2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche
Hakan Tutkun kehrt zurück nach Wiesbaden und übernimmt den Türkischen SV.
Hakan Tutkun kehrt zurück nach Wiesbaden und übernimmt den Türkischen SV. – Foto: Ig0rZh - stock.adobe/ Udo Parker

"Step by step zum Erfolg"

Nachspielzeit mit Hakan Tutkun +++ Der Trainer des FC Türk Gücü Rüsselsheim über prägende Zeiten als Jugendtrainer und der bevorstehende Wechsel zum Türkischen SV

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Hakan Tutkun. Der ehemalige Jugendtrainer des SV Wehen Wiesbaden wird ab kommender Saison den Trainerposten beim Kreisoberligisten Türkischer SV übernehmen. Wir haben mit dem 41-Jährigen über seine sportlichen Zielsetzungen und über seine besondere Kooperation mit der DKMS gesprochen.

FuPa: Hakan, seit kurzem steht der Abbruch der aktuellen Saison fest. Empfindest du diese Entscheidung als richtig?

Hakan Tutkun: Ich stehe ihr eher kritisch gegenüber. Leider werden viele Teams nicht mehr belohnt, die über den Saisonverlauf viel Zeit und Geld investiert haben, um aufzusteigen. Aber bei einer solchen Entscheidung kann man es leider nicht allen recht machen.


Du hast über 15 Jahre lang Jugendmannschaften trainiert. Im November 2019 hast du dann aber erstmalig wieder eine Herrenmannschaft (FC Türk Gücü Rüsselsheim) trainiert. Wie kam es zu diesem Schritt?

Wenn man so lange wie ich im Jugendbereich arbeitet, hat man irgendwann alles erlebt. Ich brauchte eine neue Herausforderung, an der ich wachsen konnte. Die Jugendarbeit bei Wehen Wiesbaden und Biebrich war für mich eine sehr lehrreiche Zeit und hat mir in meiner Entwicklung als Trainer enorm weitergeholfen.


Du hast in den letzten Jahren den Übergang vieler A-Jugendlicher in den Herrenbereich begleitet. Was sind die großen Herausforderungen für solche Spieler und wie gelingt es, sie optimal einzubinden?

Für mich ist der Charakter wichtiger als das Talent. Als junges Talent musst du bereit sein mit Rückschlägen umzugehen und den Willen haben, dich ständig weiterzuentwickeln. Viele junge Spieler, die in der Jugend Hessenliga oder Verbandsliga gespielt haben, glauben dadurch automatisch, dass sie dieses Niveau auch im Seniorenbereich spielen können. Und genau das geht oft gar nicht.


In der kommenden Saison wirst du den Kreisoberligisten Türkischer SV trainieren. Was reizt dich an dieser neuen Aufgabe und welche Ziele hast du dir gesetzt?

Ich habe früher für den Türkischen SV gespielt und habe deswegen viele Sympathien für den Verein. Außerdem haben mein Konzept und die Vorstellungen des Vereins sehr gut zusammen gepasst. Mit Manfred Geyer habe ich zusätzlich einen großen Unterstützer an meiner Seite. Mein Ziel ist es, die Manschaft step by step weiterzubringen und hungrig auf Erfolg zu machen. Darüber hinaus wollen wir ansehnlichen Fußball spielen.


Für die kommende Saison hast du mit der DKMS einen persönlichen Hauptsponsor für einen guten Zweck. Wie kam es zu diesem besonderen Sponsoring?

Ich bin selber seit acht Jahren als Spender registriert. Mit der Kooperation möchte ich andere auf die DKMS aufmerksam machen und sie motivieren auch Spender zu werden.


Du warst lange Zeit als Jugendtrainer beim SV Wehen Wiesbaden aktiv. Wie siehst du den Verein heute und glaubst du, dass sie den Klassenerhalt in der 2. Liga schaffen werden?

Ich habe den Verein auch nach meinem Abgang verfolgt und fühle mich mit ihm immernoch verbunden. Der SV Wehen hat mit dem Aufstieg in die 2. Liga und dem Stadionausbau aktuell viele spannende Projekte laufen. Ich bin durchaus zuversichtlich, dass sie die Klasse halten können.

Aufrufe: 020.5.2020, 13:15 Uhr
Jakob BergerAutor