,,Wir sind alle auch befreundet"

Am Wildpark trägt Ertan Ekiz (28) die Binde, beim Glaswerk-Team der ebenfalls im defensiven Mittelfeld beheimatete Marco Senftleben (22). Vor dem Auftakt in die Rest-Rückrunde sprechen die beiden Spielführer, die jeweils in allen 20 Saisonpartien auf dem Feld standen, über...

...die Ziele für die Rest-Rückrunde: ,,Wir waren bisher ganz erfolgreich", sagt Ekiz, ,,jetzt wollen wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern und dann das Ziel verfolgen, ins obere Drittel zu kommen." Senftleben ist wichtig, ,,dass wir weiter unseren Fußball spielen und genügend Punkte für den Klassenerhalt holen". Sollten tatsächlich, was maximal möglich ist, fünf Teams absteigen, würde das Polster zum rettenden Ufer neun (bei Gonsenheim: elf) Punkte betragen.

...den Verlauf der Vorbereitung: ,,Die lief gut", berichtet Senftleben, ,,bei den ersten Tests gegen niederklassige Gegner haben wir uns wieder gefunden, dann gegen höherklassige Teams gesehen, wo wir stehen. Das sah gut aus. Wir hatten kaum Verletzte, die Trainingsbeteiligung ist gut, alle sind heiß, die Stimmung ist super." Ekiz selbst hatte ,,ein paar kleinere Probleme", sieht sein Team aber ebenfalls gut gerüstet: ,,Ich denke, dass wir topfit sind."

...die persönliche Bilanz der bisherigen Saison: ,,Ich hatte die ganze Runde über mit Knieproblemen zu kämpfen, habe oft mit Schmerzmitteln gespielt", erzählt Ekiz, ,,daher bin ich mit meiner Leistung ganz zufrieden. Es wird nur Zeit, dass ich wieder Tore schieße, ich habe ja noch keins." Senftleben, der bereits zweimal einnetzte, berichtet: ,,Ich habe viel dazu gelernt, aber ich bin nie 100-prozentig mit mir zufrieden. Unser Trainer hat mir aufgezeigt, dass man den Dingen mal etwas Zeit geben muss."

...Dinge, die besser werden müssen: ,,Wir müssen cleverer sein, auch mal ein Spiel 1:0 gewinnen", fordert der TSV-Kapitän, ,,der Blick für die Defensive muss besser werden." Ekiz hofft auf ,,mehr Konstanz. Ich glaube aber, dass wir aus unseren Möglichkeiten insgesamt schon viel rausgeholt haben."

...die Wünsche für den Stadtrivalen: ,,Ich wünsche ihnen, dass sie die Klasse halten, dass die Spieler gesund bleiben und dass sie, wie gehabt, hinter uns bleiben", sagt Ekiz. Senftleben wünscht dem SVG ,,natürlich den Klassenerhalt und dass die Jungs fit bleiben. Es heißt ja immer, wir seien Rivalen, aber wir sind auch alle befreundet. Ob Gonsenheim vor uns steht oder nicht, darauf konzentrieren wir uns nicht so stark, wir wollen unseren Fußball spielen."

...den Tipp, wo ihr Klub am Saisonende steht: ,,Platz fünf", sagt Ekiz. ,,Platz sechs oder sieben, auf jeden Fall die ersten Zehn", so Senftleben. Beide kannten übrigens den Tipp des anderen nicht.

Und wo sehen sich die Spielführer in drei Jahren? Ekiz grübelt: ,,Dann bin ich 31. Ich glaube, dass ich dann immer noch in dieser Liga spielen kann. Zudem will ich anfangen, meine Trainerscheine zu machen und dann erstmal in der Jugend reinschnuppern." Aktuell ist Gonsenheims Kapitän noch zu sehr mit seinem Studium der Erziehungswissenschaft beschäftigt. ,,Immer noch Kapitän bei der ersten Mannschaft des TSV, und das auf jeden Fall in der Oberliga, jedenfalls nicht niedriger", erklärt Senftleben.

Die Gonsenheimer wollen am Sonntag (15 Uhr) am Wildpark gegen Borussia Neunkirchen das 0:7 aus der Hinrunde wett machen. Noch Monate fehlen werden Cüneyt Eren (Knie-OP), Kevin Gsimbsl (Reha nach Kreuzbandriss) und Dennis Wilhelm (Schambeinentzündung), Nico Tasch (Abi) hat rund drei Wochen Trainingsrückstand. Am offensiven Flügel drängen sich die Talente Nils Letz (vier Tore in den letzten drei Spielen vor der Winterpause) und Andreas Klapper, laut Co-Trainer Babak Keyhanfar ,,der Gewinner der Vorbereitung", auf. In der Vorbereitung wurde fast nur im 4-4-2 geübt, doch auch die Fünferkette bleibt eine Option.

- Der TSV Schott Mainz tritt am Samstag (15.30 Uhr) bei Saar 05 Saarbrücken an. Rechtsverteidiger Serdal Günes (Muskelverletzung, im Lauftraining) fehlt weiter. Pascal Hertlein rückt nach rechts, der 19-jährige Sebastian Kühn in die Innenverteidigung. Defensivallrounder Jura Gros (26) und Regisseur Markus Kreuz (37) haben den Klub verlassen. Trainer Ali Cakici stellt das System von 4-2-3-1 auf 4-4-2 um, mit Can Özer und Srdjan Baljak als Doppelspitze sowie neben Topscorer Preston Zimmerman (14 Saisontore) jeder Menge Eigengewächsen im Mittelfeld.