2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Kevin Bassey Effiong (links, Friedberg) und der Niddaer Marc Kneifl schenken sich im Zweikampf nichts.
Kevin Bassey Effiong (links, Friedberg) und der Niddaer Marc Kneifl schenken sich im Zweikampf nichts.

Mit Bibers Traumtor Spitzenreiter gestürzt

VL SÜD: +++ Aufsteiger Viktoria Nidda feiert Heimsieg gegen Favoriten TG Friedberg +++

Verlinkte Inhalte

NIDDA (jore). Aufsteiger SC Viktoria Nidda hat am dritten Spieltag der Fußball-Verbandsliga Süd ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt.

SC Viktoria Nidda – Türk Gücü Friedberg 1:0

Nach der erfolgreichen Heimpremiere am ersten Spieltag gegen den SC 1960 Hanau legte der Büdinger Kreisvertreter gestern Nachmittag nach. Gegen den Meisterschaftsmitfavoriten Türk Gücü Friedberg landete die Viktoria einen knappen 1:0 (1:0)-Heimsieg. Am Ende ein etwas glücklicher, aber auch nicht unverdienter zweiter Saisonsieg für die Elf von Coach Carsten Weber, die schon am kommenden Donnerstag (Anstoß 19 Uhr) im zweiten Auswärtsspiel der noch jungen Saison bei der Usinger TSG antreten muss.

Niddas Trainer Carsten Weber hatte gegenüber dem letzten Auswärtsauftritt in Alsbach eine Änderung vorgenommen. Für Jonathan Jung stand erstmals Neuzugang Jan Lüdke in der Startelf. Knapp 400 Zuschauer sahen auf dem Niddaer Nebenplatz vom Anpfiff weg ein sehr intensives Spiel, in dem die Viktoria schon in der Anfangsphase ein wenig Glück hatte, dass Schiedsrichter Rabe (Münchhausen) nach einem schon grenzwertigen Rempler von Michael Meinzer an Baris Özdemir nicht auf den Punkt zeigte und weiterspielen ließ (7.). Der Tabellenführer aus Friedberg erwartungsgemäß mit mehr Ballbesitz, doch die Viktoria hatte die erste klare Torchance: Nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die linke Seite vergab Marco Filges ein millimetergenaues Zuspiel von Noah Michel in aussichtsreicher Position (11.). Der Gast mit viel Zug nach vorne. Allerdings mangelte es beim Tabellenführer im letzten Drittel oftmals ein wenig an der nötigen Präzision. Nach einer Viertelstunde wurde der Druck der Gäste kurzfristig stärker und mit einem Riesenreflex bewahrte Viktoria-Keeper Tim Kuhl die Platzherren bei einem Schuss von Messe Bell Bell vor einem Rückstand (20.). „Wir sind zu langsam im Spielaufbau“ stellte ein in dieser Phase des Spiels unzufriedener Viktoria-Coach Carsten Weber fest. Die technische Überlegenheit des türkischen Klubs war nicht zu übersehen. Doch war auch offensichtlich, dass die „Roten“ aus der Wetterauer Kreisstadt im hinteren Mannschaftsteil nicht frei von Schwächen waren. „Wir machen zu wenig daraus“, forderte ein angespannter SC-Coach Weber von seinen Spielern mehr Mut zum Risiko. In der 26. Minute folgte die zweite echte Torchance für die Hausherren, als ein abgefälschter Schuss von Filges das Ziel nur knapp verfehlte. Die Viktoria traute sich fortan mehr zu und ging nach einem Standard in Führung. Neuzugang Semun Biber nahm bei einem 23-Meter-Freistoß genau Maß und zirkelte den Ball zum 1:0 in den Torwinkel (40.). Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Im Glückgefühl der überraschenden Führung offenbarte die Viktoria in der Folge Schwächen im Defensivverhalten. Keeper Tim Kuhl klärte gegen Guersoy hervorragend (42.) und nur eine Minute später klatsche der Ball nach Freistoß von Tewelde an den Innenpfosten. Mit dem Pausenpfiff klärte Max Heck für seinen bereits geschlagenen Keeper Kuhl einen Schuss von Özdemir auf der Torlinie (45.).

Türk Gücü Friedberg forcierte zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst noch einmal seine Angriffsbemühungen. Es war nur ein kurzes Strohfeuer des Meisterschaftsfavoriten, denn die Viktoria traute sich in der Folge immer mehr zu und die Partie verlief ausgeglichen. „Wir dürfen gegen diesen Gegner nicht nur reagieren, sondern müssen selbst Akzente setzen“, hatte Coach Carsten Weber schon vor dem Spiel gefordert. Seine Spieler setzten diese Vorgabe jetzt mehr und mehr auf dem Spielfeld um. In der 57. Minute rückte Viktoria-Coach Tim Kuhl allerdings noch einmal in den Brennpunkt, als er einen eigentlich unhaltbaren Kopfball von Saighani mit irrem Reflex über die Latte lenkte. Die Partie entwickelte sich nach einer guten Stunde zu einem echten Kampfspiel. Zweikämpfe standen im Mittelpunkt und viele Unterbrechungen ließen einen Spielfluss nicht mehr zu. Der Tabellenführer aus Friedberg war längst nicht mehr so zielstrebig im Spiel nach vorne. Erst in den Schlussminuten versuchte Türk Gücü noch einmal Druck aufzubauen, doch ließ eine kompakt stehende Viktoria-Defensive die ganz klaren Torchancen des Favoriten nicht mehr zu. Einzig allein in der Nachspielzeit geriet das Viktoria-Gehäuse bei einem Schuss von Decise noch einmal in Gefahr (90.+3).

Fazit: Die Viktoria warf – wie schon im Saisonauftaktspiel gegen den SC 1960 Hanau – viel Leidenschaft in die Waagschale, kompensierte so die technische Überlegenheit des Gegners und reift in der neuen Liga zu einer echten Heimmacht.

SC Viktoria Nidda: T. Kuhl – Kneifl, Biber, Heck, Meinzer, Pilch, Lüdke (86./Jonathan Jung), Filges, Diedrich, Michel, Jannik Jung (70./Sommer).

Türk Gücü Friedberg: Koc, Weigand, Saighani, Effiong, Tesfaldet, Mezimi (65./Bidou), Decise, Bell Bell (67./Usic), Özdemir, Guersoy (72./Ike), Tewelde.

Tor: 1:0 (40.) Biber; Schiedsrichter: Steffen Rabe (Münchhausen); Zuschauer: 390.



Aufrufe: 020.8.2017, 21:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor