2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wenn Uwe singt, herrscht bei Schott Ausnahmezustand: Der langjährige Schott-Fan, links im Ordner-Leibchen, gibt beim TSV gern bei der Sieges-Humba den Ton an. Foto: Torben Schröder
Wenn Uwe singt, herrscht bei Schott Ausnahmezustand: Der langjährige Schott-Fan, links im Ordner-Leibchen, gibt beim TSV gern bei der Sieges-Humba den Ton an. Foto: Torben Schröder

Im Stile einer Spitzenmannschaft

Schott Mainz schlägt Verfolger Völklingen 2:0 +++ Fünf Punkte Vorsprung +++ Ripplinger mit 27. Saisontor

Spitzenreiter waren sie schon, und im Topspiel gegen den SV Röchling Völklingen ist der TSV Schott Mainz auch wie eine Spitzenmannschaft aufgetreten. Aufmerksam in der Defensive, emsig darin, die Räume zu schließen, und effektiv im Torabschluss – der 2:0 (1:0)-Sieg gegen den Oberliga-Zweiten war verdient, und er war der Lohn konzentrierter Fußballarbeit. „Wir haben heute kein typisches Schott-Spiel gesehen“, sagt Sascha Meeth, „aber es würde mich als Trainer freuen, wenn es einmal heißt: Leidenschaftliches Verteidigen ist auch etwas Schott-Typisches.“

Schott-typisch ist in jedem Fall, dass Janek Ripplinger trifft. Diesmal bereitete Jan Just über die rechte Seite vor, der Torjäger brauchte den Ball für Saisontreffer Nummer 27 am zweiten Pfosten nur noch über die Linie zu drücken (33.). Ein Einwurf, verlängert von Silas Schwarz, ging dem 2:0 voraus. Necmi Gür zielte von der Strafraumgrenze wuchtig ins kurze Eck (50.). „Wir haben uns den Sieg verdient, weil wir mehr Zweikampfhärte eingebracht haben“, findet der 13-Tore-Mann, „wir waren giftiger, gieriger, hungriger.“

In Durchgang eins hatten die Mainzer mit einem betont risikoarmen Positionsspiel das Kommando an sich gerissen. Der Plan, die gefährlichen Gegenstöße und Standards der Saarländer zu verhindern und den Gegner laufen zu lassen, ging zumindest zum Teil auf. Einmal liefen die Völklinger in 4:3-Überzahl auf die Abwehr zu, doch den finalen Pass verfehlte Dominic Altmeier um Zentimeter (30.). Nach einem Freistoß hatte Rouven Weber die große Chance per Kopf, zielte aber knapp daneben (45.). Bei einer Vielzahl Ecken klärten die Mainzer, die in Durchgang zwei verstärkt auf Konter setzten, mit vereinten Kräften und dann und wann auch der nötigen Portion Glück. Aus dem Spiel heraus ließen sie überhaupt nichts zu. Auf der Gegenseite fand Ripplingers Querpass den vor dem Tor freistehenden Jan Just nicht (10.), und Edis Sinanovic ließ nach einem Sololauf per Heber das 3:0 liegen (83.).

„Die motiviertere, taktisch cleverere und läuferisch bessere Mannschaft hat heute gewonnen“, konstatiert Meeth. „Es war wichtig, nicht in Rückstand zu geraten“, umschreibt Ripplinger die Marschroute. Die Null zu halten, das gelang nun dreimal am Stück. Meeths durchaus harsche Kritik nach der 2:3-Niederlage in Koblenz kam offenbar zur rechten Zeit. „Es war ein gutes Zeichen, dass die Mannschaft in der Pflicht ist“, sagt Ripplinger, „und man hat gesehen, dass wir eine Mannschaft sind.“

Eine Mannschaft, die nun den ganz großen Wurf anstrebt. „Daraus, dass wir Meister werden wollen, haben wir nie ein Geheimnis gemacht“, betont Gür. „Jetzt wollen wir mit allem, was wir haben, den Fünf-Punkte-Vorsprung verteidigen“, kündigt Meeth an, „aber die Meisterschaft wurde heute nicht entschieden.“ Die junge Glaswerk-Elf hat sich gleichwohl mit einem konzentrierten, taktisch reifen Auftritt eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet – im Stile einer echten Spitzenmannschaft.

TSV Schott Mainz: Luketic – Iten, Simic (84. Tahiri), Raltschitsch, Senftleben – Gür, Schneider – Just, Sinanovic (90. Günes), Schwarz (71. Schlosser) – Ripplinger.

Aufrufe: 015.4.2017, 19:03 Uhr
Torben SchröderAutor