2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Abgewehrt: Schott-Spieler Sebastian Kühn bringt den Ball nicht an Betzdorfs Keeper Philipp Klappert vorbei.  Foto: hbz/Henkel
Abgewehrt: Schott-Spieler Sebastian Kühn bringt den Ball nicht an Betzdorfs Keeper Philipp Klappert vorbei. Foto: hbz/Henkel

Schott macht es noch gnädig

Klar überlegene TSV-Fußballer schlagen schwaches Schlusslicht Betzdorf 4:0

Mainz. Es war noch eine knappe halbe Stunde Oberliga-Fußball zu absolvieren. Abwehrchef Nenad Simic stand mit Nils Döring an der Seitenlinie. Der 31-Jährige wurde mangels Beschäftigung bereits ausgewechselt und nahm seinen Abwehrkollegen der Vorsaison überschwänglich in den Arm.

Küsschen für die Frau, wie geht's dem Nachwuchs? Es war Zeit für Geselliges. Simics Mannschaft, der TSV Schott Mainz, hatte das völlig unterlegene Schlusslicht SG Betzdorf mit einem 0:4 in die Pause geschickt und es danach gnädig dabei belassen. Das kam Döring aus der vergangenen Verbandsliga-Saison bekannt vor - eine Klasse, in der die Gäste besser aufgehoben wären.

,,Schön zu sehen, wie hier die jungen Spieler eingebaut werden", sagt Döring, ,,dafür ist der Verein mittlerweile weit über Mainz hinaus bekannt." Der Teammanager des SV Wehen-Wiesbaden bekennt: ,,Die drei Jahre hier waren menschlich die schönste Zeit meiner Karriere." Inzwischen hat, was durchaus sinnbildlich ist, der 18-jährige Sebastian Kühn den Platz neben Simic sicher. ,,Er gibt mir viele Tipps, ist sehr kommunikativ. Er führt die Abwehr, das macht es mir einfach", sagt das Eigengewächs. ,,Kühni ist super, hat ein gutes Stellungsspiel und ist kopfballstark", erklärt der Abwehrchef, der allgemein das Defensiv-Verhalten seiner Kollegen lobt: ,,Die ganze Mannschaft arbeitet nach hinten, das war in der Hinrunde nicht immer so."

Die vier Tore - es hätten deutlich mehr sein können - hatten Pascal Hertlein mit einem perfekt gezirkelten Freistoß (20.), Patrick Huth nach Doppelpass mit Nicklas Schlosser (30.), Preston Zimmerman per Kopf nach Srdjan Baljaks Flanke (44.) und Can Özer nach Doppelpass mit Vincenzo Bilotta (45.) erzielt. Noch ein Treffer mehr, und die Mainzer hätten sich als torgefährlichstes Team der Liga bezeichnen dürfen. Doch das alles war nebensächlich, angesichts der ruppigen Gangart der Gegner erschien wichtiger, dass sich keiner verletzt. ,,In der Halbzeit habe ich gesagt, ab jetzt ist das Spiel gegen Hauenstein wichtig", berichtet TSV-Trainer Ali Cakici, der sich erbost zeigte über Referee Benedikt Seyler.

,,Frag mich, was ich zum Schiedsrichter zu sagen habe", bittet Cakici. Gesagt, getan. Der 47-Jährige zieht einen Zettel aus der Tasche. ,,Fabian Schneider, der Schiedsrichter von unserem Spiel beim FC Saar, war überragend. Ich möchte, dass die Guten genannt werden. Das hier war unter aller Sau." In der Hinrunde hatten sich bereits die Spieler des SV Gonsenheim massiv beschwert, als Seyler ihre 0:2-Pleite in Betzdorf pfiff. Die gute Laune bei Simic und Co. trübte das indes nicht.

TSV Schott Mainz: Manthe - Hertlein, Kühn, Simic (61. Heeg), Schlosser (72. Vogler) - Huth (75. Zaucker), Senftleben, Bilotta, Zimmerman - Özer, Baljak.



Aufrufe: 08.3.2015, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor