München - Erlebt das altehrwürdige Olympiastadion ein Fußball-Comeback? Die Antwort auf die Frage, wer im Falle des Aufstiegs von Türkgücü München im Stadion an der Grünwalder Straße spielen darf, ist nach wie vor ungeklärt. Die beiden „Platzhirsche“ TSV 1860 und FC Bayern 2 rechnen weiterhin fest damit, dass sie auch in der kommenden Saison ihre Heimspiele in Giesing austragen dürfen.
Mit dem Regionalliga-Tabellenführer und designierten Aufsteiger Türkgücü München kommt ein dritter Bewerber hinzu, allerdings hat der DFB bereits ausgeschlossen, dass drei Vereine einer Liga die Heimspiele in der gleichen Spielstätte austragen können. Laut eines SZ-Berichts ist deshalb der Wechsel ins Olympiastadion die momentan wahrscheinlichste Lösung. Die Stadt spricht wie in der Vergangenheit von „konstruktiven Gesprächen mit den Beteiligten“, ohne konkret zu werden.
Nach den ebenso innovativen wie kuriosen Plänen eines Umzugs in den Westen der Republik bei Heimspielen, die der DFB im Keim erstickt hat, könnte das Olympiastadion die Problematik entschärfen. „Ich kann nichts ausschließen und ich kann nichts bestätigen. Und das gilt für jedes Stadion im Umkreis von 100 Kilometern", wird Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny zitiert.
Wahrscheinlich auch deshalb, weil nach der Trennung von Reiner Maurer noch weitere Fragen nicht beantwortet sind. Offenbar treiben den von Präsident Hasan Kivran von der Landes- bis in die Regionalliga geführten Verein bedingt durch die Corona-Krise finanzielle Fragen um. „Da muss noch viel zusammenkommen, damit das mit dem Aufstieg passt“, sagte Kothny vor wenigen Wochen.
Möglich, aber unwahrscheinlich wäre übrigens auch ein Auszug der Löwen aus ihrer Heimat, da der TSV 1860 im Falle des Aufstiegs in die 2. Bundesliga eine Ausnahmeregelung für das Grünwalder Stadion braucht. Die Rückkehr ins Olympiastadion ist aber demnach keine Option, da laut SZ „ohne eine Rasenheizung und adäquates Flutlicht ein Zweitliga-Aufsteiger dort im Gegensatz zu Drittliga-Neulingen keine Ausnahmegenehmigung“ bekäme.