2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Es hat nicht sollen sein: Edis Sinanovic, Arif Güclü und der TSV Schott Mainz mussten erneut eine Heimniederlage quittieren. Archivfoto: Peters
Es hat nicht sollen sein: Edis Sinanovic, Arif Güclü und der TSV Schott Mainz mussten erneut eine Heimniederlage quittieren. Archivfoto: Peters

Mehr geht nicht

Schott Mainz verliert 0:3 gegen Walldorf +++ Drei Tage nach Derbysieg in Worms fehlen die Kräfte +++ Formstarker Gegner zeigt TSV Grenzen auf

So klar sich das Ergebnis liest, so einhellig war die Beurteilung. „Verdient“ fand Astoria-Walldorf-Trainer Matthias Born den 3:0 (2:0)-Sieg beim TSV Schott, „hoch verdient“ sein Pendant Sascha Meeth. Den Mainzern fehlten drei Tage nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg in Worms Frische, Ideen und Matchglück.

Wenn dann noch ein früher Rückstand dazu kommt, werden die Beine doppelt schwer. Nach offensivem Start der Mainzer legte Leon Kern die Kugel für Marcel Carl hin, der nach einem Schlenker Richtung Mitte per Flachschuss traf (4.). Beim 0:2 konnten sich die Badener weitgehend ungestört über den Flügel kombinieren, Carl vollstreckte mit Saisontor Nummer 15 (31.). Auf der Gegenseite strich Janek Ripplingers Flachschuss knapp vorbei (14.). Arif Güclü nahm Necmi Gürs langen Ball prima an und nagelte ihn an die Latte, Ripplinger haute den Nachschuss drüber (26.). Doch angesichts des Chancenverhältnisses ging der Pausenstand in Ordnung.

Schott will Elfmeter, aber die Pfeife bleibt stumm

„Wir kamen nicht in die Zweikämpfe, haben keine zweiten Bälle geholt, das Zentrum war offen“, bemängelte Meeth und reagierte in der Pause mit einer Umstellung auf ein 3-5-2-System. Das Resultat: Die Mainzer waren eine Zeit lang am Drücker, bespielten den Gegner, kamen aber zu keinen zwingenden Abschlüssen. Nachdem Silas Schwarz zu Fall kam, blieb die Pfeife stumm (64.). Sinnbildlich: Als Ilias Soultani in zentraler Position abzog, traf er Ripplingers Rücken – Abseits (85.). Auf der Gegenseite machte Christopher Hellmann den Deckel drauf (86.).

Mit Blick auf Tabelle und Restprogramm tut diese Niederlage doppelt weh. „Wie wir teilweise in die Zweikämpfe gehen, ist zu wenig“, bemängelt Nicklas Schlosser. „Wir können nicht mehr machen, als mit unseren Mitteln 100 Prozent zu geben“, sagt Ripplinger. Die Mainzer sind und bleiben der Underdog, müssen für jeden Regionalliga-Sieg immensen Aufwand betreiben, Substanzverlust inklusive. Nur zweimal wurde direkt nach einem Sieg wieder gepunktet – einmal mit einem spielfreien Wochenende, einmal mit der Winterpause dazwischen.

Nach dem Sieg in Worms war der Tank leer

„Den Derby-Fight spürst du natürlich“, sagt Ripplinger. „Die Kräfte gehen gegen Null“, hält Schlosser fest. Amateure gegen (Halb-)Profis, das merkt man in englischen Wochen besonders. Die durch viele Verletzungen dünne Personaldecke – gegen Walldorf war nicht einmal der Kader voll – erschwert die Lage. Wenn dann, wie schon gegen den FSV Frankfurt (0:4), ein form- und spielstarker Gegner kommt, sind Niederlagen die logische Folge. „Ich fahre heute nicht desillusioniert nach Hause“, hält Meeth daher fest, „die Jungs haben sich bemüht.“

Der Blick geht nach vorne. Als „absolutes Ausrufezeichen für alle talentierten Jungs in der Region“ rechnet Meeth einen Startelf-Altersschnitt von 22 Jahren vor. Elf Mann stehen schon für die neue Saison unter Vertrag, weitere aus dem Bestandskader werden folgen. „Mir war vor den Gesprächen klar, dass ich bleibe“, sagt Schlosser, „auch wenn es in die Oberliga geht, kann ich mich unter diesem Trainerteam weiter entwickeln.“ Ripplinger will auch gern bleiben, sofern es vom Beruf her klappt. Priorität eins habe klar der TSV. „Diese Mannschaft steckt nie auf“, verspricht der Mittelstürmer. Egal was kommt.

TSV Schott Mainz: Reichel – Kern, Just, Raltschitsch (68. Senftleben), Schlosser – Gür (46. Soultani), Mairose – Güclü, Schwarz, Sinanovic (76. Huth) – Ripplinger.

Aufrufe: 031.3.2018, 19:36 Uhr
Torben SchröderAutor