2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die B-1-Junioren des TSV Westerhausen wurden Meister ihrer Staffel und spielen somit in der kommenden Saison in der Kreisliga. Fotos: TSV Westerhausen
Die B-1-Junioren des TSV Westerhausen wurden Meister ihrer Staffel und spielen somit in der kommenden Saison in der Kreisliga. Fotos: TSV Westerhausen

TSV Westerhausen geht neue Wege im Breitensport

Trainingskonzept für Kinder und Jugendliche – Kooperation mit Sportwissenschaftlern für Rund-um-Ausbildungrn

Hinter dem TSV Westerhausen liegt eine überaus erfolgreiche Fußball-Saison. Die drei Herren-Teams landeten allesamt im oberen Drittel ihrer Liga, die Erste Herren überzeugte mit einer ganz starken Rückrunde und wurde am Ende Dritter in der 1. Kreisklasse Süd B. Auch die Jugendmannschaften überzeugten mit ihren Leistungen.

Im Jugendbereich setzt der TSV auf eine Jugendspielgemeinschaft mit dem SuS Buer. Die überwiegend aus Bueraner Jungs bestehende A-1-Jugend beendete die Saison auf Platz 3 in der Kreisliga, die B-1-Junioren und die B-1-Juniorinnen sowie die C-1-Junioren, die wiederum alle zum größten Teil aus Westerhausener Spielern und Spielerinnen bestehen, wurden jeweils Meister ihrer Staffel und steigen somit auf, sodass in der kommenden Saison alle älteren Jugendmannschaften in der Kreisliga auflaufen werden.

Selbst bei den jüngeren Jahrgängen sind sämtliche Altersklassen zumindest mit zwei, teilweise sogar drei Teams großzügig besetzt. Die D-3-Junioren erspielten sich zudem die Kreismeisterschaft in der Halle.

Futsal im Winter

Die nackten Zahlen liegen aber eigentlich nicht im Fokus der Westerhausener Verantwortlichen, wie Jugendwart Frank Leuschner und der 2. Vorsitzende des TSV Jens Rüffer berichten. „Wir sind ein Breitensportverein mit exzellenten Sportstätten und einer Vielzahl von lizenzierten Trainern und Übungsleitern in allen Bereichen. Im letzten Winter haben wir damit begonnen, diese Vorteile mit der Ausbildung der Fußballer zu verbinden“, so Rüffer. Frank Leuschner ergänzt: „Dadurch, dass im Sportzentrum viele unterschiedliche Räumlichkeiten zur Verfügung stehen und andere Sportarten mittlerweile dort ihre Angebote stattfinden lassen, haben wir Fußballer im Winter vermehrt Zugriff auf für uns wichtige Hallenzeiten. Futsal beispielsweise ist ein wichtiger Bestandteil der Saisonpause im Winter“.

Auch Tabata im Spiegelsaal, Athletiktraining in der kleinen Halle oder Krafteinheiten im vereinseigenen Fitnessstudio TSV-Fit gehören laut Rüffer für die älteren Jahrgänge ab jetzt zur Ausbildung dazu. Das Gleiche gelte für die Volleyballer. Rüffer und Leuschner berichten, dass die Westerhausener beklagen, dass viele Jungs in den jüngeren Jahrgängen zu früh mit dem Turnen aufhören und zum Fußball wechseln. Besser wäre ihrer Meinung nach eine weiterhin parallel zum Fußball verlaufende turnerische Ausbildung. „Das praktizieren wir auch, aber teilweise tun sich Eltern mit dieser Vorstellung noch schwer. Da die Verbesserungen im koordinativen Bereich aber für jeden sichtbar sind, legt sich die Skepsis relativ schnell“, so Leuschner weiter.

Motivierte Trainer

Momentan arbeitet der Verein an einer Kooperation mit einem Großverein aus dem Ruhrgebiet mit hoch motivierten jungen Diplom-Sportwissenschaftlern, die bereits jahrelange Erfahrung mit diesem Thema haben. „Es ist eigentlich ganz einfach: Die Diplom-Sportwissenschaftler haben das Wissen und die Erfahrung, wir haben die dafür notwendigen gut ausgestatteten Sportstätten unter einem Dach und dazu viele hoch motivierte lizenzierte Trainer und Übungsleiter. Wir streben eine altersgerechte sportliche Rund-um-Ausbildung beginnend im Alter von drei bis etwa zehn Jahren an“, erklärt Jens Rüffer. Ergänzt werde das Ganze durch die Erfahrungen, die der TSV mit den Leistungszentren der Profimannschaften mache, so Frank Leuschner. In diesem Sommer wechselt der Spieler Halit Hakal aus der C 1 des TSV zum VfL Osnabrück. Der Verein und die Trainer würden in engem Kontakt mit Halit und seinen Eltern bleiben und die weitere Entwicklung beobachten.

Bald 1700 Mitglieder

Dass Kritiker das Konzept als Spinnerei abtun könnten, kümmert Rüffer und Leuschner nicht. Schließlich haben sie ähnliche Reaktionen gehört, als sie das Sportzentrum und das Fitnessstudio geplant haben. „Wir bewegen uns mit schnellen Schritten auf die 1700-Mitglieder-Marke zu und fühlen uns ganz wohl dabei, von vielen unterschätzt zu werden“, sagen sie augenzwinkernd.

Eltern, die von ihrem Sprössling glauben, dass ihm eine große Bundesliga-Karriere bevorstehe und befürchten, dass die Trainer des TSV diese behindern, indem sie das Rennen, Kämpfen, Grätschen und Fighten nicht ausreichend einfordern, dürfen nach Ansicht von Rüffer gerne einen anderen Verein ausprobieren. „Wir wollen mit unserem Konzept diejenigen ansprechen, die für ihre Kinder eine fachkundige, altersgerechte, sportliche Rund-um-Ausbildung mit Spaß wünschen. Diese Eltern sind glücklicherweise deutlich in der Überzahl“, stellt der 2. Vorsitzende fest.

Aufrufe: 05.7.2017, 10:53 Uhr
Meller KreisblattAutor