Höhenflug

Ein neuer Trainer, das Zauber-Duo Can Özer und Patrick Huth in höhere Spielklassen entflohen, die halbe Startelf ersetzt – wer hätte kommen sehen, dass Schott Mainz eine knappe Halbserie später gemeinsam mit Topfavorit Karbach die Oberliga derart dominieren würde? Der Kantersieg gegen Salmrohr war ein (weiteres) Musterbeispiel an Kraft und Finesse, Struktur und Esprit. Sascha Meeth ist es in Rekordzeit gelungen, ein ebenso tatendurstiges wie intelligent agierendes Gefüge zu bilden. Seine Handschrift ist unübersehbar, das Team ist für Amateurverhältnisse außergewöhnlich fit. Die Neuzugänge, der Trainer vorne weg, sind Volltreffer. Die Doppel-Sechs mit dem umsichtigen Manuel Schneider und dem umtriebigen Necmi Gür sucht in der Spielklasse ihresgleichen, die Abwehr hat sich enorm stabilisiert und vorne knipst Janek Ripplinger in seinem ersten Oberliga-Jahr, als hätte er nie etwas anderes getan. Wenig spricht dafür, dass der Höhenflug nur ein vorübergehender ist. In der Dreierreihe hinter dem Goalgetter ist in Sachen Konstanz sogar noch Luft nach oben, die Spieler werden erkennbar immer besser. Wenn es gelingt, Teamgeist und Bodenhaftung zu bewahren, reift an der Karlsbader Straße ein echter Titelaspirant heran.