2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Vollgasfußball in Mombach: Silas Schwarz bereitete erneut ein Tor vor. Archivfoto: Peters
Vollgasfußball in Mombach: Silas Schwarz bereitete erneut ein Tor vor. Archivfoto: Peters

Ein Spiel, das zeigt, was in ihnen steckt

Schott Mainz schlägt Stadtallendorf nach starker Leistung 3:0 +++ Ripplinger-Doppelpack +++ Letzte Partie in Mombach macht Lust auf mehr

Mainz. Ach, wenn doch jetzt Saisonstart wäre... Spielstark, lauffreudig, geschlossen, taktisch top eingestellt, Defensiv-Leader Jonas Raltschitsch hält den Laden zusammen, Janek Ripplinger trifft, die Mittelfeldreihe marschiert und die nötige Prise Matchglück gibt’s auch – der TSV Schott Mainz zeigte beim 3:0 (1:0)-Sieg gegen Eintracht Stadtallendorf, dass man in der Regionalliga allemal mithalten kann. In dieser Form, in dieser Besetzung. Doch die Sektkorken knallten bei den treuen Helfern nicht, weil der Klassenerhalt eingetütet wurde, sondern weil es das letzte Heimspiel auf der Bezirkssportanlage in Mombach war. Ein Spiel, das eigentlich Lust auf noch viel mehr machte.

„Ich bin komplett angetan von der Art und Weise, wie wir heute Fußball gespielt haben“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth, „es hat mich begeistert, wie wir die Torchancen herausgespielt haben. Ich freue mich, dass wir uns hier so verabschieden.“ Vor dem Seitenwechsel war die Schott-Elf deutlich überlegen. Nach flachem Aufbau durchs Zentrum, nach diagonalen Verlagerungen und nach schnellen Gegenstößen gelang es immer wieder, zwingend in den Strafraum zu kommen. Ilias Soultani kam im Zentrum durch und legte quer auf Ripplinger, der den Ball zum 1:0 ins leere Tor schob (19.) – eine Pausenführung, die deutlich höher hätte ausfallen können, hätte Silas Schwarz bei seinen Flachschüssen aufs lange Eck genauer gezielt (6., 31.), hätte Soultani frei auf Hrvoje Vincek zulaufend das Duell mit dem Keeper gewonnen (39.).

Statt Kann-Elfmeter wird auf Schwalbe entschieden, der Gegner trifft zweimal Alu

Typisch für diese Saison wäre es gewesen, hätte der Gegner in solchen Phasen aus dem Nichts den Ausgleich geschossen. Doch statt Elfmeter gab es Gelb wegen Schwalbe für Laurin Vogt (37.). „Er sucht mein Bein, fädelt ein. Manche geben den Elfmeter, manche nicht“, gibt Schott-Verteidiger Jan Just zu. Keeper Niklas Reichel parierte die erste dicke Gäste-Chance aus dem Spiel heraus stark im Eins-gegen-Eins gegen Del Angelo Williams (45.). Auf der Gegenseite machten die Mainzer nach einem Konter den Deckel drauf, Schwarz startete durch und legte quer ins Zentrum, Ripplinger schob den Ball ins lange Eck (63.) – Saisontreffer Nummer sieben des vor Weihnachten noch komplett verhinderten Torjägers. Es gab noch einige weitere Chancen, ehe zusehends die Kräfte schwanden. Doch während die Hessen durch Erdinc Solak (67.) und Ghani Wessam Abdul (89.) die Latte trafen, setzte Jan Just nach einer kurz ausgeführten Ecke und Necmi Gürs scharfem Flachpass den Schlusspunkt (90.+2).

„Wir haben viele Spiele zu Hause gut gespielt und dominiert, hätten viel mehr Punkte haben können“, sagt der erneut emsige Arif Güclü, „am Anfang haben wir ein bisschen gebraucht, um in die Liga reinzukommen.“ Jetzt gelte es, in den letzten vier Spielen gegen das Top-Trio und beim VfB Stuttgart II noch einmal alles rauszuhauen, um die Klasse eventuell doch noch zu halten. „So oder so haben wir eine hervorragende Saison gespielt, jeder einzelne und wir als Team haben uns enorm weiterentwickelt“, sagt Güclü. „Das war spielerisch enorm hochwertig. Jetzt freuen wir uns aufs große Finale“, blickt Meeth nach vorn. Womögliche gelinge es ja, gegen einen der Großen ein Ausrufezeichen zu setzen.

TSV Schott Mainz: Reichel – Just, Raltschitsch, Streker (70. Günes), Schlosser – Schwarz, Mairose – Güclü, Soultani (81. Gür), Huth (61. Kern) – Ripplinger.

Aufrufe: 014.4.2018, 18:56 Uhr
Torben SchröderAutor