2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der TSV Schott Mainz ist in dieser Regionalliga-Saison der ultimative Underdog. Foto: TSV Schott Mainz
Der TSV Schott Mainz ist in dieser Regionalliga-Saison der ultimative Underdog. Foto: TSV Schott Mainz

Ein echtes Brett zum Auftakt

Der TSV Schott Mainz startet an diesem Samstag gegen Hoffenheim II in seine erste Regionalliga-Saison

Vorfreude ist die schönste Freude. Die genoss der zum Auftakt spielfreie TSV Schott Mainz noch eine Woche länger. Auf der (noch nicht ganz fertig) umgerüsteten Bezirkssportanlage in Mombach geht es an diesem Samstag (14 Uhr) zum ersten Regionalligaspiel überhaupt gegen die TSG Hoffenheim II.


Die Liga: „Ich glaube, dass wir viele Mannschaften ärgern können“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth – und nimmt seine Top-Favoriten Saarbrücken, Elversberg und Mainz 05 II ausdrücklich aus. Punktspiele gegen Vereine wie Kickers Offenbach, Waldhof Mannheim oder Stuttgarter Kickers sind einmalig in der Klubgeschichte. Die Mainzer werden Woche für Woche an ihre Grenzen gehen müssen. Meeth wird sie mit seinem gut aufgestellten Funktionsteam zu präparieren wissen.

Das Personal: In Srdjan Baljak (Karriereende) ging nur ein Stammspieler, der Kader wurde gezielt um acht Mann verstärkt. Mit 25 Feldspielern stehen Enttäuschungen bevor. „Wir wollten denen, die letztes Jahr dabei waren, die Regionalliga ermöglichen“, betont Meeth, „damit haben wir als Verein ein Statement abgegeben.“ Jeder habe seine Perspektiven klar vor Augen geführt bekommen, „Zickenkriege“ hält er deshalb für „völlig ausgeschlossen“. Bei 38 Ligaspielen plus Pokal wird viel rotiert. Niklas Reichel (21) ist die neue Nummer eins, Marco Senftleben (25) bleibt Kapitän. Die Mischung und der Charakter der Mannschaft stimmen, die Bühne Regionalliga spornt die Talente an.

Die Vorbereitung: Die Ergebnisse warfen Licht und Schatten, das 5:1 gegen Watzenborn ragte heraus. „Zwischenmenschlich haben die Neuen sich hervorragend akklimatisiert“, sagt Meeth, der vor zwei Wochen noch haderte, schlussendlich aber mit den spielerisch-taktischen Fortschritten und der Fitness zufrieden ist. Igor Luketic (31) fehlt bis zur Winterpause, sonst sind die meisten Blessuren auskuriert. Abseits des Spielfeldes wurden Herkulesaufgaben bewältigt, um die Regionalliga zu ermöglichen. Es gibt viele neue Sponsoren, auch für das Trikot (BKK Linde).

Die Taktik: Leon Kern (20) und Arif Güclü (24) ergänzen Knipser Janek Ripplinger (26) als Spielertypen, sodass Meeth erstmals mit zwei Spitzen agieren könnte. „Ein flaches 4-4-2 muss bei jedem sitzen, sonst hat er in der Regionalliga nichts verloren“, sagt der 42-Jährige, der das 4-2-3-1 der Vorsaison sowie das kompaktere 4-3-3 präferiert, aber mit Constantin Leinhos (20) auch zur Dreierkette greifen könnte. Jann Bangert (20) und Stephane Eba-Eba (21) ermöglichen ein zügiges Flügelspiel, Konstantin Fring (27) bietet sich, wenn er fit ist, als dritter Sechser an.

Der Gegner: „Typischen NLZ-Fußball“ erwartet Meeth von der Hoffenheimer U23, „wenn die ins Laufen kommen, sind sie kaum zu stoppen. Das ist ein echtes Brett zum Auftakt.“ Halbräume und Nahtstellen schließen und neben schnellem Gegenstoßspiel auch Ballbesitzphasen einstreuen, lautet die Vorgabe. Die Messlatte hängt gleich zu Beginn hoch.

Die Prognose: Der TSV ist der absolute Etat-Underdog, versucht sich ausnahmslos mit Amateuren gegen viele Halb- und Vollprofis zu behaupten. „Die Klasse zu halten wäre eine Sensation und noch höher zu bewerten als der Aufstieg“, betont Meeth, „aber wir werden konkurrenzfähig sein.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Aufrufe: 05.8.2017, 11:45 Uhr
Torben SchröderAutor