2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Gerade noch geklärt: Schott-Spieler Can Özer (rechts) kommt gegen den Salmrohrer Sebastian Ting eine Fußspitze zu spät.	Foto: hbz/Henkel
Gerade noch geklärt: Schott-Spieler Can Özer (rechts) kommt gegen den Salmrohrer Sebastian Ting eine Fußspitze zu spät. Foto: hbz/Henkel

Haarsträubende Abwehrfehler

Nach 2:5-Pleite gegen Salmrohr steckt Oberligist Schott Mainz im Abstiegskampf

MAINZ. Das hatten sie sich beim TSV Schott Mainz ganz anders vorgestellt. Der Plan war, den Drittletzten zu Hause zu schlagen und so gar nicht erst in den Abstiegskampf der Fußball-Oberliga zu rutschen. Doch die Realität sieht anders aus. Nach der 2:5 (1:2)-Klatsche gegen den FSV Salmrohr werden die Alarmglocken beim TSV langsam, aber sicher lauter.

Das weiß auch Trainer Ali Cakici. ,,Das wird schwer. Wir sind jetzt mittendrin", stellt er sich auf ein spannendes Saisonfinale ein. Und weil er weiß, wie unangenehm das für die Schottler werden kann, ließ er den Knüppel im Sack und stellte seiner Mannschaft stattdessen ein gutes Zeugnis aus. Zuckerbrot statt Peitsche. In der zweiten Halbzeit habe der TSV ,,eine Top-Leistung" gezeigt und er mache seinem Team ein ,,überragendes Kompliment".

Engagierte Heimelf

Engagiert waren die Mainzer vor rund 100 Zuschauern in der Tat. Das Problem: die haarsträubenden Abwehrfehler. Dass Fabian Helbig beim 1:1 in der 20. Minute nach einer Ecke völlig alleine am langen Pfosten stand, war fast noch harmlos im Gegensatz zu den anderen Gegentreffern. 1:2: Nach einem eigenen Freistoß spielten die Hausherren in der 34. Minute einen Querpass vor dem Strafraum, den der FSV abfing. Anthony Ozoh vollendete den Konter. 1:3: Langer Abschlag von Salmrohr-Keeper Daniel Ternes, Serdal Günes ließ sich von Sebastian Ting ganz einfach verladen und schon klingelte es erneut (82.). Bei so einem Abwehrverhalten ist es kein Wunder, dass die Mainzer in den vergangenen vier Heimspielen insgesamt 18 Gegentreffer kassiert haben. Zu viel, um in sicheren Oberliga-Gewässern zu schwimmen. So kommt man dem Strudel bedrohlich nahe.

Es hat allerdings auch nicht viel gefehlt und der TSV hätte gegen den Drittletzten etwas Zählbares mitgenommen. Beim Stand von 1:2 etwa hatten Sebastian Kühn (79.) und Srdjan Baljak (81.), der die Mainzer in der 14. Minute in Führung gebracht hatte, riesige Chancen, scheiterten aber am starken FSV-Keeper Ternes.

Dennoch schöpften die Mainzer in der 83. Minute noch einmal Hoffnung. Can Özer verkürzte mit einem verwandelten Foulelfmeter auf 2:3. Das Unentschieden schien möglich - bis der TSV sich zwei weitere grobe Schnitzer leistete und Tim Hartmann (87.) und Marc Inhaestern (90.) die Packung perfekt machten.

,,Die Höhe interessiert mich gar nicht", sagte Cakici fast trotzig. Optimismus ist angesagt in diesen schwierigen Zeiten. ,,Wir werden die Köpfe oben behalten und weiter arbeiten." Dann werde alles gut.

TSV Schott Mainz: Motz - Schwarz (77. Günes), Kühn, Schneider, Schlosser - Sinanovic, Sakai (57. Bilotta), Huth, Rinker (65. Senftleben) - Özer, Baljak.



Aufrufe: 022.3.2016, 23:00 Uhr
Dennis RinkAutor