2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gaetano Intemperante (re.) und der Türk. SV Herrenberg haben den Titel in der B IV im Visier  Fotos (Archiv): Holom, Verein l
Gaetano Intemperante (re.) und der Türk. SV Herrenberg haben den Titel in der B IV im Visier Fotos (Archiv): Holom, Verein l

Trainer wechselt beim Türk. SV Herrenberg

Mehmet Özkoyuncu übernimmt ab dem Sommer für Ufuk Atalay

Ufuk Atalay wird beim B-IV-Ligisten Türk. SV Herrenberg studienbedingt kürzertreten
Bekannt ist die Personalie schon seit einigen Wochen, aber der Türk. SV Herrenberg wollte im Meisterschaftsendspurt der Kreisliga B IV keine Unruhe aufkommen lassen. Doch jetzt ist es raus: Ufuk Atalay wird studienbedingt beim Türk. SV keine dritte Saison als Spielertrainer bestreiten können.

Vergangene Woche wurde die Mannschaft darüber informiert, dass der 39-jährige Mehmet Özkoyuncu
in der neuen Runde als Spielertrainer einsteigen wird. Er übernimmt somit den Part von Atalay, der seit Beginn der vergangenen Runde 2013/14 zusammen mit Muhammed Sahingöz als Trainergespann fungierte. „Die Zusammenarbeit klappte hervorragend“, resümierte der 25-jährige Atalay, der die beiden Jahre in der Trainerfunktion nicht missen möchte: „Von der Persönlichkeitsentwicklung her hat sich das für mich richtig gelohnt.“ Allerdings neigt sich für ihn der Masterstudiengang im Bereich International Management an der Universität Hohenheim allmählich dem Ende zu. Im nächsten Jahr steht zum einen die Bewerbungsphase an, zum anderen will er noch zum Abschluss ein Projekt im Ausland begleiten. In dieser Runde legte er ein Studienprojekt in Malaysia direkt in die Winterpause. In der kommenden Runde will er vom Termin her flexibel bleiben: „Da war für mich klar, dass ich nicht mehr als Trainer zusagen kann.“

Turbulente Spielrunde

Derzeit hält er sich auch noch eine andere Option offen: „Wenn eine höherklassige Mannschaft auf mich zukommt, werde ich es mir auf jeden Fall anhören. Allerdings ist der Türk. SV für mich eine Herzensangelegenheit, von daher ist es keine Frage, dass ich gerne als Spieler dabei bleiben würde.“ Der Nebringer hat zu Beginn seiner Aktivenkarriere bereits schon beim VfL Herrenberg in der Landesliga gespielt, allerdings war dies damals die Abstiegssaison mit Trainer Dietmar Brösamle.
Die letzten beiden Saisonspiele (am Pfingstsamstag gegen den FV Mönchberg, und am Samstag drauf, 30. Mai, beim TSV Öschelbronn) geht Ufuk Atalay mit großem Ehrgeiz an: „Natürlich wollen wir diese tolle Saison mit der Meisterschaft krönen. In dieser Runde war wirklich alles dabei. Wir waren zu Anfang Tabellenletzter, dann hat man uns kurz nach der Winterpause nachgesagt, wir würden den Anschluss verlieren. Jetzt ist unsere zweite Mannschaft Meister geworden und wir haben es ebenfalls selber in der Hand, den Titel zu holen.“ Allerdings werde es am Samstag ein hartes Spiel: „Mönchberg ist die beste Rückrundenmannschaft.“

Aufstieg als Ziel ausgegeben

Abteilungsleiter Halil Atay hob hervor, dass Ufuk Atalay und Muhammed Sahingöz in einer äußerst schwierigen Lage im Sommer 2013 in die Bresche gesprungen sind: „Da waren wir am Tiefpunkt und die beiden haben das hervorragend gemacht.“ Nach nur drei Wochen in der Vorbereitungsphase hatte damals Übungsleiter Hovsep Yigit, verärgert über mangelnden Trainingsbesuch, das Handtuch geworfen. Anfang August war an eine externe Verpflichtung eines Trainers nicht zu denken. Nach durchwachsener Vorrunde arbeitete sich das Gespann Atalay/Sahingöz in einer starken Rückrunde noch auf Rang sechs vor. Vor dieser Runde gab man forsch den A-Liga-Aufstieg als Ziel aus, hatte man sich doch mit Mehmet Özkoyuncu und Gaetano Intemperante die Dienste zweiter Routiniers gesichert. Nach holprigem Start, urlaubsbedingt fehlten an den ersten vier Spieltagen einige Stammkräfte, berappelte sich das Türk.-SV-Team früher als in der vergangenen Saison und übernahm Ende März die Tabellenführung in der Kreisliga B IV. Auch durch eine 2:4-Niederlage beim direkten Konkurrenten KSC Böblingen ließ sich Herrenberg nicht mehr aus dem Konzept bringen.
Allerdings hat in den letzten entscheidenden Wochen Mehmet Özkoyuncu
verbal mit dem Finger gestreckt. Der langjährige Spielertrainer (zwei Mal beim Türk. SV Herrenberg, beim KSC Böblingen und zuletzt beim SV Eutingen) hat Atalay und Sahingöz angeboten, vom Sturm in die Abwehr zu wechseln, um der Hintermannschaft mehr Sicherheit zu verleihen: „Einigen jungen Spielern habe ich halt schon eine gewisse Erfahrung voraus.“

Nur noch in der Trainer-Rolle?

Wohlgemerkt, nach dem Trainerjob hat der Ergenzinger, der schon in recht jungen Jahren ein Spielertrainer-Dasein auf Bezirksebene einer Karriere in der Verbands- oder Landesliga vorzog, sich nicht mehr gedrängt. Er wollte seine aktive Karriere bei den Herrenbergern ruhig ausklingen lassen. Denn für Özkoyuncu ist der Türk. SV eine Herzensangelegenheit, nachdem mit ihm als Spielertrainer vor über 14 Jahren, in der Saison 2001/02 der Durchmarsch in die Bezirksliga gelungen ist. In der nächsten Saison will er allerdings nicht mehr auf dem Platz stehen: „Muhammed soll der verlängerte Arm auf dem Spielfeld sein. Aber klar – für den Notfall werde ich mich fit halten.“ Mehmet Özkoyuncu will unbedingt wieder in die A-Liga aufsteigen. Er warnt ebenfalls vor Mönchberg: „Die sind richtig gut drauf.“ Von daher könnte er sich schon vorstellen, wieder den Sicherheitspart in der Abwehr zu übernehmen, Özkoyuncu lächelt: „Mal sehen, wo der Ufuk mich aufstellt.“

Aufrufe: 021.5.2015, 08:55 Uhr
Andreas Gauß, Gäubote Autor