2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
nun geht es um Punkte: Beim Vorbereitungsturnier des SVW Mainz kämpfen Schott-Kicker Patrick Huth (links) und Gonsenheims Elias Matzon um den Ball. Nun steht das Derby in der Oberliga an.	Archivfoto: hbz/Harald Linnemann
nun geht es um Punkte: Beim Vorbereitungsturnier des SVW Mainz kämpfen Schott-Kicker Patrick Huth (links) und Gonsenheims Elias Matzon um den Ball. Nun steht das Derby in der Oberliga an. Archivfoto: hbz/Harald Linnemann

Spannend und umkämpft, aber fair

Schott-Kapitän Marco Senftleben und Gonsenheims Spielführer Maximilian Kimnach blicken aufs Stadtderby am Samstag

Mainz. Es ist das Gipfeltreffen des Mainzer Amateurfußballs, und die Vorzeichen könnten unterschiedlicher kaum sein: Gastgeber Schott Mainz wird am Samstag, 14 Uhr, nach dem 4:2-Pokalerfolg gegen die Wormatia mit breiter Brust ins Oberliga-Derby gehen, während der SV Gonsenheim nach sechs Liga-Pleiten am Stück ein Erfolgserlebnis braucht. Schott-Kapitän Marco Senftleben und SVG-Spielführer Maximilian Kimnach blicken voraus.

Warum sind Sie sicher, dass Sie das Derby gewinnen?

Kimnach: ,,Im Vorbereitungsturnier haben wir Schott geschlagen. Wir kennen Stärken und vor allem Schwächen des Gegners, und diese werden wir versuchen auszunutzen."

Senftleben: ,,Es spricht vieles für uns. Wenn wir die Euphorie und dieses Gefühl mit dem Sieg gegen Worms mitnehmen und zeigen, was wir können, werden wir auf jeden Fall als Sieger vom Platz gehen."

Wie fällt Ihr Zwischenfazit für diese Saison aus?

Senftleben: ,,Am Anfang hatten wir Probleme. Doch jetzt spielen wir wieder den Fußball, den wir spielen wollen und der uns Spaß macht. Die Abwehr steht top, die Offensive zeigt, was sie kann und alle arbeiten miteinander und füreinander."

Kimnach: ,,Wir sind sehr gut in die Saison gestartet, besser als jeder gedacht hätte. Nach verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen haben wir den Rhythmus verloren. Wir konnten selten mit derselben ersten Elf spielen und mussten dadurch viele Punkte abgeben.

Was muss unbedingt noch besser werden?

Kimnach: ,,Wir müssen weniger Fehler produzieren, die zu Gegentoren führen."

Senftleben: ,,Im Moment muss nix besser werden. Die Jungen entwickeln sich enorm weiter, die Erfahrung wächst. Durch die Videoanalysen von Ali und seinem Team sehen wir, wo die Fehler sind. Ich glaube auch das Mental-Training letzte Woche hat den Jungs geholfen."

Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Kapitän und als defensiver Mittelfeldspieler?

Senftleben: ,,Ich bin für die Mannschaft und den Verein auf und neben dem Platz immer da, versuche immer 100 Prozent zu geben und werfe mich mit aller Energie in jede Woche."

Kimnach: ,,Vor allem den jungen Spielern versuche ich mit meiner Erfahrung weiterzuhelfen. Da ich verletzungsbedingt erst ein Spiel absolviert habe, konnte ich der Mannschaft auf dem Platz nicht wie erhofft weiterhelfen, um in gewissen Momenten Ruhe auszustrahlen."

Was haben Sie sich für das Derby vorgenommen?

Kimnach: ,,Jeder einzelne Spieler von uns wird alles geben und keinen Zweikampf scheuen, um als Sieger aus diesem Spiel herauszugehen."

Senftleben: ,,Wir haben uns vorgenommen, mit viel Spaß und Freude in das Derby zu gehen und zu gewinnen."

Was schätzen Sie an Ihrem Gegner besonders?

Senftleben: ,,Gonsenheim hat oft Probleme mit Verletzten und muss diese durch junge Spieler ersetzen, die ihren Job gut machen. Die Mannschaft steht geschlossen und kämpft immer bis zum Ende. Ich bin mir sicher, dass sie sich fangen und punkten werden. Natürlich erst nach dem Derby!"

Kimnach: ,,Dass Schott, ähnlich wie wir, mittlerweile auf die eigene Jugend setzt und weniger Spieler von anderen Vereinen holt."

Wie und wann informieren Sie sich über die Ergebnisse des Stadtrivalen?

Kimnach: ,,Über die FuPa-App erhalte ich immer direkt nach dem Spiel eine Push-Up-Nachricht über alle Ergebnisse der Liga."

Senftleben: ,,Ich schaue mir nach jedem Spiel die kompletten Ergebnisse des Mainzer Fußballs an, sei es im Mannschaftsbus oder daheim. Natürlich als erstes die Ergebnisse aus unserer Liga und des Stadtrivalen."

Was können Sie den Zuschauern fürs Wochenende versprechen?

Senftleben: ,,Ein Derby ist immer geil, erst recht auf diesen Niveau. Das wird ein attraktives Spiel, kämpferisch und fußballerisch."

Kimnach: ,,Es wird wieder ein bis zur letzten Minute spannendes und umkämpftes Derby, bei dem es trotz aller Lokalrivalität fair zur Sache gehen wird."

Was würden Sie tippen, wo landet Ihr Team am Saisonende und wo Ihr Gegner?

Kimnach: ,,Wir werden beide mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Nach Mainz 05 werden wir weiter wie seit vielen Jahren der zweitbeste Verein bleiben und somit vor der Schott landen."

Senftleben: ,,Ich bin mir sehr sicher, dass wir wie letztes Jahr wieder im oberen Feld stehen werden. Dieses Jahr wird Gonsenheim hinter uns stehen."


Gegenseitiger Respekt

Schott-Trainer Ali Cakici erwartet einen ,,kämpferisch starken" Gegner, der auf Konter aus sein wird: ,,Aber wir wissen auch, dass sie Probleme mit sich herumschleppen. Wir müssen ihnen im Spiel einen gewissen Schmerz verursachen, der sie an diese Probleme erinnert." Der 48-Jährige wird ,,zu 99 Prozent" die gleiche Elf stellen wie im Pokal. In der Jubel-Traube nach dem 4:2 gegen Wormatia Worms trug Vincenzo Bilotta ein blaues Auge davon.

,,Es wird ein harter Fight für uns", sagt Gonsenheims Co-Trainer Babak Keyhanfar: ,,Bei Schott läuft es überragend, wir gehen als Außenseiter ins Spiel. Wir müssen mit Respekt, aber keinesfalls Angst, sondern ganz viel Mut auftreten." Vielleicht hilft die Erinnerung an den 2:0-Finalsieg beim Vorbereitungsturnier in Weisenau. Schott-Stürmer Can Özer bezeichnet Keyhanfar als ,,besten Spieler der Oberliga". Der 30-Jährige wird selbst nicht auflaufen können.

Aufrufe: 029.10.2015, 17:10 Uhr
Torben SchröderAutor