TuS nimmt die Spitze ins Visier

Ohne Sebastian Müller, für den Kai Hohmann in die Startelf gerückt war, brauchten die Gastgeber eine Viertelstunde, um sich zu sortieren. Zu allem Überfluss schied Torjäger Damiano Demasi verletzt aus und wurde durch Prince Schülke ersetzt. Da kam in der 19. Minute die 1:0-Führung durch einen sicher verwandelten Handelfmeter von Stefan Hickl gerade zum rechten Zeitpunkt. In der Folgezeit hatten die Gastgeber die Partie fest im Griff und nutzten es gnadenlos aus, dass sich die Gäste selbst schwächten. Mert Kuzu brachte es fertig, nachdem er in der 33. Minute wegen Ballwegschlagens die Gelbe Karte gesehen hatte, nur 45 Sekunden später nach einem Foul an Danjel Maric völlig zu Recht von Schiedsrichter Pascal Müller aus Offenbach die Gelb-Rote Karte zu erhalten.

Die Überzahl nutzte Merzhausen direkt mit dem folgenden Freistoß. Iulian Ivan traf gegen die nicht im Bilde befindliche Gästeabwehr zum 2:0 (35.). Weitere 120 Sekunden später besorgte Vito Corrado mit einem perfekt getimtem Kopfball bereits die Vorentscheidung zum 3:0. Nachdem Ivan in der 39. Minute das Kunststück fertiggebracht hatte, den aufspringenden Ball einen Meter vor dem leeren Tor an den Innenpfosten zu setzen, machte er es drei Minuten später besser und traf per Kopf zum 4:0. Erneut agierte die Griesheimer Deckung konfus. „Das ist kein Zweikampfverhalten“, schimpfte Griesheims Trainer Herbert Leus, während die Gastgeber die gegnerischen Geschenke gerne mit in die Pause nahmen.

„Wir spielen keinen Fußball mehr“, kritisierte Dzihic nach dem Wechsel, dass seine Mannen im Gefühl des sicheren Sieges die klare Linie verließen und gegen einen nur noch auf Schadensbegrenzung bedachten Gegner zu oft die komplizierte Variante wählten. Viele Fehlpässe hemmten den Spielfluss. So plätscherte die Begegnung ziemlich müde dahin, obwohl der Merzhäuser Anhang das Team wiederholt lautstark zu mehr Spektakel animierte. Erst in der 81. Minute nutzte Vito Corrado einen weiteren kapitalen Abwehrschnitzer der Gäste zum 5:0. Eine Minute vor dem Ende gelang dem Routinier nach feiner Vorarbeit von Robin Hartmann sein dritter Treffer. Damit machte er das halbe Dutzend voll. Nach dem Schlusspfiff freute sich der TuS-Trainer über eine „super erste Hälfte“ und bemängelte lediglich das fehlende Nachlegen: „In der Halbzeit hatte ich ihnen extra mitgegeben, den Tag für weitere Tore zu nutzen.“

TuS Merzhausen: Sen; Maric, Hohmann, Hickl (70. Tesfamicael), R. Hartmann, Paci, Banchetto, Corrado, Salihovic, Demasi (16. Schülke), Ivan (74. Kemen).

Spvgg Griesheim: Wickert; Brandenburger (83. Pancar), Kovacevic, Jung, Sikorski, Petos, Araki (56. Tiryaki), Wagner, Kuzu, Azghoud Zahidi, Yoldas (41. Nakajima).

Tore: 1:0 Hickl (19./HE.), 2:0 Ivan (35.), 3:0 Corrado (37.), 4:0 Ivan (42.), 5:0 Corrado (81.), 6:0 Corrado (89.) – Schiedsrichter: Müller (Offenbach) – Gelb-Rote Karte: Kuzu (34./Griesheim) – Zuschauer: 70.