2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Schott Mainz (links) und Hauenstein (rechts) ermitteln den Verbandspokal-Sieger. F: Horozovic
Schott Mainz (links) und Hauenstein (rechts) ermitteln den Verbandspokal-Sieger. F: Horozovic

Nur noch ein Schritt

Schott winkt bei Finalsieg über Hauenstein der Einzug in den DFB-Pokal

Mainz. Einen Schritt sind die Oberliga-Fußballer des TSV Schott Mainz noch vom Einzug in den DFB-Pokal entfernt. An diesem Samstag, 17 Uhr, wird auf dem Rasenplatz in Mechtersheim das Finale des Südwest-Pokals angepfiffen. ,,Der Einzug in den DFB-Pokal wäre in der Fußball-Historie des TSV Schott das absolute Highlight", sagt Abteilungsleiter Manuel von Vultejus. ,,Dabei sein ist toll, aber diesmal nicht alles", hält Manager Till Pleuger fest, ,,der DFB-Pokal ist der ganz große Anreiz."

Beide Teams hingen durch

Mit dem SC Hauenstein wartet ein Team, das zuletzt ebenso durchhing wie die Mainzer. Der Oberliga-Herbstmeister fuhr in der Rückrunde mehr Niederlagen als Siege ein, gewann seit Anfang April nur noch zwei Mal. Trainer Jürgen Kohler gab seinen Wechsel zum Mittelrheinligisten VfL Alfter bekannt, mit Ex-Zweibrücken-Coach Thomas Fichtner steht der Nachfolger bereits fest. Zuvor geht es für den Vizemeister allerdings noch in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Beim TSV hingegen gilt die volle Konzentration dem Pokalfinale.

,,Wir arbeiten daran, dass die Jungs locker bleiben", versucht Interimstrainer Klaus Bauer den Druck vom Team zu nehmen: ,,Das ist ein Bonusspiel, so sehen wir das. Wir sind eine fußballerisch gute Mannschaft, müssen aber die Ordnung auf dem Platz behalten." Mit Hurra-Fußball ging es in der Liga zuletzt häufiger schief, doch die Duelle mit den Pfälzern waren meist eng. Bei den 0:1- und 2:4-Niederlagen diese Saison schnupperten die Mainzer ebenso intensiv an mehr wie beim 1:2 und 0:0 in der Vorsaison. ,,Leichtfertig werden die Jungs bestimmt nicht agieren", ist sich Bauer sicher, der ganz auf die gewohnten Abläufe setzt: ,,Wir machen es wie bei jedem Auswärtsspiel, treffen uns irgendwann, fahren los und spielen. Wir haben nichts Besonderes vor - außer zu gewinnen."

Torwart Patrick Manthe ist beim Vorletzten der Rückrunden-Tabelle nach seiner Schädelverletzung mit Schutzhelm zurück im Training und steht bereit, auch Verteidiger Manuel Schneider zieht wieder voll mit. Damit fehlen nur die Langzeit-Abstinenten Nenad Simic, Murat Doymus und Preston Zimmerman. ,,So ein Endspiel werden viele nie mehr erleben", betont Bauer, ,,wenn jeder alles einbringt, haben wir eine Chance." Die Partie läuft als Teil der ARD-Konferenzschaltung am ,,Finaltag der Amateure" live im TV. Auch die Zahlen, die im Raum stehen, könnten nervös machen. Einnahmen von 9500 Euro hätte der Klub bei einer Niederlage sicher, knappe 110000 Euro sind es beim Sieg - verbunden mit der Aussicht auf ein Heimspiel in der ersten DFB-Pokalrunde. ,,Das ist auch in etwa das Kapital, das man braucht, um ein großes Spiel auszurichten", sagt Vultejus. Ein großes Spiel, das wäre eines gegen Bayern oder Dortmund. Aber dafür bräuchte es sehr viel Losglück. Bei weniger zugkräftigen Gegnern wirft die Ausrichtung eines Pokalspiels mit anfallender Stadionmiete, Ordnerdienst und weiteren Kosten unterm Strich nicht zwingend einen satten Gewinn ab. Den Druck, das große Geld einspielen zu müssen, haben die Akteure also nicht. ,,Die Jungs sollen es genießen, und wir als Verein genießen es auch", betont Pleuger, ,,entscheidend wird sein, wer seine Nerven besser in den Griff bekommt."

Die Mainzer treten im vollen Mannschaftsbus, einem weiteren Kleinbus und einer ganzen Reihe Privat-Pkw die 100-Kilometer-Reise Richtung Süden an, für die Hauensteiner geht es 50 Kilometer schnurstracks Richtung Osten. Auf dem Papier ist der TSV Außenseiter. Aber das war er auch beim 4:2-Viertelfinalerfolg gegen Regionalligist Wormatia Worms. ,,Die Chance ist da, ein Pokalfinale ist immer ein 50:50-Spiel", ist Vultejus überzeugt.



Aufrufe: 027.5.2016, 08:00 Uhr
Torben SchröderAutor