Schott zieht ins Finale ein

,,Wir haben den Ball auch gegen einen Gegner, der körperlich hart zu Werke ging, laufen lassen. Jeder hat für den anderen gekämpft", sagt Kapitän Marco Senftleben. Eine ,,ganz tolle, geschlossene Leistung" sah Abteilungsleiter Manuel von Vultejus: ,,Besonders gefreut hat mich, dass die Mannschaft es nicht nur mit Tiki-Taka probiert hat. Man hat gesehen, sie wollte es erzwingen."

1000 Zuschauer und viel Bier

,,Es waren 1000 Zuschauer da, eine riesige Show mit Musikverein und Tänzerinnen, sehr netten Menschen und drei Bierständen", schwärmt Co-Trainer Klaus Bauer von der Atmosphäre im Pirmasenser Stadtteil, ,,das hat Laune gemacht." Beste Stimmung herrschte auch auf der Heimfahrt im TSV-Bus. Manager Till Pleuger mischte sich schon auf der Anfahrt unter die Spieler und ließ zur Belohnung zwei Kästen Bier springen, Senftleben feierte neben dem erstmaligen Finaleinzug auch seinen 24. Geburtstag. ,,Das ist natürlich das schönste Geschenk, das die Mannschaft mir machen konnte", jubelt der Kapitän. ,,So weit waren wir noch nie, wir bekommen eine tolle Bühne", blickt Vultejus auf den großen Amateur-Finaltag am 28. Mai voraus. Dann wird der Gegner SC Hauenstein heißen. Der Oberliga-Zweite setzte sich bei der SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach 3:2 nach Verlängerung durch.

Bei ihren Toren zeigten die Mainzer Offensiven all ihre Klasse. Erst rollte die Kombinationsmaschine durch den Strafraum, Can Özer traf den Innenpfosten, Edis Sinanovic staubte mit seiner zweiten großen Chance des Spiels ab (38.). Dann setzte Özer aus 20 Metern einen Freistoß genau ins Eck (60.). Drei Minuten später dribbelte sich Patrick Huth über die linke Seite durch und bediente Masashi Sakai, der nur noch einzuschieben brauchte. Die Vorentscheidung, auch wenn Huths Rote Karte (75.) noch einmal Spannung brachte - erst recht, als Marco Schaaf einen Freistoß direkt verwandelte (82.). So war es an Oberliga-Torschützenkönig Özer, von der Mittellinie aus startend im Ein-Man-Konter den Schlusspunkt zu setzen (90.+3).

,,Eine absolute Frechheit. Furchtbar, auf diese Weise einen Bub ums Pokalfinale zu bringen", schimpft Cakici über den Platzverweis des Wohl-Bald-05ers, der seinen Gegenspieler geschubst haben soll.

,,Wir haben sehr konzentriert und ruhig gespielt und waren von Anfang an klar die bessere Mannschaft", fasst Bauer zusammen, ,,die Abwehr hat sehr souverän gestanden und aus dem Spiel heraus so gut wie nichts zugelassen." Nun wünschen sich die Mainzer, dass sich der Pokalerfolg auch auf den Punktspielbetrieb überträgt. ,,Wir hoffen, dass die Euphorie auf die Liga überspringt, da müssen wir noch hoch konzentriert sein", mahnt von Vultejus. ,,Wir haben es in der eigenen Hand, als Oberligist nach Saisonende ein tolles Pokalfinale zu erleben", sagt Cakici. Den Titelgewinn samt DFB-Pokaleinzug, das wäre allemal ein krönender Abschluss der dann dreijährigen Amtszeit des scheidenden Cheftrainers.

TSV Schott Mainz: Motz - Günes, Schneider, Kühn, Schlosser - Rinker (60. Bilotta), Senftleben - Huth, Sakai (70. Heizmann), Sinanovic (85. Vogler) - Özer.

- Der TSV Schott Mainz muss kommende Saison zwei Stammspieler in der Defensive ersetzen: Yannick Rinker (22) wechselt zu Oberliga-Konkurrent FC Karbach, Vincenzo Bilotta (20) zieht es zu Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim.