2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fußball-Comeback fürs Olympiastadion?  MZV
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Grünwalder Stadion: Türkgücü muss auf Löwen-Aufstieg hoffen

Regionalliga-Spitzenreiter läuft die Zeit davon

Platzt der Aufstieg von Türkgücü München in die 3. Liga? Wegen einer fehlenden Spielstätte läuft dem Tabellenführer der Regionalliga Bayern die Zeit davon.
  • Türkgücü München läuft in der Stadionfrage für die 3. Liga die Zeit davon.
  • Der Spitzenreiter der Regionalliga Bayern muss auf einen Aufstieg des TSV 1860 München in die 2. Bundesliga hoffen.
  • Der Klub fühlt sich von der Stadt München im Stich gelassen.

München – Überraschend kam diese Entwicklung nicht. Und dennoch fühlt sich Türkgücü München, der souveräne Tabellenführer der Regionalliga Bayern , von der Landeshauptstadt im Stich gelassen. Da wohl die bayerische Regionalliga – wie auch die anderen Regionalligen – vor dem Saisonabbruch steht, kann Türkgücü als designierter Aufsteiger eigentlich schon für die kommende Drittliga-Spielzeit planen.

Türkgücü München: Bisher nur ein Testspiel im Grünwalder Stadion

Wäre da nicht die leidige Stadion-Problematik. Seit Beginn des Jahres nennen auch die Münchner Türken nach zähen Verhandlungen das Grünwalder Stadion als ihre Heimspielstätte. Wegen der Corona-bedingten Unterbrechung jedoch konnte Türkgücü seither – außer einem Testspiel im Januar gegen den FC Bayern II – keine Partie in der Giesinger Kultstätte absolvieren. Und dabei scheint es zu bleiben.

Zuletzt beugte sich die Stadt München dem Druck des DFB, der keine drei Mannschaften in einem Stadion erlaubt. Da sich weder der TSV 1860 noch die „Bayern-Amateure“ aus ihrer bisherigen Heimat vertreiben lassen wollen, liegt es nun an Türkgücü, sich nach einer Alternative umzuschauen. Genannt wird hierbei das Olympiastadion , in dem seit der Eröffnung der Allianz Arena im Jahr 2005 kein Fußballspiel mehr ausgetragen wurde.

3. Liga: Türkgücü München hat nur noch drei Wochen Zeit

Neben den enormen Kosten, die ein Umbau zu einer drittligatauglichen Spielstätte mit sich brächte, sieht Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny weitere Probleme auf seinen Verein zukommen. „Drei Wochen“, so Kothny, „bleiben uns jetzt, um in den Lizenzierungsantrag eine neue Spielstätte einzutragen.“ Auf Unterstützung der Stadt hofft er dabei mittlerweile nicht mehr. Zum Verdacht, die Politik würde dem Club wegen dessen türkischer Wurzeln Steine in den Weg legen, will er sich zwar offiziell nicht äußern. Im Raum bleibt er dennoch.

So stockt das ambitionierte „Projekt Türkgücü“, das sportlich vor dem dritten Aufstieg in Folge steht, derzeit mehr denn je. Momentan wäre nur eine Lösung vorstellbar, mit der alle Parteien einvernehmlich leben könnten: Der TSV 1860 steigt auf in Liga zwei, die nicht unter DFB-Obhut steht, und spielt in der kommenden Spielzeit doch gemeinsam mit den beiden Münchner Drittligisten Türkgücü und Bayern II im Grünwalder Stadion.

Aufrufe: 030.5.2020, 17:19 Uhr
Münchner Merkur / tz / Matthias HornerAutor