2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Alles im Griff hatte Schott-Torhüter Niklas Reichel (Mitte) in den meisten Aktionen.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Alles im Griff hatte Schott-Torhüter Niklas Reichel (Mitte) in den meisten Aktionen. Foto: hbz/Jörg Henkel

TSV Schott Mainz fehlt der Biss

Regionalligist verliert im Bruchwegstadion von 1205 Zuschauern 0:2 gegen Waldhof Mannheim

Mainz. Unzufrieden waren sie am Ende beide, Waldhof Mannheims Fußball-Trainer Michael Fink ebenso wie der Chefcoach des TSV Schott Mainz, Sascha Meeth. Wobei die hoch favorisierten Gäste beim Bruchweg-Debüt des Regionalliga-Aufsteigers zumindest einen 2:0 (1:0)-Sieg bejubeln konnten. „In so einer Tagesform wirst du sie nicht oft kriegen“, hadert Meeth, der „Wischi-Waschi-Zweikämpfe“ beklagt und betont: „Wir müssen dieses Spiel nicht verlieren.“ Der 43-Jährige zeigte sich „enttäuscht, dass wir bei so einer Kulisse nicht mehr Emotionalität reinbekommen haben“.

Ripplinger hat die erste Torchance

Vor 1205 Zuschauern legten die Gäste einen dominanten ersten Durchgang hin. Den ersten Hundertprozentigen hatte allerdings Janek Ripplinger auf dem Fuß. Waldhof-Verteidiger Mirko Schuster war gestolpert, doch beim Versuch, den Keeper zu umkurven, bekam Markus Scholz die Hand noch entscheidend an den Ball (17.). Das 0:1 schien dennoch nur eine Frage der Zeit, wobei das Zustandekommen bitter ist. Andreas Ivans (fragwürdiger) Freistoß ist, wie Meeth umschreibt, „zweimal ums Stadion geflogen“, ehe Schuster per Kopf ablegte und Daniel Di Gregorio einnickte (37.). Bitter auch: Beim 0:2 stand Nicklas Schlosser eigentlich im Passweg, rutschte aber aus, sodass Ivan unbedrängt einschieben konnte (57.).

Die Gäste, zunächst konsequenter in der Zweikampfführung und vor allem deutlich ballsicherer, ließen die Partie nach gut einer Stunde austrudeln. Daher war das Verhältnis an dicken Chancen am Ende sogar ausgeglichen, doch die Mainzer versagten erneut im Abschluss. Arif Güclüs Schuss aufs kurze Eck war klasse pariert (48.), Masahi Sakai (80.) scheiterte im Eins-gegen-Eins, Khaled Abou-Dayas Nachschuss wurde knapp über die Latte gelenkt. „Schade“, klagt Meeth an alter Wirkungsstätte, „ich hätte heute richtig Bock gehabt auf das Spiel. Die Leute waren bereit, aber wir waren nicht in der Lage, den Funken zu entzünden.“

„Am Anfang kamen wir überhaupt nicht in die Zweikämpfe“, bekennt Unglücksrabe Schlosser, der „zwei saublöde Gegentore“ beklagt und fast schon verzweifelt auf seine Eisenstollen zeigt: „Der Platz wurde im Spielverlauf immer rutschiger.“ In der Tat kamen andauernd Spieler aus dem Tritt, einzig bei Schlosser war es folgenschwer. Vom Glück verfolgt sind die Mainzer weiterhin nicht. Dennoch gelang es zumindest ein bisschen, die seitens des TSV top organisierte Partie an der besonderen Spielstätte zu genießen. „Das war schon was Besonderes“, bekennt Jan Just, „aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir Angst hatten.“ Wenn man, so Schlosser, in der Verbandsliga begonnen hat, „ist das ein absolutes Highlight, hier zu spielen. Ich bin da schon mit Gänsehaut aufgelaufen.“ Am Ende fehlten für eine entsprechende Leistung nach 120 Pokalminuten am Dienstag auch die Kräfte.

TSV Schott Mainz: Reichel – Kern, Simic, Senftleben (55. Sakai), Schlosser – Gür, Just – Schwarz, Sinanovic (63. Soultani), Güclü – Ripplinger (74. Abou-Daya).



Als AUssenseiter zum Spitzenreiter

Am Mittwoch um 14 Uhr tritt der Tabellenletzte TSV Schott Mainz bei Spitzenreiter 1- FC Saarbrücken als krasser Außenseiter an. In der zweiten englischen Woche am Stück gilt es für den Aufsteiger, mit den Kräften hauszuhalten. „Wir werden das Spiel rational angehen, kein Risiko eingehen und frische Leute bringen“, sagt Schott-Trainer Sascha Meeth.

Manuel Schneider (Wadenzerrung) fehlt weiter, für Konstantin Fring (Schulter-OP) ist die Saison zu Ende. Nicklas Schlosser, Necmi Gür, Nenad Simic und Janek Ripplinger liefen gegen Mannheim am Ende sichtlich auf dem Zahnfleisch.

Aufrufe: 029.10.2017, 19:45 Uhr
Torben SchröderAutor