2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Nicht gerade regelkonform: Der Zweibrücker Arnaud Ghislain Fotso Kengne bringt den Schottler Serdal Günes  zu Fall. Das Spiel geriet allerdings zu einer mehr als einseitigen Angelegenheit zugunsten der Mainzer.	Foto: hbz/Stefan Sämmer
Nicht gerade regelkonform: Der Zweibrücker Arnaud Ghislain Fotso Kengne bringt den Schottler Serdal Günes zu Fall. Das Spiel geriet allerdings zu einer mehr als einseitigen Angelegenheit zugunsten der Mainzer. Foto: hbz/Stefan Sämmer

TSV Schott feiert Rekord-Sieg

Mainzer schlagen Schlusslicht Zweibrücken 9:1

Ein furioses Spektakel gegen heillos überforderte Gäste bot der TSV Schott Mainz zum Hinrundenfinale der Fußball-Oberliga an: Absteiger und Schlusslicht SVN Zweibrücken wurde mit 9:1 (6:0) regelrecht abgeschossen. Für das halbe Dutzend Treffer vor dem Seitenwechsel brauchte der TSV, der den besten Angriff der Hinrunde stellt, gerade 13 Minuten. „Und mit 30 Punkten in einer Halbserie haben wir nach 26 und 29 in der Vorsaison den Vereinsrekord gebrochen“, rechnet Trainer Ali Cakici vor.

Preston Zimmermans Doppelpack (10., 14.), einmal nach Srdjan Baljaks artistischem Pfostentreffer, einmal nach Can Özers Querpass, gab früh die Richtung vor. „Seit heute ist es wieder wie vorher“, sagt der Linksaußen, dem man seinen dreimonatige, fußballfreien USA-Aufenthalt nicht anmerkt. „Ich habe überhaupt nicht gespielt, war nur im Fitnessstudio“, berichtet Zimmerman. Doch die Abläufe sitzen eben: „Wir sind eingespielt, das ist der große Vorteil bei Schott. Und ich habe hier so viel Spaß wie in der ganzen Profi-Zeit nicht. Hier bin ich im Kopf total entspannt und finde eine Mentalität vor, die genau die richtige für mich ist.“

Spielfreude bis zur Enthemmung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Mentalität, und die konnte gegen den SVN nach Herzenslust ausgelebt werden. Nach Patrick Huths Solo drosch Turgut Osmantsa den Ball ins eigene Netz (17.), dann staubte Özer nach Vincenzo Bilottas präzisem, langem Ball und Serdal Günes' flacher Flanke ab (19.), ehe Günes selbst nach Özers kurzem Zuspiel mit dem Außenrist traf (21.). Den Schlusspunkt dieser irrwitzigen 13 Minuten setzte Bilotta nach Huths Solo und anschließendem Querpass (23.). Dass danach gegen einen nunmehr mit Fünferkette massierten Gegner etwas der Zug fehlte, liegt in der Natur der Sache. Am Ende drehte der TSV, mit Saisondebütant Konstantin Gänz und A-Junior Silas Schwarz in seinem ersten Oberligaspiel überhaupt, jedoch noch mal auf. Özer per Flachschuss (77.), Baljak per Schlenzer (84.) und schließlich Huth (90.) veredelten Bilottas Vorlagen-Hattrick.

Das zwischenzeitliche 1:6 durch Arnaud Fotso Kengnes Kopfball (66.) war der durchaus verdiente Lohn für die hoffnungslos unterlegenen Gäste, die aber zu keinem Zeitpunkt die Flügel hängen ließen und auch auf jegliche Frustreaktion verzichteten. „Dass sie sich Woche für Woche die Niederlagen abholen und trotzdem immer wiederkommen, ist alle Achtung wert“, hielt Cakici fest, „sie sind die eigentlichen Helden der Oberliga.“

TSV Schott Mainz: Manthe – Günes, Gänz, Rinker, Schlosser (75. Vogel) – Huth, Sakai (46. Sinanovic), Bilotta, Zimmerman (62. Schwarz) – Özer, Baljak.

Aufrufe: 021.11.2015, 17:42 Uhr
Torben SchröderAutor