2024-05-02T16:12:49.858Z

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So sicher wie hier packte Schott-Torhüter Niklas Reichel nicht immer zu. 	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
So sicher wie hier packte Schott-Torhüter Niklas Reichel nicht immer zu. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Reichel: Steigen nicht ab

TSV SCHOTT MAINZ Torhüter glaubt an Klassenerhalt +++ Stuttgarter Kickers schlagbar

Mainz. Die Zuversicht ist ungebrochen. „Absteigen werden wir auf keinen Fall“, sagt Niklas Reichel, „davon bin ich felsenfest überzeugt.“ Der Torwart lebt einen Optimismus vor, den sie beim TSV Schott Mainz gut gebrauchen können. Im Duell der Abstiegsgefährdeten treten die Stuttgarter Kickers am Samstag (14 Uhr) beim Regionalligaaufsteiger an.

„Gegen einen Tabellennachbarn musst du als Sportler den Anspruch haben, gewinnen zu wollen“, betont Trainer Sascha Meeth. Allen Rückschlägen zum Trotz. Beim 2:4 bei Meister Elversberg am Dienstag sahen die Mainzer, dass sie trotz sieben großteils gravierender Ausfälle in der Defensive mithalten konnten. Wie so oft in einer Liga, in der sie als krasser Außenseiter galten und noch immer gelten müssen. „Wir sind so ein tolles Team, jeder kann mit jedem, das habe ich so noch nie erlebt“, schwärmt Reichel.

Keeper schwärmt vom Zusammenhalt

Die intensive Vorbereitung gibt zusätzliches Zutrauen. Die hergeschenkte 3:0-Führung gegen Völklingen, das neuerliche Verletzungspech – „trotzdem haben alle weiter die Köpfe oben“, unterstreicht der 22-Jährige. Man sehe fast Woche für Woche, dass man mithalten kann. Und das ist schon mehr, als viele dem jungen Team voller Amateure gegen lauter Profis und Halbprofis zugetraut hatten. „Die Mannschaft macht das sensationell“, lobt Reichel seine Kollegen.

Der Vertrag des Neuzugangs von Wormatia Worms, der im Wintersemester ein Sportstudium in Frankfurt begonnen hat, läuft bis Sommer 2019. Vor der Winterpause schien sogar eine Trennung möglich. Meeth zählte Reichel öffentlich an, bemängelte seine Einstellung. Es rappelte kräftig, dann sprach man sich aus. „Alles ausgeräumt“, sagt Reichel nun, „wenn man so eine Hinrunde spielt, muss man sich hinterfragen. Ich habe es als Herausforderung gesehen.“ Der Klub holte in György Szekely einen Konkurrenten, Meeth rief den Konkurrenzkampf aus – und Reichel behauptete sich.

Disput mit Coach Meeth verbessert Einstellung

„Es tut gut, sich jeden Tag beweisen zu müssen“, sagt der 1,83-Meter-Mann. Der Disput mit dem Chefcoach habe „für meine Einstellung etwas gebracht“, gibt er zu, „ich trainiere auch nebenher viel, lebe bewusster“. Meeth pflichtet bei: „Er hat sich im Training ordentlich gesteigert, ist auf einem guten Weg.“ Auf der Linie war Reichel ohnehin stark, in Sachen Präsenz und verbaler Unterstützung des Teams sind Fortschritte nicht zu übersehen.

Der Torhüter steht damit spiegelbildlich für eine Mannschaft, die sich in Windeseile entwickelt. Rückschläge wie gegen Völklingen mit zwei späten Standard-Gegentoren – „daran wächst die Mannschaft“, ist sich Reichel sicher. Auch gegen Stuttgart, die zuletzt die Offenbacher Kickers (2:1) vom Aufstiegsrang kegelten, wird wieder jeder einzelne über sich hinauswachsen müssen. „Von den Einzelspielern her haben die Kickers mit Sicherheit Potenzial für einen einstelligen Tabellenplatz“, sagt Meeth, „es wird ein 50:50-Spiel.“ Eines, das der Underdog erneut mit Mut und Zuversicht angehen wird.



Aufrufe: 09.3.2018, 15:00 Uhr
Torben SchröderAutor