TSV Weilimdorf erobert sich den Titel zurück

Um irgendwelchen durch die Überschrift dieses Artikels entstandenen Missverständnissen vorzubeugen: Jawohl, es stimmt, dass sich die Landesligafußballer des TSV Weilimdorf den Titel zurückerobert haben. Es sei aber ausdrücklich darauf verwiesen, dass es sich nicht um den Meistertitel, sondern um den Titel der „Remis-Könige“ handelt. Denn das 1:1 beim Mitaufsteiger SG Bettringen war das fünfte Unentschieden im elften Saisonspiel. Damit hat die Mannschaft von Trainer Marco Scheel die Teams aus Heiningen, Weilheim, Bettringen, Bad Boll und Ebersbach, die es allesamt nur auf vier Unentschieden bringen, wieder hinter sich gelassen. Das Traurige aus Sicht des Liganeulings aus dem Stuttgarter Norden ist, dass er alle diese fünf Spiele hätte gewinnen können. Trainer Scheel machte dennoch gute Miene zu einem unterdurchschnittlichen Spiel: „Wir nehmen den Punkt mit und schauen, dass wir es im nächsten Spiel besser machen.“

Vorrunden-Punkterekord ist eingestellt

Immerhin: Die Weilimdorfer haben ihren Vorrunden-Punkterekord aus der Landesligasaison 2013/2014 eingestellt. Allerdings bleiben sie dennoch auf dem 14. Tabellenplatz und damit einem Abstiegsrang kleben. Hätte der TSV gesiegt, dann wäre der Club nun Neunter. Und zunächst sah es auch so aus, als ob das durchaus gelingen könnte. Schon in der 3. Minute verpasste Daniel Baierle gegen schlafmützig verteidigende Platzherren eine Flanke von Tamer Fara. Diese Szene wiederholte sich drei Minuten später in anderer Besetzung: Josip Sesar wurde nicht angegriffen und konnte auf Fara querlegen, der ebenfalls unbedrängt den Ball zum 1:0 über die Linie bugsierte. Ein Start nach Maß, der allerdings nicht die erwartete Wirkung hatte. Statt nachzulegen beschränkten sich die Nord-Stuttgarter fortan darauf, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und den Vorsprung zu verwalten.

Der positive Effekt war, dass die Bettringer ebenfalls nicht so richtig zu ihrem Spiel fanden. Der negative Effekt war, dass auch die Gäste den Faden verloren. Es entwickelte sich eine Begegnung, die von vielen Balleroberungen und ebenso vielen Ballverlusten geprägt war. Wie es eine Zuschauerin treffend auf den Punkt brachte: „Schade, dass es nicht regnet, dann könnten wir nach Hause.“

Bettringen besinnt auf eigene Tugenden

Allerdings fing die SG Mitte der ersten Halbzeit an, sich auf ihre eigenen Tugenden zu besinnen: das schnelle Umschaltspiel und die Torgefahr bei Standardsituationen. In der 21. Minute musste Güney Cömert nach einem Ballverlust von ihm selbst in höchster Not gegen den Bettringer Angreifer Patrick Gräßle klären. In der 37. Minute verhinderte Andreas Simic ein Tor von Bastian Härter. Dazwischen hatte Manuel Seitz nach einer Ecke das TSV-Tor per Kopf nur knapp verfehlt. In der 40. Minute lag dagegen der Ball im Netz, was aber folgenlos blieb: Gräßle hatte im Abseits gestanden. Doch die Platzherren mussten sich nicht lange ärgern, denn keine 60 Sekunden später fiel der Ausgleich. Ein Pass in die Tiefe landete bei Gräßle, der auf Seitz querlegte. TSV-Verteidiger Florian Sprenger bekam zwar noch ein Bein dazwischen, schoss bei seinem Rettungsversuch aber Seitz an, von dem der Ball ins Tor prallte.

In Hälfte zwei hatten die Gastgeber dann endgültig begriffen, dass sie Durchgang eins von ihrem Mitaufsteiger liebevoll aufgebaut worden waren. Und so wurde es nur noch vor einem der beiden Tore gefährlich – dem des TSV Weilimdorf. Allein das Eckenverhältnis von 9:0 für die Bettringer sagt einiges aus. Und auch an Möglichkeiten mangelte es nicht. In der 49. Minute musste Sprenger den Ball im letzten Moment vor Gräßle zur Ecke spitzeln. In der 64. verfehlte ein Drehschuss des eingewechselten Jannic Maletic nur knapp sein Ziel. Dasselbe passierte SG-Kapitän Lukas Hartmann in der 72. Minute, ehe sieben Minuten später Andreas Simic gegen Seitz den Retter in der Not geben musste. Kurz zuvor hatten die Bettringer selbst die beste Chance der Partie vergeigt. Nach Zuspiel von Härter tauchte Tim Adam frei vor TSV-Torwart Burak Demirel auf, der jedoch parierte. Wobei der Schlussmann in der 85. Minute noch für Nervenflattern auf der Weilimdorfer Bank sorgte, weil er zehn Meter vor seinem Tor einen Freistoß für die SG verursachte. Doch die SG ließ auch diese Gelegenheit zum Torerfolg ungenutzt.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel II

1. TV Echterdingen 12 8 1 3 18 : 13 5 25 2. Sportfreunde Dorfmerkingen 12 7 3 2 27 : 9 18 24 3. 1. FC Heiningen (Ab) 12 6 4 2 31 : 16 15 22 4. TSV Weilheim/Teck 12 6 4 2 26 : 16 10 22 5. SG Bettringen (Auf) 12 6 4 2 20 : 14 6 22 6. TSV Köngen 12 6 2 4 20 : 19 1 20 7. FV 09 Nürtingen 12 6 2 4 19 : 20 -1 20 8. TSV Bad Boll 12 4 4 4 19 : 19 0 16 9. TSV Neu-Ulm (Auf) 12 4 1 7 11 : 16 -5 13 10. 1. FC Eislingen (Auf) 12 4 1 7 8 : 23 -15 13 11. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 12 3 3 6 16 : 19 -3 12 12. TSGV Waldstetten 12 3 3 6 14 : 20 -6 12 13. TSV Blaustein 12 3 3 6 16 : 24 -8 12 14. TSV Weilimdorf 11 2 5 4 19 : 20 -1 11 15. SV Ebersbach/Fils 11 2 4 5 19 : 23 -4 10 16. SC Geislingen 12 2 2 8 9 : 21 -12 8

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