Weilimdorfs Beste: Elf Kisten Bier und zwei Liter Shampoo

Seit Jahren begleitet die Nord-Rundschau den oder die Vertreter der Landesliga besonders intensiv und kürt nach der Partie regelmäßig den Top-Spieler des Tages. In der abgelaufenen Saison haben gleich drei Kicker des TSV Weilimdorf die meisten Nominierungen (jeweils drei) gesammelt.

Diese Auszeichnung wird innerhalb der Mannschaft genau beobachtet. Auch zur Freude der Getränkehändler, denn jeder Nominierte ist beim Weilimdorfer Club dazu verdammt, seinen Kollegen eine Kiste Bier auszugeben. „Dieser Brauch trägt durchaus zur Teambindung bei“, sagt Trainer Manfred Porubek, der auf den Zusammenhalt setzt. „Wir haben gute Einzelspieler, aber die müssen noch mehr zusammenschweißen.“

Florian Sprenger:

Für den Innenverteidiger ist der Titel nichts Neues. Er hat in der Saison 2014/15, als der TSV Weilimdorf die Liga nach dem Aufstieg nicht halten konnte, sogar fünf Nominierungen gesammelt. Der einstige Stürmer fühlt sich in der Abwehr wohl. „Als Innenverteidiger hat man am meisten vom Spiel. Hinten kann man abräumen, sich in den Spielaufbau einschalten und gelegentlich rückt man ja auch vor“, sagt Sprenger, der seit 2012 zum Team gehört und nun in seine siebte Saison beim TSV Weilimdorf geht. Sein Markenzeichen war lange Zeit eine Armschiene nach einem Ellbogenbruch, dann kam eine Kopfmaske nach einer Stirnwandverletzung hinzu. „Die habe ich vor allem aus psychologischen Gründen getragen, wollte auf Nummer sicher gehen, wenn ich in ein Kopfballduell gehe, aber irgendwann habe ich gesagt, ich sehe aus wie ein Robocop und hab alles abgelegt.“ Zweikampfscheu ist er allerdings keineswegs. Aber spendabel. „Ich habe für die drei Nominierungen insgesamt fünf Kästen Bier gestiftet. Und zwei Liter Shampoo, schließlich habe ich bestimmt die letzten drei Jahre kein eigenes dabei gehabt.“

Güney Cömert:

Der Abwehrspezialist geht in seine 13. Saison beim TSV und ist froh über den Klassenerhalt, was ja in den letzten Jahren selten einem Stuttgarter Vertreter gelang, nämlich nach dem Aufstieg auch drin zu bleiben. „Das haben wir dem vielen Training in der Winterpause zu verdanken. Manfred Porubek und Daniel Goss haben das ganz im Stile von Felix Magath mit uns im Schleifer-Stil durchgezogen.“ Cömert, den alle „Günne“ rufen, gilt als Respektsperson im Team, der Abwehrchef, der von hinten lautstark die Geschicke seines Teams lenkt. Der letztjährige Kapitän schätzt die Nominierungen zum Top-Spieler sehr. „Das ist bei uns jeden Montag Thema, klar.“

Carmine Pescione:

Die Sturmspitze ist mit seinen auffälligen Tätowierungen und Piercings so etwas wie der Paradiesvogel des Teams und weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass auch bei einer Roten Karte eine Kiste Bier fürs Team fällig ist. „Aber letzte Saison blieb ich davon verschont, man wird ja auch älter. Und reifer“, sagt Pescione und lacht. Den Top-Spieler-Status nimmt er bescheiden. „Als Stürmer fällt man halt mehr auf, aber ohne die Kollegen, die hinter einem ackern, geht gar nichts.“ Und dann gibt es ja auch so Situationen, die man nie vergisst: „Wie gegen Bad Boll, als ich den Torwart schon umspielt habe. Doch mein Schuss ging an den Pfosten.“

Trotz der individuellen Ehre hoffen die erfolgreichen Drei, in der kommenden Saison nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Am kommenden Wochenende geht es in die neue Landesliga-Saison – wieder mit den regelmäßigen Nominierungen zum Top-Spieler der Partie.

Top-Spieler des TSV Weilimdorf:

Florian Sprenger, Güney Cömert, Carmine Pescione, (jeweils 3 Nominierungen), Yavuz Tepegöz, Daniel Baierle, Mahdenhager Woldezion, Josip Sesar, Marin Kurtin (je 2), Bojan Nikolic, Miroslav Andacic, Martin Bächler, Marko Markovic, Sandro Villani, Demis Jung, Samir Genc, Dominik Ferdek, Andreas Simic (je 1).

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