2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Mit dem Hinterkopf trifft Großsorheims Benjamin Beck (rechts) gegen TSV-Keeper Michael Keller und Matthias Bernhard zum 0:1.  Foto: Karl Aumiller
Mit dem Hinterkopf trifft Großsorheims Benjamin Beck (rechts) gegen TSV-Keeper Michael Keller und Matthias Bernhard zum 0:1. Foto: Karl Aumiller

Der Joker sticht Wittislingen aus

Großsorheimer „Zufallstor“ besiegelt TSV-Abstieg aus der A-Klasse +++ Für Burgau II zählt nur das blanke Ergebnis

Besser hätte der Abschied von Spielertrainer Hans-Peter Taglieber nicht ausfallen können: Durch einen 1:0-Erfolg gegen den TSV Wittislingen im entscheidenden Relegationsspiel in Schwenningen sicherte der SV Großsorheim den Verbleib in der A-Klasse Nord. „Mann des Tages“ war dabei Routinier Benjamin Beck. Vor allem im Endspurt nichts für schwache Nerven war das Fußballspiel, das 250 Zuschauer bei tropischen Temperaturen auf dem Sportplatz in Hochwang verfolgten. Am Ende stand ein durchaus glücklicher 1:0-Sieg des TSV Burgau II gegen bis zum Schluss aufopferungsvoll kämpfende, aber glücklose Kicker aus Deisenhausen-Bleichen. Die Burgauer Reserve spielt damit eine weitere Saison in der A-Klasse, der Fusionsverein aus dem Süden des Landkreises Günzburg muss künftig im Unterhaus des Kreises antreten.

TSV Wittislingen – SV Großsorheim 0:1 Der SVG war von Beginn an vor 450 Zuschauern sehr präsent. Bereits in der 3. Minute visierte Thomas Eberle per Kopf die Latte an, stand dabei jedoch im Abseits. Nach einer Viertelstunde ein Bock von Wittislingens Keeper Michael Keller, den die SVG-Offensive aber nicht nutzen konnte. Plötzlich war auf der Gegenseite TSV-Stürmer Matthias Stehle frei im Strafraum, seinen Schuss parierte Großsorheims Schlussmann Thomas Zwölfer (19.). Christoph Beck dribbelte sich durch die Wittislinger Defensive, verzog aber (27.). Nach Wiederbeginn zunächst Wittislingen: Nach einer Ecke traf Christian Marek das Außennetz. Auf der anderen Seite war es der zur Pause eingewechselte Benjamin Beck, der eine Ecke von Jürgen Jung per Kopf zum 1:0 verlängerte (53.). Dies war nicht nur durchaus verdient, sondern spielte der Taglieber-Truppe auch in die Karten. Wie aus dem Nichts aber fast der Ausgleich: Nach einer Ecke musste Simon Schmidbauer für den geschlagenen Keeper Zwölfer auf der Linie retten, eine Minute später strich ein Freistoß von TSV-Spielertrainer Oliver Aunkofer knapp über die Latte (63.). Danach ließ Großsorheim mit seinem Rückhalt Zwölfer nichts mehr zu und hätte bei einigen Kontern für die vorzeitige Entscheidung sorgen können. Nach dem Schlusspfiff des souveränen Schiedsrichters Veit Sieber (DJK Lechhausen) brachen im Großsorheimer Lager alle Dämme, während die Egautaler den Gang in die B-Klasse verdauen mussten. „Wir haben noch einmal alles gegeben, manche Jungs konnten am Ende kaum noch laufen. Dieser Erfolg ist für mich das perfekte Abschiedsgeschenk“, freute sich Taglieber nach der ersten Bierdusche. Zu den SVG-Fans in Schwenningen gehörte auch Heidenheim-Profi Robert Strauß, der seinen Heimatverein unterstützte.



Die ganze Mannschaft jubelt: Alle zehn Burgauer Feldspieler beglückwünschen einander nach dem Treffer von Rocco Iaconisi. Mehr als eine Stunde lang spielte das Team in Unterzahl und rettete das 1:0 ins Ziel.  Foto: Ernst Mayer
Die ganze Mannschaft jubelt: Alle zehn Burgauer Feldspieler beglückwünschen einander nach dem Treffer von Rocco Iaconisi. Mehr als eine Stunde lang spielte das Team in Unterzahl und rettete das 1:0 ins Ziel. Foto: Ernst Mayer

SV Deisenhausen-Bleichen – TSV Burgau II 0:1
Von Anfang an nahmen die SV-Mannen das Zepter in die Hand und drängten die Markgräfler in die Defensive. Einziges Problem: am Strafraum war man mit seinem Latein am Ende. Der TSV Burgau versuchte, Nadelstiche zu setzen, schaffte dies aber über die gesamte Spielzeit nur unzulänglich. So war auch der Führungstreffer nach 21 Minuten eine Zufallsproduktion. Ein weder als Schuss noch als Flanke ausgelegter Ball segelte in den Deisenhauser Strafraum und senkte sich tückisch Richtung Tor. Torhüter Florian Birle zeigte sich von der Flugbahn überrascht, konnte das Leder aber noch an die Latte lenken. Doch dann schlief die Defensive und Rocco Iaconisi schaltete am schnellsten und versenkte die Kugel im Netz. Danach erhöhte Deisenhausen-Bleichen den Druck. Nach schnellem Umschaltspiel wurde Florian Mayer auf die Reise geschickt, er überlief die komplette Abwehr und konnte nur von Kreshnik Sylejmani kurz vor dem Strafraum nur noch per Notbremse gestoppt werden. Unmittelbare Folgen waren die Rote Karte durch den hervorragenden Spielleiter Philipp Ettenreich und ein schlampig ausgeführter Freistoß von der Strafraumgrenze. Julian Dankel scheiterte kurz danach aus acht Metern freistehend am Burgauer Keeper, dem kurz darauf nach einem unkontrollierten Rückpass der Ball beinahe durch die Hosenträger gerutscht wäre. Das Leder kugelte jedoch Zentimeter am Burgauer Gehäuse vorbei. So blieb es beim 0:1 zur Pause.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Deisenhausen-Bleichen war dominant und spielbestimmend, Burgau abwartend und zu zögerlich. Und wieder brachte Deisenhausen-Bleichen das Runde nicht ins Eckige. In der 90. Minute sah der Burgauer Jochen Kinzel die Ampelkarte und mit nun zwei Mann mehr blies der SV noch einmal zur Schlussoffensive. Aber es passte zu diesem Tag, dass außer einem Latten- und einem Pfostentreffer nichts mehr gelingen wollte.

Aufrufe: 031.5.2018, 19:52 Uhr
Augsburger Allgemeine / unf, DizentaAutor