2024-05-14T11:23:26.213Z

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Setzte im Bezirkspokal  die erste Duftmarke beim 4:1-Sieg in Holzhausen: Der Osnabrücker SC.
Setzte im Bezirkspokal die erste Duftmarke beim 4:1-Sieg in Holzhausen: Der Osnabrücker SC. – Foto: Andre Havergo

Bezirksliga: Neulinge bescheiden - aber bärenstark

Vor dem Anpfiff: Osnabrücker SC, Eintracht Rulle und SV Bad Laer werden die Bezirksiga bereichern

Rechnet man den freiwilligen Rückzug des SC Türkgücü nach der Abbruchsaison 2019/20 ein, ist in den letzten sechs Jahren immer mindestens ein Aufsteiger in die Fußball-Bezirksliga direkt wieder abgestiegen – oft war es der vormalige Meister der Kreisliga Stadt. In dieser Saison stehen die Chancen nicht schlecht, dass alles anders wird – haben doch alle drei Aufsteiger vor dem Saisonstart bereits aufhorchen lassen.
Allen voran der Osnabrücker SC, der im Bezirkspokal mit dem 4:1-Sieg beim BSV Holzhausen gleich mal einen etablierten Ligakonkurrenten düpierte. Trainer Tim Stein wird zwar nicht müde, zu betonen, dass die Hälfte seiner Spieler noch keinerlei Erfahrung auf Bezirksniveua vorweisen kann. Die andere Seite der Medaille ist aber das große Potenzial genau jener jungen Spieler um Jacob Kunde (21) und Moritz Hünermann (21). Sie werden geführt von Spielern mit Erfahrung wie Konstantin Worch (27, schon in der Landesliga Westfalen für Preußen Lengerich aktiv), Niklas Pörschke (28, schon für den SV Bad Rothenfelde in der Landesliga am Ball) sowie alten Haudegen wie Daniel Rehers (39) oder Mustafa Aslantas (37), die im Fußball schon alles gesehen haben. Dazu kommt die Qualität der Zugänge: Adem Ulusoy (SC Türkgücü) für die Defensive, Sami Harikou (VfR Voxtrup) für Tempo in der Offensive – und das Berger Doppelpack: Yannik Kamper, der in Holzhausen doppelt traf, und Felix Lindwehr. Von der Qualität des 24-jährigen Keepers schwärmen sie beim OSC schon in den höchsten Tönen, wobei im Bezirkspokal der junge Jan Fröhlich (18, von Viktoria GMHütte) seine Chance bekommen hatte und seine Sache gut gemacht hat. Pikant: Das erste Bezirksliga-Spiel der verkürzten Saison in der 18er-Staffel – nur eine Hinrunde entscheidet über den Meister und vier Absteiger – führt Kamper und Lindwehr am Samstag direkt an ihre alte Wirkungsstätte nach Berge. „Dort müssen wir erstmal bestehen“, weiß Stein um die spezielle Atmosphäre der Anlage am Buchbach.

Großes Potenzial schreiben Experten auch dem TuS Eintracht Rulle als zweitem Aufsteiger zu – auch die Elf von Trainer Michael Wöstmann hat im Bezirkspokal, als man den ambitionierten SC Lüstringen ins Elfmeterschießen zwang, sowie in Testspielen gegen Landesligisten (3:1 gegen Voxtrup, 2:3 gegen Melle) bereits beeindruckt. Die Strategie der Entwicklung der Elf ist im nordöstlichen Speckgürtel von Osnabrück aber eine andere als beim OSC: Ohne die Anwerbung externer Zugänge, totale Fokussierung auf die eigene und durch gute Jugendarbeit stetig fortentwickelte junge Elf, die in langen Jahren in der Spitzengruppe der Kreisliga Nord endlich Meister wurde – und gereift ist für höhere Aufgaben. Das auf Bezirksebene geforderte tempo jedenfalls kann Rulle locker mitgehen dank flinker Spieler wie den Torjägern Julian Hawighorst (25) und Julian Rossberg (24) und den Offensivspielern um Nick (22) und Tommy Claushallmann (20), die von erfahrenen Stützen wie Magnus Horn (29) und Aaron Liegmann (24) geführt werden.
Besticht durch Tempo: Der TuS Eintracht Rulle.
Besticht durch Tempo: Der TuS Eintracht Rulle. – Foto: Helmut Kemme




Der Start beim etablierten SSC Dodesheide wird der erste Gradmesser für Rulle, ähnlich wie die Partie in Lüstringen für den SV Bad Laer als dritten Aufsteiger im Bunde, der aber zuvor an diesem Mittwoch noch beim OSC im Bezirkspokal antreten darf. Lohn für eine couragierte Vorstellung in Runde eins, als die Elf um die Goalgetter Yannik Seete und Robin Ulrichs den Landesligisten SV Bad Rothenfelde nach 0:2-Rückstand noch eliminierte. Bad Laer setzt weiter auf seine gewachsene Achse im besten Fußballeralter Mitte 20 mit Torhüter Alexander Eickhorst, die Abwehrspieler Daniel Klein und Marius Paul sowie Kapitän Nicolas Rinklake. Einziger namhafter Zugang neben mehreren Talenten ist Benedikt Knäuper vom TuS Glane.
Besticht durch Geschlossenheit: Der SV Bad Laer.
Besticht durch Geschlossenheit: Der SV Bad Laer. – Foto: Jörn Martens

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Dieser Text ist Teil der Vorschauseiten des Amateurfußballs aus der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Aufrufe: 09.9.2020, 10:30 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor