich gleich mehrere A-Junioren nun anderen Seniorenvereinen anschließen. Lennart Paffendorf wechselt beispielsweise zum A-Ligisten SV Bessenich. Den Posten als Geschäftsführer werde er nicht aufgeben, so der Torwart.