2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Schott am Boden: Silas Schwarz und seine Teamkollegen ließen sich eine 3:0-Führung noch nehmen. Archivfoto: Wolff
Schott am Boden: Silas Schwarz und seine Teamkollegen ließen sich eine 3:0-Führung noch nehmen. Archivfoto: Wolff

Schott Mainz schenkt 3:0-Führung her

3:3 gegen Röchling Völklingen fühlt sich wie eine Niederlage an +++ Zwei Gegentore in der Schlussphase +++ Leinhos befürchtet Bänderriss

Sie hatten sich den nächsten Dreier im nächsten Sechs-Punkte-Spiel selbst aufs Silbertablett gelegt – und dann noch klauen lassen. Das 3:3 (3:1) gegen Regionalliga-Mitaufsteiger SV Röchling Völklingen fühlte sich für den TSV Schott Mainz wie eine Niederlage an. Weil man früh 3:0 und mit Anbruch der 90. Minute immer noch 3:1 führte. Und weil man das Spiel vor den zwei späten Gegentoren längst hätte entscheiden müssen. Es schwingt daher eine Menge Enttäuschung mit, wenn Trainer Sascha Meeth vom „schlechtesten Spiel dieser Saison“ spricht.

Dabei ging es so gut los. Denis Streker legte auf Arif Güclü ab, der von der Strafraumgrenze aus per Flachschuss traf (8.). Necmi Gür schickte Janek Ripplinger steil, der den Ball aus spitzem Winkel ins Tor schob (19.). Ripplinger steckte auf Silas Schwarz durch, der wiederum flach einnetzte (21.). Eine eigentlich beruhigende Führung, die Güclü allein auf den Torwart laufend (42.) und Jan Just per Kopf (43.) hätten ausbauen können. „Wir müssen mit 4:0, 5:0 in die Pause gehen“, hadert Meeth. Stattdessen kamen die Gäste zum Anschluss. Einen Fehlpass im Aufbauspiel wollte Marco Senftleben ausbügeln, grätschte den Ball aber zum Gegenspieler, Julien Erhardt (45.) bedankte sich.

Niklas Reichel hält einen Elfmeter, Völklingen trifft dreimal Alu

„Ab der 35., 40. Minute war das von der Einstellung her einfach zu wenig“, ärgert sich Meeth, „beim Gang in die Kabine lachen wir noch – da hat es schon angefangen.“ Tatsächlich lief das Spiel von Beginn an nicht rund, einzig die Umschaltsituationen wurden anfangs noch zielstrebig zu Ende gebracht. Ein Grund mag die Erkältungswelle sein, die das Team aus dem Rhythmus brachte. Dass mancher angesichts des Vorsprungs in den Lust-und-Laune-Modus schaltete, kam erschwerend hinzu. Dabei hätte der Hallo-Wach-Effekt eigentlich spätestens in Minute 60 eintreten müssen, als Niklas Reichel einen Handelfmeter Nico Zimmermanns aus dem unteren Eck holte.

Doch im Grunde begann das Mainzer Unheil schon am Donnerstag. Reservetorwart Marco Seyfert erwischte im Training Nenad Simic am Knöchel, der kopfballstarke Abwehrroutinier fiel aus – und fehlte beim Standard-Hagel in der Schlussphase an allen Ecken und Enden. Silas Schwarz musste benommen vom Feld, Constantin Leinhos humpelte in der Schlussphase nur noch. „Ich bin umgeknickt. Das Band ist durch, fürchte ich“, berichtet der Innenverteidiger. Als Schiedsrichterin Katrin Rafalski gerade drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hat, fliegt nach einer Ecke ein Kopfball von Jannik Messner in die Maschen (90.). Mehr als vier Minuten sind drüber, als eine ins Halbfeld verteidigte Ecke noch mal reingeschlagen wird – und Zachary Hadji den Ball im Netz unterbringt. Nach drei Alutreffern der Saarländer ein folgerichtiger Ausgleich.

„Wir führen 3:0, die sind mausetot“, ärgert sich Leinhos, „wir haben es selbst verbockt, kamen in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe.“ Meeth beklagt eine „Totenstille auf dem Platz“ und spricht von einem verdienten Resultat – so bitter es aus Mainzer Sicht auch ist.

TSV Schott Mainz: Reichel – Senftleben (70. Mairose), Just, Leinhos, Schlosser – Streker, Gür – Güclü, Schwarz (75. Iten), Huth (46. Soultani) – Ripplinger.

Aufrufe: 024.2.2018, 17:53 Uhr
Torben SchröderAutor