2024-05-02T16:12:49.858Z

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Führung zum richtigen Zeitpunkt: Imad Kassem-Saad  traf für Weil in der 47. Minute zum 3:2. Doch Kaiss Baktiary (links) glich noch aus.  | Foto: Rogowski
Führung zum richtigen Zeitpunkt: Imad Kassem-Saad traf für Weil in der 47. Minute zum 3:2. Doch Kaiss Baktiary (links) glich noch aus. | Foto: Rogowski

Turbulentes Spiel zwischen Weil und Teningen

"Der Trottel zieht eh´ kein Gelb" +++ Elfmeter, Rote Karten

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Die meisten Vereinsverantwortlichen haben es sich abgewöhnt, die unparteiische Spielleitung öffentlich zu beurteilen. Das bringt sowieso nichts; außer vielleicht einen Anruf vom Schiedsrichter-Obmann. Doch manchmal geht es einfach nicht anders.
Perseus Knab, der sportliche Leiter des SV Weil, schickte gleich vorweg, dass der erhoffte Heimsieg gegen Teningen nicht deshalb verwehrt blieb, weil hier und da falsch entschieden wurde. "Es war ein gerechtes Ergebnis." Doch alles so stehen lassen wollte er nicht. Rot für Christoph Düster? Kann doch nur ein Versehen sein. Düster habe friedlich auf der Reservebank gehockt, als "einer unserer Spezialisten auf der Tribüne wohl in Richtung Schiedsrichter gerufen hat: 'Der Trottel zieht eh' kein Gelb.' Woraufhin sich die Assistentin umdrehte, Christoph anschaute und zum Schiedsrichter lief". Simon Scharf konnte nicht anders, er musste von Beleidigung ausgehen und den überraschend weiter als Reservetorwart aufgebotenen Keeper weg vom Spielfeldrand beordern. "Ich hab' Christoph befragt, er hat nichts gerufen, und alle haben es bestätigt", berichtet Knab, der zwei weitere, eventuell fatale Entscheidungen kritisierte.

Keine Absicherung nach hinten

Als Fabian Kluge von FCT-Torwart Matthias Zäh gefoult wurde, gab es zwar Strafstoß, den Arjenit Gashi zum 2:2 (45.) verwandelte. Doch fehlte da nicht noch was? Knab findet "die Regel ja auch nicht gut, es war aber eine Notbremse, der Torwart war letzter Mann, klares Rot". Und zu guter Letzt sei gegen Yannick Weber nachgetreten worden. "Bei uns bekommt Eksi vier Wochen Sperre, hier gibt's Gelb. Diese Unverhältnismäßigkeit ärgert mich maßlos", sagte Knab. Trotzdessen solle das alles "nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir spielerisch nicht so gut waren". Die schnellen Kontertreffer zum 0:1 (6.) und 0:2 (19.) ermöglichten sie selbst.

Weil begann forsch, Almin Mislimovic zeigte Präsenz. Doch eines der Weiler Probleme in dieser Saison ist ja: Gelingt es dem Gegner, sich aus dem Klammergriff zu befreien, sind sie nur dünn abgesichert. Fahredin Zikolli unterlief beim 0:1 - wie auch beim 3:3 - ein krasser Abspielfehler, und als auch Torwart Sven Rodehau zauderte, war der frühe Rückstand amtlich. Beim 0:2 assistierte Philipp Wengenmayr, sodass Daniel Binder freie Bahn hatte und ins obere lange Eck vollenden konnte. Nach Fayira Keitas Anschluss (29.) und Gashis Ausgleich, schienen die Gastgeber auf direktem Weg zum Sieg. Erst recht als Imad Kassem-Saad die Führung gelang. Doch Weil schaffte es nicht, in der emotional gehaltvollen Begegnung den Überblick zu bewahren. Sie vergaben hochwertige Chancen zum 4:2, kassierten noch den Ausgleich und rutschten auf Platz drei. "Es war das Ergebnis unseres Spiels", sah es Knab pragmatisch. "Besser jetzt eine Schwächeperiode", befand er, "als am Ende der Saison."

SV Weil - FC Teningen 3:3 (2:2).
SVW: Rodehau; Zikolli, Ophoven, Wengenmayr, Weber; Acar, Kluge; Keita, Kassem-Saad, Mislimovic (62. Blaschke); Gashi (74. Kierzek). Tore: 0:1 Fabio Saggiomo (6.), 0:2 Binder (19.), 1:2 Keita (29.), 2:2 Gashi (45./Foulelfmeter), 3:2 Kassem-Saad (47.), 3:3 Baktiary (84.). SR: Scharf (Bühl). Zuschauer: 210. Gelb-Rot: Kluge (55.). Rot: Düster (68./SR-Beleidigung/beide Weil).
Aufrufe: 09.11.2014, 22:02 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor